Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Symphysenlockerung + großes Kind = Kaiserschnitt?

Frage: Symphysenlockerung + großes Kind = Kaiserschnitt?

Kunderella

Beitrag melden

Sehr geehrter Herr Dr. Bluni, ich habe jetzt in meiner 2. SS große Probleme (Schmerzen) wegen einer Symphysenlockerung (1. SS problemlos). Ich selbst bin normalgroß (165 cm) und schlank, mein berechneter ET ist am 10.07.. Nun ist das Baby seit langem schon geschätzt sehr groß und schwer (aktuell 2890 g und 87. Percentile?), mein erstes Kind wog bei der Geburt am errechneten ET 4kg. FA meinte es sei sinnvoll, über einen Kaiserschnitt nachzudenken wenn die Beschwerden weiterhin bestünden und das geschätzte Geburtsgewicht weiterhin so hoch läge. Sind solche GEwichtsschätzungen nicht ziemlich ungenau? Wäre es sinnvoll, unter diesen Umständen einen Kaiserschnitt in Erwägung zu ziehen, um das (geringe?) Risiko einer Ruptur zu vermeiden? Danke.


Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni

Beitrag melden

Hallo, 1. die Symphysenlockerung stellt alleine sicher keine Indikation für einen Kaiserschnitt dar, jedoch kann hier im Einzelfall immer auch dafür entschieden werden. 2. Die Entscheidung für oder gegen eine Spontangeburt bzw. für oder gegen eine vorzeitige Geburtseinleitung sollte von den klinischen Beschwerden, dem Schwangerschaftsalter, und der ursprünglichen Geburtsvorstellungen der Frau abhängig gemacht werden. Der Einsatz der Periduralanästhesie kann gerade bei symphysären Schmerzen sehr hilfreich sein. 3. gibt es bei der Frau in der Vorgeschichte schon ein oder mehrere Kinder über 4000 Gramm, oder zeigt sich im Verlauf einer Schwangerschaft, dass das Kind hinsichtlich des Gewichtes deutlich über der Norm liegt, für die Größe der Frau besonders schwer ist, die 4000 Gramm-Marke erreicht, oder gar überschritten wird, ist es in diesen Fällen sehr sinnvoll, auch die Möglichkeit eines Schwangerschafts-Diabetes frühzeitig auszuschließen und ggf. via Frauenärztin/Frauenarzt mit der Frauenklinik rechtzeitig im Rahmen eines Geburtsplanungsgespräches (etwa ab der 36. SSW) über den Entbindungsmodus schon im Vorfeld zu sprechen, gerade, um zu vermeiden, dass es unter der Geburt zu Problemen kommt, die man dann mit einem primären Kaiserschnitt umgehen kann. Hier sollten dann die Risiken: primärer Kaiserschnitt gegen die spontane Geburt eines besonders schweren Kindes nach Kaiserschnitt abgewogen werden und die Fragen des Entbindungsmodus erörtert werden. VB Quellen: Elden H, Ladfors L, Olsen MF, Ostgaard HC, Hagberg H. Effects of acupuncture and stabilising exercises as adjunct to standard treatment in pregnant women with pelvic girdle pain: randomised single blind controlled trial. BMJ 2005;330:761. Jain, Smita; Eedarapalli, Padma; Jamjute, Pradumna; Sawdy, Robert, “Review Symphysis pubis dysfunction: a practical approach to management”, The Obstetrician and Gynaecologist 2006 8: 153-158 Leadbetter RE, Mawer D, Lindow SW. Symphysis pubis dysfunction: a review of the literature. J Matern Fetal Neonatal Med 2004;16:349–54. Lennard F. Physiotherapy for back and pelvic pain. British Journal of Midwifery 2003;11:97–102. Owens K, Pearson A, Mason G. Symphysis pubis dysfunction - a cause of significant obstetric morbidity. Eur J Obstet Gynecol Reprod Biol 2002;105:143–46.


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Hallo Dr. Bluni, ja ja, lang ist es nicht mehr hin bis unser kleiner Engel zur Welt kommt. Immerhin bin ich ab heute ind er 34. SSW. Bisher verlief alles traumhaft, auch wenn mir in den ersten 3 Monaten etwas schlecht war, aber danach war, wie gesagt, alles blendend.Unser kleiner Teufel, wie es mein Gyn ab und an sagt ist total lebhaft und gesun ...

Ich bin in der 33SSW, soll nächste Woche ins Krankenhaus damit die Ärzte über ein frühzeitigen Kaiserschnitt entscheiden aufgrund einer stark ausgeprägten Symphysenlockerung und weil mein Sohn schon 2Kg wiegt. Die Ärztin meint umso schwerer er wird um so gefährlicher wird es. Ich habe angst das es viel zu früh ist. Was sollte ich am besten tun?

Schönen guten morgen. Ich habe am 9.06.06 meinen Sohn per Kaiserschnitt entbunden. Die Ärzte haben mir dazu geraten, da sich meine Symphyse gelockert hat, (Eine Spalt von 1cm war zu sehen). Ich habe allerdings auch sehr viel zugenommen ---ca 22Kg. Jetzt überlege ich, ob ich in ca 2Jahren nochmal schwanger werde. Allerdings war der Kaiserschnitt für ...

Hallo Dr Bluni, ich wurde am Fr. 10.7 mit Oberbauchschmerzen von FA in die Klinik eingewiesen. Verdacht auch Probleme mit Leber bzw Magen. Gott si Dank aber nicht bestätigt. Baby geht es bestens und ist putzmunter. Da ich schon seit mehreren Wochen schlechte laufe und auch Schmerzen im Schambein habe, dies sich jetzt verstärkt haben (watschel wi ...

Hallo zusammen, hmm hätte gerne eure Meinung evlt auch Zuspruch. Ich weiss nicht so recht. Ich bin in der 34. SSW angekommen. Habe seit der 28 ziemliche Schmerzen und bei mir wurde eine symphysenlockerung festgestellt. Das bedeutet, dass die Bänder zw. den Becken, mehr als sonst schon in der SS, gedehnt werden und dies Schmerzen verursacht ...

Guten Tag, mein Kaiserschnitt ist jetzt genau 5 Monate her. Gibt es jetzt noch in irgendeiner Art und Weise Einschränkungen gegenüber vor der Schwangerschaft? Also irgendein Sport der noch nicht unbedingt klug ist, oder heben von schweren Dingen,... oder ist nun wirklich alles ohne Einschränkung erlaubt?

Sehr geehrte Damen und Herren, ich hatte letztes Jahr im im Februar eine Hysteroskopie. Dabei wurde ein zystisches Teratom (10x 5 cm) am linken ovar sowie ein gering regressiv verändertes subseröses Leiomyom vom Fundus uteri (Fundusmyom) entfernt. Wie groß dies war steht leider nicht dabei. Es steht jedoch dabei "Myomnukleation ohne Cavumeröffn ...

Sehr geehrte Damen und Herren, ich hatte letztes Jahr im im Februar eine Hysteroskopie. Dabei wurde ein zystisches Teratom (10x 5 cm) am linken ovar sowie ein gering regressiv verändertes subseröses Leiomyom vom Fundus uteri (Fundusmyom) entfernt. Wie groß dies war steht leider nicht dabei. Es steht jedoch dabei "Myomnukleation ohne Cavumeröffn ...

Guten Abend Frau Thies, ich hatte im Expertenforum "Geburt per Kaiserschnitt" meine Situation Ihrem Kollegen erläutert: https://www.rund-ums-baby.de/experten-forum/kaiserschnitt/erneuter-kaiserschnitt__2847052 Mich würde interessieren, ob eine Klinik trotz der Vorgeschichte und der aktuell bestehenden Risikoschwangerschaft einen Kaisersch ...

Guten Tag! Ich habe 3 Kinder, alles schwierige Geburten gewesen, das zweite kam per Notsectio wegen schlechter werdender Herztöne nach PDA. Nach dem KS ging es mir nicht gut, Bluthochdruck, Wasser in den Beinen, die Narbe klaffte und heilte lange innen nicht, ich hatte monatelang Schmerzen. Beim dritten Kind versuchte ich alles um spontan zu ge ...