Mitglied inaktiv
Guten Tag, macht es nach Ihrer Ansicht nach Sinn, Stammzellen einfrieren zu lassen? Welche Krankheiten ließen sich damit genau behandeln? Wie lange im Leben eines Kindes ließen sie sich einsetzen (ich habe gehört, dass dies nur bis zu einem bestimmten jungen Alter möglich ist)?Danke!
Hallo, wir finden nicht nur in den Fachjournalen, sondern auch in zunehmendem Maße in den für Laien vorgesehenen Medien eine Berichterstattung über die Verwendung von Nabelschnurblut und Stammzellen. Man darf hierbei aber nicht vergessen, dass es bis heute von offizieller Seite (von Ausnahmen mal abgesehen) keine Empfehlung zu einer solchen Maßnahme gibt. Dieses aus folgenden Gründen: 1.zur Zeit gibt es keine Anwendungsmöglichkeiten für diese Nabelschnurzellen (sehr seltene Ausnahmen mal außen vor) 2.für die Zukunft ist noch völlig unklar, ob sich dieser Zustand verändert und inwieweit man Stammzellen dazu bewegen kann , sich in Zellpopulationen zu entwickeln, die man braucht (z.B. bei Parkinson oder andere Erkrankungen) 3.im Hinblick auf die Leukämie des Kindesalters - woran hier erst mal sehr viele Eltern denken, wenn sie diese "Vorsorge für ihr Kind" in Erwägung ziehen, erscheint es nicht ratsam, eigene Blutzellen zu verwenden, da man hier mit Fremdspenderzellen bessere Ergebnisse erzielt. Es ist sicher zu überlegen, dass man vor der Entscheidung – nicht zuletzt wegen der Kosten – dieses eingehend kritisch prüft und sich vorher an kompetenter und unabhängiger (nicht Interessen gebundener) Stelle informiert. Wenn man ca. 100 ml Blut aus der Nabelschnur gewinnt, dann bleiben ca. 5 ml übrig, die fetale Zellen enthalten, die in Zukunft Kindern mit schweren Erkrankungen im Blutsystem, wie z.B. Leukämie das Leben retten soll. Das Nabelschnurblut enthält zweieinhalb Mal so viele Stammzellen wie eine vergleichbare Menge Knochenmarkflüssigkeit. Meines Wissens, wird dieses aber noch nicht routinemäßig angeboten. Eine kompetente und vor allem von kommerziellen Interessen unabhängige Einrichtung ist die Ambulanz für Blutstammzellentransplantation an der Universität Düsseldorf. Dort gibt es auch eine Nabelschnurblutdatenbank. Hier kann interessierten Paaren sicher weitergeholfen werden. Die Telefonnummer ist: 0211-81-17734/-16734 Fax: 0211-81-18522 Mittlerweile bieten aber auch die kommerziellen Anbieter den Eltern an, das Blut ggf. für andere Kinder freizugeben, wenn die Konstellationen passen. Meines Wissens werden in dem Fall die Kosten für die seinerzeitigen Einlagerungskosten erstattet. VB
Mitglied inaktiv
..ohne in die Tiefe zu gehen: Du kannst Dich über das Thema Nabelschnurblut z.B. auf der Homepage der VITA 34 (www.vita34.de) umfassend informieren. Da findest Du auch die genaue Aufzählung von Krankheiten/Anwendungsgebieten, bei denen Stammzellen heute schon genutzt werden. Darüber hinaus sind noch weitere in klinischen Studien und ich bin ganz fest davon überzeugt, dass Stammzellen zukünftig noch weiter an Bedeutung gewinnen. Daher haben wir uns für entschieden Nabelschnurblut zur Eigenvorsorge + Spende entnehmen zu lassen. Das bedeutet, dass das Nabelschnurblut für das eigene Kind aufbewahrt wird und gleichzeitig für eine Spende in ein internationales Register eingestellt wird. Sollte jemals eine Anfrage aus dem Register kommen und Du Deine Spende freigeben, gibts das Geld zurück. Mir ist es das wert.
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