Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Roher Fisch

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Roher Fisch

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Hallo Herr Dr. Bluni, am Samstag Abend habe ich, ohne es zu wissen, rohen Fisch gegessen. Mein kleiner Sohn (21 Monate) hat auch davon gegessen. Kurz darauf fing er an, sich über mehrere Stunden zu übergeben (ca 15 Mal, bis Sonntag Morgen). Mir wurde nicht schlecht. Bis heute geht's meinem Sohn noch nicht besonders gut, er hat jetzt auch noch Durchfall bekommen. Vielleicht hatte er sich "nur" einen Virus eingefangen, vielleicht war doch mit dem Essen etwas nicht in Ordnung. Ich mache mir große Sorgen, da ich Toxplasmose/Listeriose negativ bin. Unabhängig davon, wurde mir am Dienstag (also gestern) Blut abgenommen, um nochmal daraufhin zu testen. Sollte ich mich am Wochenende infiziert haben, könnte man das schon nach drei Tagen nachweisen? Vielen Dank für Ihre Antwort!!! Viele Grüße, KatrinS


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, eine solche Situation stellt sich offensichtlich immer mal wieder ein: Das Fleisch war offensichtlich nicht ganz durchgegegart oder es wurde ein vermeintliches Rohmilchprodukt verzehrt und nun besteht die Angst einer Listeriose– oder Toxoplasmoseinfektion. Hier ist es grundsätzlich nicht möglich, nun das Risiko der Infektion zu quantifizieren. Die Listeriose äußert sich in mäßigem Fieber, geringem Schüttelfrost, Abgeschlagenheit und Kopfschmerzen; also mit den Symptomen eines grippalen Infektes beziehungsweise einer Harnwegsinfektion. Charakteristische Hinweise auf eine Listeriose fehlen, eine Abgrenzung zur Grippe beziehungsweise anderen Infektionen ist nicht gegeben, so dass eine gezielte Suche nach den Bakterien in der Regel unterbleibt. Bei Verdacht oder der Diagnose eine Listeriose kann mit einer antibiotischen Behandlung Schaden abgewendet werden. Wie häufig ist eine Listeriose? In Deutschland kommt es nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) zu rund 200 Fällen pro Jahr, die relativ gleichmäßig über das Land und das Jahr verteilt auftreten. Die Dunkelziffer ist sicher höher. Die konnatale Listeriose (Infektion unter der Geburt) wird etwa nur 30- bis 40-mal pro Jahr registriert (bei ca. 800.000 Entbindungen pro Jahr). Es sollte immer der behandelnde Arzt entscheiden, ob er in einem solchen Fall wirklich die Abklärung einer Listerioseinfektion für geboten hält. Ergibt sich ein begründbarer(!!) klinischer Verdacht auf eine Listerieninfektion bei der Schwangeren, empfiehlt sich hierbei die sofortige Blut-Rachen- und Vaginalabstrichentnahme, sowie die Untersuchung des Urins und ggf bis hin zur Untersuchung der Amnionflüssigkeit. Die Anzucht in der Kultur ist das wichtigste Verfahren. Hinsichtlich einer eventuellen Toxoplasmoseerkrankung sprechen Sie am besten mit Frauenärztin/Frauenarzt über einen entsprechenden Test. Nach nur wenigen Tagen wird die Diagnose meist nicht zu stellen sein. VB


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