Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

rasche schwangerschaftsfolge

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: rasche schwangerschaftsfolge

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hallo dr. bluni ich bin jetzt zum dritten mal schwanger innerhalb kürzester zeit (die ersten beiden waren geplant, diese nicht). der jüngste ist gerade einmal 7 monate alt. da ich in seiner schwangerschaft schon vorzeitige wehen hatte, mache ich mir gedanken darüber wie sich das auf die schwangerschaft und vor allem auf meine gesundheit auswirken kann. da ich noch stille, ist es ja sicher auch mit dem nährstoffen nicht so weit her. meine beiden kinder sind 1 1/2 jahre auseinander. ich war also schwanger, habe gestillt, wurde wieder schwanger, stille noch und nun das ;-) können sie mir eventuell sagen, ob und welche risiken ich eingehe? ich habe sehr schwere babys geboren -4030 u 4550 gramm, 55cm u 56cm gross-, habe beim zweiten auch schon vorzeitige wehen gehabt und auch jedesmal enorm viel zugenommen -laut internisten liegt es an einer schildrüsenunterfunktion (30 kg)- mein termin bei meiner gyn ist erst nächste woche. vielen dank und einen schönen abend manja


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo Manja, 1. Sicher ist es empfehlenswert, nach einer Geburt bis zur nächsten Schwangerschaft ein wenig zu warten. Es muss ja nicht ganz ein Jahr sein, dennoch ist dieses so sinnvoller, denn eine besonders schnelle Schwangerschaftsfolge birgt erfahrungsgemäß das Risiko für vielerlei schwangerschaftstypische Komplikationen. Dieses sollte doch besser vermieden werden. Und im Einzelfall können sich natürlich Notwendigkeiten ergeben, in jedem Fall eine bestimmte Wartezeit einzuhalten. Wenn dann die Schwangerschaft doch früher eintritt, sollten Sie sich nicht gleich sorgen, sondern zunächst das Gespräch mit Ihrer Ärztin/Arzt suchen. Der Definition nach ist diese schnelle Abfolge als Risiko einzustufen, es löst aber kein besonderen Untersuchungen deshalb aus. 2. die Vorgeschichte stellt sicher ein erhöhtes Risiko für das erneute Auftreten vorzeitiger Wehen inklusive der Frühgeburtlichkeit dar, wobei man dieses zahlenmäßig nicht allgemein gültig benennen kann. Wichtig bei einer Folgeschwangerschaft ist sicher neben der ausreichenden Aufklärung und Information durch den behandelnden Frauenarzt oder Frauenärztin auch das Gespräch über mögliche und sinnvolle Präventivmaßnahmen & Diagnostik: Dazu gehören die Ausschaltung von Risikofaktoren wie Rauchen; Ausschluss bakterieller Besiedlungen der Scheide, ph-Wert-Kontrollen, die prophylaktische Einnahme von Magnesium und der frühzeitige Ausschluss einer vorzeitigen Wehentätigkeit und eine Verkürzung des Gebärmutterhalses gemessen im vaginalen Ultraschall. 3. gibt es bei der Frau in der Vorgeschichte schon ein oder mehrere Kinder über 4000 Gramm, oder zeigt sich im Verlauf einer Schwangerschaft, dass das Kind hinsichtlich des Gewichtes deutlich über der Norm liegt, für die Größe der Frau besonders schwer ist, die 4000 Gramm-Marke erreicht, oder gar überschritten wird, ist es in diesen Fällen sehr sinnvoll, auch die Möglichkeit eines Schwangerschafts-Diabetes frühzeitig auszuschließen und ggf. via FA/FÄ mit der Frauenklinik rechtzeitig im Rahmen eines Geburtsplanungsgespräches (etwa ab der 36. SSW) über den Entbindungsmodus schon im Vorfeld zu sprechen, gerade, um zu vermeiden, dass es unter der Geburt zu Problemen kommt, die man dann mit einem primären Kaiserschnitt umgehen kann. Hier sollten dann die Risiken: primärer Kaiserschnitt gegen die spontane Geburt eines besonders schweren Kindes nach Kaiserschnitt abgewogen werden und die Fragen des Entbindungsmodus erörtert werden. VB


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