Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Polyhramnie bei Zwillingen

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Polyhramnie bei Zwillingen

Mitglied inaktiv

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Es wurde in der 28.SW eine beginnende Polyhydramnie festgestellt. Bin 46 J., erwarte zweieiige Zwillinge. zwillinge wiegen geschätzt 1169 und 1039 g. Sind lt Ultraschall gesund. Woran erkennt man im Ultraschall Polyhydramnie? Was kann ich tun? Ab wann wird es kritisch? Sind regelmäßige (wöchentliche)Cervixuntersuchungen ratsam oder eher schädlich? Vielen Dank Petra Feil


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Liebe Petra, eine erhöhte Menge an Fruchtwasser (Polyhydramnion) können wir in 0,13 bis 3,2% aller Schwangerschaften nachweisen. Während in etwa zwei Drittel der Fälle kein genaue Ursache nachzuweisen ist, finden sich im übrigen Drittel vorwiegend diabetische Stoffwechselveränderungen (Schwangerschaftsdiabetes) der Mutter. Einer Erhöhung der Fruchtwassermenge können allerdings auch mal kindliche Fehlbildungen zu Grunde liegen. Aus diesen Gründen ist es sinnvoll, zunächst einen Schwangerschaftsdiabetes auszuschließen und ggf. parallel eine gezielte sonographische Diagnostik, vor allem des Magen-Darm-Traktes, des Zentralnervensystem und der Organsysteme der Kinder durchzuführen, wenn eine bedeutende Erhöhung der Fruchtwassermenge vorliegt. Dieses am besten in einer spezialisierten Einrichtung. Da eine bedeutende Erhöhung von Fruchtwasser auch das Frühgeburtsrisiko erhöht, wäre auch nach dem Gebärmutterhals zu schauen, wenn auch das Frühgeburtsrisiko selbst ohne Fruchtwasserhöhung bei Mehrlingen erhöht ist. VB


Mitglied inaktiv

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Hab ich bei Google gefunden. Dir alles liebe zur restl. Schwangerschaft und Geburt. Schön, hier jemanden zu finden, der noch Älter ist als ich ;-) LG Heike (Werde im Juli 44 und im Sept. kommt unser Bobbelchen. --------------------------------------- Wie wird Polyhydramnion behandelt? Wenn nicht sicher ist, ob Sie Diabetes haben, wird Ihnen ein Glukose-Toleranz-Test verordnet, um Ihren Blutzuckerspiegel zu testen. Sollte der zu hoch sein, werden Sie vermutlich an einen Spezialisten überwiesen, der Ihren Blutzuckerspiegel senken kann. Das wird die Fruchtwassermenge reduzieren. Eine Ultraschalluntersuchung kann helfen, mögliche Probleme mit Ihrem Baby festzustellen. Wenn eine detaillierte Untersuchung nichts Ungewöhnliches zeigt, ist Ihr Baby mit großer Wahrscheinlichkeit gesund und die Polyhydramnion muss andere Ursachen haben. Es gibt verschiedene Labortests, um herauszufinden, ob sie von einer Infektion verursacht wurde. Sollte die Fruchtwassermenge zu groß sein, wird man, je nachdem, wie weit die Schwangerschaft vorangeschritten ist, überlegen, einen Teil des Fruchtwassers abzulassen, um das Frühgeburtsrisiko zu senken. In jedem Fall müssen Schwangerschaften mit Polyhydramnie sehr engmaschig frauenärztlich überwacht und betreut werden. Das bedeutet unter Umständen wöchentliche Untersuchungen und CTG Kontrollen, bestimmte Ultraschalluntersuchungen (Dopplersonographie), um die ausreichende Blutversorgung des Kindes zu überprüfen. Ansonsten wird der Arzt/die Ärztin Ihnen raten, soviel wie möglich zu ruhen. Das kann bedeuten, dass Sie aufhören müssen zu arbeiten. Ihre Gebärmutter ist so angeschwollen, dass die Gefahr besteht, dass Sie frühzeitige Wehen bekommen. Strikte Ruhe kann dieses Risiko verringern. Ihre Hebamme wird Ihnen die Anzeichen von vorzeitigen Wehen erklären, damit Sie sofort das Krankenhaus alarmieren können, falls Ihre Fruchtblase platzt und Sie Wehen bekommen. Was passiert, wenn die Geburt beginnt? Bei etwa 26 Prozent der Frauen mit Polyhydramnie setzt die Geburt vorzeitig ein, da die Gebärmutter das Baby und all die extra Flüssigkeit einfach nicht länger halten kann. Wenn bei Schwangeren mit Polyhydramnion die Wehen einsetzen oder es zum Abgang von Fruchtwasser kommt, müssen sie liegend, das heißt in der Regel im Krankenwagen, so schnell wie möglich in die Geburtsklinik transportiert werden. . Auf Grund der zusätzlichen Flüssigkeit ist es manchmal für das Baby schwierig, sich mit dem Kopf nach unten in das Becken zu drehen. Wenn die Fruchtblase platzt, besteht die Gefahr, dass die Nabelschnur vor dem Kopf des Babys in die Vagina gezogen wird. Sollte das passieren, muss ein Kaiserschnitt gemacht werden. Wenn Sie an Diabetes leiden und Ihr Baby sehr groß ist, wird Ihre Hebamme sehr sorgfältig darauf achten, dass sich das Baby stetig durch Ihr Becken bewegt und nicht stecken bleibt. In dem Fall benötigten Sie ebenfalls einen Kaiserschnitt. In einigen Fällen wird im Vorwege zu einem Kaiserschnitt geraten. Zum Beispiel wenn Sie Zwillinge erwarten, wenn Ihr Baby quer in der Gebärmutter liegt oder wenn es die Positionen wechselt statt sich in eine bestimmte Lage zu begeben oder wenn davon auszugehen ist, dass Ihr Baby sehr groß ist. Sollte bekannte sein, dass Ihr Baby ein Problem hat, werden Sie vermutlich in einem Krankenhaus angemeldet sein, dass eine spezielle Abteilung für Neugeborene und die besten technischen Möglichkeiten hat. Auch wenn Ihr Baby gesund ist und Sie nicht in eine Spezialklinik müssen, werden Sie während der Entbindung besonders beobachtet. Wie gehe ich am besten mit Polyhydramnion um? Wenn Sie leicht außer Atem sind: • Ruhen Sie viel. • Falls Sie auf mehreren Etagen leben, behalten Sie alles, was Sie während des Tages benötigen, im Erdgeschoss. • Teilen Sie Ihre Hausarbeit in kleine Abschnitte auf. Machen Sie sich keine Sorgen, wenn es länger dauert als sonst. • Nehmen Sie alle Hilfsangebote an. Sie leiden unter Umständen an Sodbrennen, da Ihr Bauch auf Ihren Magen drückt – diese Maßnahmen können helfen: • Essen Sie regelmäßig kleine Portionen. • Legen Sie sich nach einer Mahlzeit nicht gleich hin. • Meiden Sie scharfes Essen. • Trinken Sie ein Glas Milch ehe Sie ins Bett gehen. • Schlafen Sie mit vielen Kissen im Rücken. • Sie können sich von Ihrem Arzt auch ein Mittel gegen die Magensäure geben lassen, aber je mehr Sie nehmen, desto weniger nutzen diese Mittel in der Regel. Versuchen Sie es lieber mit Milch. Was könnte ich sonst noch tun? • Informieren Sie sich umfassend. Gehen Sie so früh wie möglich zu einem Geburtsvorbereitungskurs statt bis zum Ende der Schwangerschaft zu warten. • Versuchen Sie, sich abzulenken. Falls Sie sich in der Öffentlichkeit unwohl fühlen wegen Ihres dicken Bauches, dann laden Sie Freunde zu sich nach Hause ein. Besorgen Sie sich die Filme, die Sie schon immer sehen wollten und genießen Sie sie. • Fragen Sie Ihre Hebamme oder Ihre(n) Arzt/Ärztin nach einer Frau, die ebenfalls Polyhydramnion hatte. Vielleicht können Sie mit ihr sprechen. • Sollten neue Symptome auftreten oder die bisherigen schlimmer werden, sprechen Sie sofort mit Ihrer Hebamme / Ihrem(r) Frauenarzt-ärztin oder fahren Sie direkt in die Klinik.


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