Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

ph-Wert und Leukozyten

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: ph-Wert und Leukozyten

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Hallo Dr. Bluni, ich bin in der 22. SSW. Mein Scheiden-ph-Wert ist mit 5,0 seit ca. 4 Wochen zu hoch. Ich wasche nur 1x am Tag mit Einmalwaschlappen und klarem Wasser, muss aber wegen ständigem leichten Harntröpfeln spezielle Inkontinenzeinlagen verwenden. Gegen den hohen ph-Wert nehme ich jeden Abend eine Kapsel Vagisan vaginal und zusätzlich 1 Kapsel femibion flor intim oral. Aber der ph-Wert sinkt nicht. Meine FÄ hat einen Abstrich gemacht und erhöhte Leukozyten in der Scheide gefunden. Sie sagte, die bisherige Behandlung sei ausreichend. Ich mache mir aber Sorgen. 1. Muss ich mir wegen der erhöhten Leukos Sorgen machen, was bewirken diese? 2. Wie kriege ich bloß den p-Wert runter? Vielen herzlichen Dank im voraus für Ihre Antwort.


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, 1. wenn sich keine bakterielle Infektion nachweisen lässt, besteht auch kein Grund zur Sorge. 2. der Scheiden-PH-Wert liegt normalerweise zwischen 3,8-4,0. Ist er nach oben hin verändert, so ist das zunächst mal Ausdruck einer gestörten Scheidenflora, was entweder auf einen Mangel an Milchsäurebakterien zurückzuführen ist oder es kann Ausdruck eine bakteriellen Infektion sein. Dieses lässt sich aber häufig schon im Mikroskop beurteilen. Und nur, wenn hier bestimmte Keime vorhanden sind, sollten diese natürlich behandelt werden, weil dann das Risiko für vorzeitige Wehen und Frühgeburtlichkeit erhöht ist. Sofern einer leichten Erhöhung des Wertes keine Entzündung zu Grunde liegt, kann der Wert auch mit Milchsäurebakterien in Zäpfchenform angehoben werden. Mit der Bestimmung des Ph-Wertes soll, wie oben angeführt, eine bakterielle Besiedlung der Vagina in d. Schwangerschaft ausgeschlossen werden. Dazu gibt es neben Teststreifen mittlerweile auch einen so genannten Testhandschuh. Da aber neben diversen anderen (zum Teil noch unbekannten) Ursachen diese bakterielle Veränderung im Verdacht steht, eben auch für vorzeitige Wehen, vorzeitigen Blasensprung und Frühgeburtlichkeit verantwortlich zu sein, resultierte aus dieser Erkenntnis in Deutschland die Empfehlung, in der Schwangerschaft den Ph-Wert regelmäßig zu kontrollieren. Dieses alleine ist aber sicher nicht der Weisheit letzter Schluss und das Problem ist viel komplexer. Dieses hat Herr Prof. Petersen von der Universitätsfrauenklinik in Freiburg in einer Ausgabe des Deutschen Ärzteblattes (Heft 22, Juni 2001) in einem Leserbrief auch noch einmal betont. Insofern sollte sicher jede schwangere Frau mit Ihrem behandelnden Frauenarzt oder Frauenärztin über die für sie sinnvollste, individuelle und risikoangepasste Diagnostik sprechen. VB


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