Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Helmut Mallmann:

großes Kind, Einleitung steht im Raum

Dr. med. Helmut Mallmann

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: großes Kind, Einleitung steht im Raum

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Hallo Herr Dr. Mallmann, mir ist bewusst, dass Sie mir die anstehende Entscheidung nicht abnehmen können. Da aber mein langjähriger Frauenarzt seit heute nicht mehr zur Verfügung steht (Ruhestand), wäre ich für Ihre ärztliche Einschätzung sehr dankbar. Ich bin heute bei 39+3 (Erstgebärende), hinter mir liegt eine bisher vollkommen komplikationslose Schwangerschaft. Ich bin sehr fit, kann z.B. noch ohne Probleme die 7 km zum Arzt und zurück radeln, der Bauch wirkt nicht sehr groß, was wohl auch daran liegt, dass ich als große Person (1,81m) einen recht langen Oberkörper habe. Folgende Gewichtsschätzungen des Kindes gab es in jüngerer Vergangenheit: 4.6. - 3,5 kg 18.6. - 3,8 kg 25.6. - 4,5 kg. Daraufhin hat mich mein FA (sozusagen als letzte Amtshandlung) ans KH zur Geburtsbesprechung überwiesen, auf der Überweisung steht „fetale Makrosomie, ggf. Einleitung“. Die heutige Untersuchung im Krankenhaus kommt zu dem Schätzwert 4,0 bis ca. 4,2 kg. Der untersuchende Arzt sagte, man könne wohl einleiten, das Kind sei ja fertig, aus gynäkologischer Sicht sei ein „gesundes Kind an der Luft“ wichtiger als das Wehen natürlich losgingen. Dringend sei es aber nicht. Das Risiko einer Schulterdystokie mit wirklich schweren Folgen gab er mit 0,1 % an. Nun sind wir etwas ratlos. Wäre auch die heutige Messung zu einem Ergebnis um die 4,5 kg gelangt, wäre unsere Entscheidung (Einleitung heute) klar gewesen, so überblicken wir das Für und Wider nicht so richtig. Im Moment tendieren wir einerseits dazu, den ET noch abzuwarten. Andererseits ist klar, dass das Kind mit jedem Tag wächst und die Geburt dadurch nicht einfacher wird. Auch weiß ich natürlich, dass sich eine Einleitung über ein paar Tage ziehen kann. Und: Sowohl ich als auch mein Partner (auch er ist groß) waren bei der Geburt groß und er auch recht schwer, auch das spräche vielleicht dafür, nicht länger abzuwarten. Eingeleitet werden würde wohl zunächst am Abend unserer Wahl mit einem Ballonkatheter, sodann Gel, da ich sehr ungern eine Tablette mit Misoprostol nehmen möchte. Meine Hebamme gab nun zu bedenken, so fit, fröhlich (also nicht mental erschöpft) und beweglich, wie ich noch sei und so wohl ich mich noch in meiner Haut fühlte, sei die einzige Indikation für eine Einleitung, dass wir ein großes Kind, erwarteten, von dem wir aber nicht wüssten, wie groß es nun wirklich sei (Stichwort Messfehler). In dem Gespräch mit ihr hatte ich den Eindruck, zumindest bis zum ET Abwarten sei klug. Nun, nach so viel Hin- und Her-Überlegen und nicht recht weiterkommen wäre ich sehr froh, Ihre Meinung zu erfahren. Vielleicht haben Sie ja auch noch Aspekte parat, die ich noch nicht bedacht habe. Ganz herzlichen Dank! Deine Schwangerschaftswoche: 40


Dr. med. Helmut Mallmann

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Entschuldigen Sie, wenn ich Ihnen zwei Fragen stelle, bevor ich antworte.   Ist das Ihre erste Geburt? Wie alt sind Sie?   Gruß Dr. Mallmann  


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Sehr gern: Ich bin im Januar 34 geworden und es ist meine erste Schwangerschaft. Vielen Dank und herzliche Grüße 


Dr. med. Helmut Mallmann

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Es ist richtig, und ich habe es recht häufig erlebt, dass es zu Fehlschätzungen beim kindlichem Gewicht kommt. Auch die Größe des Bauchs sollte abschätzt werden. Da es die erste Geburt ist, würde man eher zu einer Einleitung raten. Es ist eine Frage der Erfahrung des Ultraschallers. Vielleicht können Sie das Gewicht ja noch einmal in einer Praxis oder Klinik für Pränatalmedizin bestimmen lassen.   Alles Gute !!   Gruß Dr. Mallmann  


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