Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Pathologischer Befund

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Pathologischer Befund

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Sehr geehrter Herr Bluni, Kurz zu meiner Vorgeschichte: In ssw 20 Mit leichter hellbrauner Schmierblutung beim Arzt gewesen, festgestellt wurde nur ein leichte Trichterbildung und ein Zervix von 4.5 cm trotzdem zur Kontrolle ins Krankenhaus geschickt worden. Untersuchung im Krankenhaus 2 Stunden später ergab Muttermund bereit 2 cm auf, Zervix nur noch bei 0.5 cm und Fruchtblasenprolaps. Es waren keine Schmerzen vorhanden. Abstrich wurde gemacht vorsorglich wehenhemmer und Antibiotika gegeben. Nach Bekanntgabe der Ergebnisse nach 5 Tagen das keine Infektion vorliegt wurde versucht die Fruchtblase reinzudrücken dabei ist die Fruchtblase geplatzt und es trat gelb grünes Fruchtwasser aus Einen Tag später ist das Baby gestorben und die Geburt wurde eingeleitet. Nach der Geburt wurde eine Ausschabung gemacht und die Plazenta zur Pathologie geschickt. Folgender Befund liegt vor: Makroskopie Klin. Plazenta 12x9 cm bis 5 cm hohe napfförmige Plazenta mit etwas parazentral inserierender Nabelschnur. Aufgelagerte Blutkoagel retroplazentar Anhängend eine 17 cm lange dreigefäßige Nabelschnur mit Klemme. Die Plazentaschnittfläche homogen rötlich fleckig. Aufarbeitung Deckplattennahen Gewebe sowie Aufarbeitung von Plazenta in Richtung retroplazentare Einblutung mit Koagelauflagerung. Mikroskopie Aufarbeitung einer Plazenta mit sowohl makroskopisch also auch mikroskopisch homogener Schnittfläche. Retroplazentare Einblutungen erkennbar. Insgesamt regelrecht ramifizierte der zottenstrukturen mit Nachweis von Stammzotten, zwischenzotten und auch zahlreiche endzotten mit regelrechter Vaskularisierung. Keine signifikante nachweisbare Ausknospung trophobiastärer Epithelien. Keine Entzündungsanzeichen. Koagelartige Auflagerungen im Blut retroplazentar mit übergreifen auf Intervillöse Spalträume. Aufbereitung der Eihäute mit entzündungsfreier Schnittfläche. Auch hier weitere koagelartige Blutauflagerungen. Die Nabelschnur dreigefäßig mit entzündungsfreien Warthonscier Sulze. Diagnose Plazenta für die angegebene Schwangerschaftswoche euthophen plakodengewicht im Normbereich ohne Entzündungszeichen und ohne Hinweise auf eine chronische Plazentainsuffizienz insgesamt ohne signifikanten pathologischen Befund. Auffallend retroplazentare Einblutungen und Blutkoagelauflagerungen sowie eingeblutete intervillöse Spalträume, vereinbar mit dem Bild einer vorzeitigen Plazentalösung. Kein Amnioninfektionssyndrom Keine histologischen Zeichen einer Plazentainsuffizienz Kein Malignitätsnachweis Kind war gesund ohne Auffälligkeiten Können Sie mir den Befund bitte erklären bzw. Was der zu bedeuten hat? Hat sich der Muttermund geöffnet weil sich die Plazenta angefangen hat zu lösen? Schmerzen waren bis zur Geburt 5 Tage später keine vorhanden Bislang ging man von einer Gebärmutterhalsschwäche aus von vorausgegangener Ausschabung und schneller erneuten Schwangerschaft wo man bei der nächsten Schwangerschaft eine cerclage bzw. Muttermundverschluss vorsorglich legen wollte. Aber wenn es nun doch eine Plazentalösung war dann sieht die Sachlage jetzt ganz anders aus. Vielen Dank im voraus für ihre Erklärung Katrin


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Liebe Karin, mit dem Bericht der Pathologen hier lesen, dann scheint nach deren Einschätzung offensichtlich eine Ablösung des Mutterkuchens (Plazenta) aus pathologischer Sicht am ehesten als Ursache infrage zu kommen. Wenn dem so wäre, so haben wir hierfür zwar gewisse Risikofaktoren, wie das Rauchen, Allgemeinerkrankungen wie hoher Blutdruck oder Diabetes, jedoch kann dieses auch völlig spontan auftreten. letztlich ist es eine Einschätzung des Pathologen. Davon losgelöst kommt es hier auch darauf an, was die Frauenärztin/Frauenarzt vorweg im Ultraschall gesehen hat und ob es hier Besonderheiten gab. Denn für eine solch späte Fehlgeburt kann es eben auch kindliche Gründe (Genetik/Fehlbildungen) geben, wobei die pathologische Aufarbeitung hier auch eine Aussage hinsichtlich möglicher Fehlbildungen machen wird. Nicht immer finden wir überhaupt eine Ursache für derartige Verläufe. In unseren Informationstext unter der Adresse https://www.rund-ums-baby.de/schwangerschaftsberatung/fehlgeburt-in-der-spaetschwangerschaft.htm gehen wir noch viel ausführlicher auf das Vorgehen und die möglichen Differenzialdiagnosen ein. Herzliche Grüße VB


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