Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Omep in der Schwangerschaft

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Omep in der Schwangerschaft

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Hallo Dr. Bluni! Ich leide seit mehreren Jahren unter einer Cardiainsuffizienz und dadurch auch unter massivem Sodbrennen. Jetzt bin ich in der 8.SSW (das 2. Baby) und will nicht wieder das gleiche durchmachen wie in der 1. SSW. Daher meine Frage: darf ich Omep 20 mg einnehmen? Ohne die Medikation würde ich dann wieder ständig eine Ösophagitis bekommen und nichts essen können, bzw dann auch laufend erbrechen. Danke schon mal für Ihre Hilfe Lieber Gruß Sally


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Liebe Sally, 1. der hormonell bedingt verringerte Tonus der glattgestreiften Muskulatur in der Schwangerschaft sorgt auch dafür, dass die Eintrittspforte von der Speiseröhre zum Magen nicht richtig verschlossen bleibt und so saurer Magensaft zurückfließen kann und das typische Sodbrennen, was auch mit Aufstoßen einhergehen kann, hervorruft. Deshalb ist es sinnvoll, eher häufigere und dafür kleinere Mahlzeiten zu sich zu nehmen. Meiden Sie darüber hinaus üppige und späte Abendmahlzeiten und Speisen oder Medikamente, die die Spannung des unteren Speiseröhrenmuskels senken oder die zur Reizung der entzündeten Speiseröhrenschleimhaut führen könntenBewegen Sie sich nach dem Essen am besten erst mal ein wenig und machen Sie einen kleinen Spaziergang, anstatt sich hinzulegen. Während des Liegens dann den Oberkörper mit einem Kissen etwas höher lagern und das Kopfende höherstellen. Das vermindert nachts den Rückfluss der Säure Zwei Stunden vor dem Schlafengehen sollte nicht mehr gegessen werden Verzichten Sie auf alles, was die Bildung der Magensäure wie etwa Bohnenkaffee oder Süßigkeiten anregt. Meiden Sie stärker gewürzte und frittierte Speisen. Als Getränke sind stille Wasser, die keine Kohlensäure enthalten, aber auch andere, kohlensäurefreie Getränke und Kamillentee geeignet. Manchmal kann ein Glas warme Milch, ein Joghurt oder eine Milchspeise vor dem Schlafengehen ebenso Linderung verschaffen, wie das Kauen von Haselnüssen oder trockenen Haferflocken. Nehmen Sie sich beim Zerkauen ausreichend Zeit. Vorsicht: manchmal kann der Tipp mit der Milch oder den Milchspeisen auch genau gegenteilige Reaktionen hervorrufen. Bedenken Sie, dass eng anliegende Kleidung oder Gürtel den Magen einengen. Geeigneter ist deshalb weite Kleidung. Für hartnäckige Fälle gibt es ansonsten einige Präparate, die auch verordnet werden dürfen und die die Beschwerden lindern können. Vor allem zu nennen wären die so genannten Antazida, die in der Lage sind die Magensäure zu neutralisieren und damit die Beschwerden schnell und effektiv zu lindern. Als Präparate zu nennen wären hier zum Beispiel Magaldrat-Lutschtabletten®, Maaloxan-Suspension®, Gaviscon-Suspension®. Die lokal wirkenden Antazida, (wie z.B. Maaloxan®) die Aluminium enthalten, gelten in der gesamten Schwangerschaft als unbedenklich. Hie sollten aber Tageshöchstdosen nicht überschritten werden. In jedem Fall ist es sinnvoll, wenn Sie sich bei Bedarf durch Ihre Frauenärztin/Frauenarzt oder den Hausarzt hinsichtlich der für Sie besten Maßnahmen und des Medikamentes beraten lassen. 2. Bezüglich Omeprazol liegt eine strenge Indikationsstellung vor. Es sind hier aber bisher keine Schäden bei Kindern beschrieben worden. 3. Bei weiteren Fragen wenden Sie sich doch bitte an unseren Experten für Medikamente in der Schwangerschaft, Herrn Dr. Paulus. Er hat übrigens hier bei rund-ums baby.de auch ein Forum zu solchen Fragen. Die Adresse ist http://www.rund-ums-baby.de/med_schwangerschaft/ VB


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