Frage: Normal?

Ich habe am 7.8.2004 entbunden. Da ich nicht stillte bekam ich bereits nach ca. 7 Wochen (oder so) die Regel. Meine Frage nun: Bin ich hormonell gesehen vielleicht immer noch schwanger? Ich könnte teilweise den ganzen Tag heulen! Manchmal wegen meiner Figur, meiner Ehe oder einfach nur wegen Kleinigkeiten bzw. Nichtigkeiten, welche gerade im TV waren oder irgendwelchen Storries, welche ich in Zeitungen gelesen habe! Ist das ein verspäteter Baby-Blues? Wenn nicht, was kann es dann sein? Meine Ehe ist sehr gut! Mein Mann und meine Mutter unterstützen mich mehr als genug! Ich kann z. Bsp. 2-3 x i.d. Woche ins Fitnesstudio gehen -> sprich ich habe sehr viel "kinderfreie" Zeit! Vielen Dank! PS: Die Pille & Co darf ich aus gesundheitlichen Gründen nicht nehmen!

Mitglied inaktiv - 20.12.2004, 21:27



Antwort auf: Normal?

liebe Sabina, auch, wenn man(n) es kaum glauben mag, die Facetten der Veränderungen der Frau in der Schwangerschaft und im Wochenbett, können sehr vielgestaltig sein und sogar soweit reichen, dass man überzeugt ist, dass es ein grundsätzliches Problem vorliegt, was es aber meist nicht ist. Ganz wichtig ist der offene Austausch über die Gefühle, das Gespräch mit dem Frauenarzt oder Frauenärztin, aber auch die Bereitschaft des Partners, sich dessen anzunehmen. Diese emotionalen Veränderung führen in manchen Fällen eben auch zu einer gesteigerten Nervosität, einer geringeren Frustrationstoleranz und möglichen Überreaktionen Kindern oder dem Partner gegenüber. Mit der Muterrolle geht nun doch eine erhebliche Veränderung einher, die auch den Umgang mit solchen alltäglichen Stresssituationen nicht selten - zumindest temporär - verändert. Hier bedarf es manchmal einer recht langen Zeit bis die Frau sich in dieser neuen Rolle mit einer ganz anderen Beanspruchung, einem ganz anderen Tagesablauf, anderen Anforderungen in nicht unerheblichem Maße zurechtfindet und merkt, dass man hier auch entsprechend reagieren sollte. Erfahrungsgemäß legt sich dieses Problem nach der Entbindung oder auch nach dem Wochenbett. Der Tipp wäre, sich dessen erst mal bewusst zu werden, darüber zu sprechen und dann den Tagesablauf vielleicht umzugestalten, zu versuchen, in bestimmten Situationen anders zu reagieren. Dazu bedarf es manchmal eines richtigen Kampfes mit sich selbst. Autogenes Training kann dabei helfen, solche Situationen besser zu meistern. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 21.12.2004