Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

leichte Wehen in der 19 ssw?

Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: leichte Wehen in der 19 ssw?

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Hallo, ich hatte Anfang der Woche anhaltende Schmerzen im Bauch, die in Wellen kamen. Nach einem Tag war mir das dann doch mulmig und ich bin zu meinem FA gegangen. Er hat mich an den Wehenschreiber gehängt und wohl auch tatsächlich leichte Wehen festgestellt. Weiterhin ist zwar der gebärmutterhals (ich hoffe mal, ich beschreib das alles richtig...) nicht verkürzt, aber ein kleiner Trichter hat sich gebildet. Weiterhin meinte er, dass die Durchblutung - durch die Aterien an den Leisten - nicht gut genug wären und so etwas im späteren Schwangerschaftsstadium zu einer Schwangerschaftsvergiftung führen kann. Nun bin ich schon etwas beunruhigt.. Zum einen bekam ich nun Magnesium hochdosiert und soll "öfter mal die Beine hochlegen" (Ich bin selbstständig, ist leichter gesagt als getan.). Außerdem bekam ich Zäpfchen um Bakterien in der Scheide zu bekämpfen... (wo immer die so plötzlich auch herkommen...) Die Krämpfe und Verhärtungen sind auch besser geworden und ich muss Mittwoch wieder zur Kontrolle hin. Nu hab ich aber die ganze Zeit Angst, dass meinem Baby etwas passiert, wobei ich natürlich weiß, dass das total Irrational ist - ich kann's aber nicht ändern. :( Kann ich denn noch irgendetwas machen, damit mein Baby sicher ist? Kann ich etwas machen, um einer Schwangerschaftsvergiftung vorzubeugen? oder ist das nu einfach Schicksal? Und wenn es zu so einer Vergiftung kommt, wie sind die Chancen meines Babys? Kann man da gegenwirken, wenn man es frühzeitig merkt? Bin etwas traurig und unsicher und würde mich über eine Antwort freuen... Gruß Tanja


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Liebe Tanja, wenn es zu einem so frühen Zeitpunkt der Schwangerschaft zu vorzeitigen Wehen und auch einer Trichterbildung des Gebärmutterhalses kommt, dann ist in jedem Fall die klinische Abklärung in einem Perinatalzentrum notwendig, das gilt ebenso für den auffälligen Doppler, zu dessem Ergebnis ich folgendes sagen kann: wenn sich in der Dopplermessung der Blutgefäße in den Gefäßen, die die Gebärmutter versorgen (Arteria uterina) ein so genanntes notching oder ein erhöhter Widerstand zeigt, so kann dieses ein Hinweiszeichen auf ein erhöhtes Risiko (high risk) u.a. für eine Präeklampsie („Schwangerschaftsvergiftung“ oder auch „Gestose“) oder eine Wachstumsminderung (IUGR=intrauterine growth retardation) darstellen. Ein zahlenmäßiges Risiko können wir aber hier nicht benennen. Es geht hiervon nicht gleich eine Gefahr aus. Aber, es ist sinnvoll, über die Bedeutung zu sprechen und entsprechende Kontrollen zu veranlassen. Die körperliche Schonung kann die Durchblutungsverhältnisse verbessern und die Einnahme von Magnesium ist nachgewiesenermaßen in der Lage, hier vorbeugend zu wirken. Eine Gesamtprognose kann eigentlich am besten im Verlauf durch Ihre Frauenärztin/Frauenarzt oder den Ultraschallspezialisten/-spezialistin abgeben werden, um daraus dann die entsprechende Entscheidung abzuleiten, was das sinnvollste weitere Vorgehen denn ist. VB


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