Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Kaiserschnitt?! (länger)

Frage: Kaiserschnitt?! (länger)

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Hallo Dr.Bluni, ich habe vor 7 Monaten einen Kaiserschnitt gemacht bekommen, weil mein Sohn wahrscheinlich zu groß sei. Ich hatte keinerlei Wundheilungsstörungen mit der Narbe oder andere Probleme. Ebenso wenig habe ich Schmerzen darin. Nun bin ich wieder in der 15.SSW, errechneter Geburttermin ist der 15.12. Damit wäre der Kaiserschnitt etwas mehr als ein Jahr her. Ich wollte von ihnen wissen ob man automatisch wieder einen Kaiserschnitt machen muss? Dies wäre für mich persönlich nicht das Beste. Ich würde es gerne zuerst auf natürlichem Wege versuchen. Meine Hebamme meinte das dies möglich sei, ich aber davon ausgehen soll das es trotzdem wieder ein Kaiserschnitt wird. Und dann unter Vollnarkose. Diese Vorstellung macht mir noch mehr Angst. Nun habe ich gehört das man es ausprobieren kann, sollte man absehen können das sich der Muttermund nicht öffnet oder das Kind sich nicht tiefer ins Becken stellt immer noch ein "schöner" Kaiserschnitt gemacht werden kann. Man sollte nur nicht so lange warten bis es Mutter und/oder Kind schlecht geht. Stimmt das? Sollte ich mir eine PDA legen lassen bei der Geburt kann man diese direkt zur Betäubung benutzen falls es ein Kaiserschnitt werden sollte oder läuft es automatisch auf eine Vollnarkose raus? Da ich furchtbare Angst vor einem Kaiserschnitt unter Vollnarkose habe sollte man besser direkt einen Kaiserschnitt machen? Welche Möglichkeiten habe ich um heraus zu finden ob das Kind wirklich zu groß ist oder eher nicht? Mein Sohn wurde damals auf 5000-5500 Gramm geschätzt, als er auf der Welt war hat er 4130 Gramm gewogen. Der Arzt meinte das Ergebnis sei sehr sicher gewesen und er könnte sich nicht erklären wie das Gewicht so abweichen konnte. Kann ich das Becken trotz der Schwangerschaft ausmessen lassen? Ich werde noch mit meinem FA darüber sprechen, doch dieser hat im Moment leider Urlaub. Bisher gab es keine Probleme in der Schwangerschaft. Ich danke Ihnen schon einmal im vorraus. Es sind doch recht viele Fragen geworden. Liebe Grüße


Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, 1. zu beantworten sind bei der Frage, ob bei einer Folgeschwangerschaft erneut ein Kaiserschnitt erfolgt, die folgenden Fragen: 1.warum wurde der Kaiserschnitt gemacht? Wie war der Geburts-und Wehenverlauf? 2. Gibt es bei der folgenden Schwangerschaft besondere, geburtshilfliche Risiken bei der Frau und während der Schwangerschaft? 3. Wie schwer ist das folgende Kind ungefähr bei Geburt? Dieses sollte um die 36. SSW durch Untersuchung und US abgeschätzt werden. 4. Wie sind die Bedürfnisse der Eltern hinsichtlich des Entbindungsmodus? 5. Was empfehlen Frauenarzt/ärztin und die Entbindungsklinik den Eltern? Generell ist es wohl sicher den meisten Fällen möglich, eine vaginale Entbindung spontan, per Saugglocke oder Zange auch nach einem Kaiserschnitt durchzuführen, ohne, dass hier Probleme entstehen. Einen Automatismus: "einmal Kaiserschnitt immer Kaiserschnitt" gibt es nicht. Dieses sollte aber in Absprache mit dem behandelnden Frauenarzt oder Frauenärztin und der Entbindungsklinik entschieden werden, wo die Frau sich eigentlich immer vor der Geburt vorstellen sollte und nach einem Kaiserschnitt vielleicht noch mehr, um über die Vor-und Nachteile und auch die möglichen Risiken des ein oder anderen Vorgehens zu sprechen. 2. Der Kaiserschnitt wird nur noch in seltenen und besonderen Situation in Vollnarkose durchgeführt, zumal diese das für die Frau höhere Risiko mit sich bringt. Denn die Erfahrungen mit der Spinal- oder Periduralanästhesie (PDA) im Rahmen eines Kaiserschnitts sind insgesamt sehr gute. Bei der PDA (Periduralanästhesie)wird das Medikament zur Schmerzunterdrückung in den Raum vor dem Spinalkanal, also dort, wo sich die Rückenmarksflüssigkeit befindet, gespritzt und wird dann entweder regelmäßig nachgespritzt, über eine Pumpe regelmäßig nachgespritzt (über Anforderung der Patientin) oder als Dauerinfusion gegeben. Hingegen wird bei der Spinalanästhesie, die nur bei einem Kaiserschnitt durchgeführt wird, mit einer dünnen Kanüle das Betäubungsmittel direkt in den Raum, in dem sich die Rückenmarksflüssigkeit befindet, gespritzt. In den großen Kliniken ist die Spinalanästhesie beim geplanten Kaiserschnitt sicher mittlerweile das Verfahren der Wahl. Eine Vollnarkose wird man hier nur noch in seltenen begründeten Fällen durchführen. Bei beiden Verfahren (Peridural- und Spinalanästhesie) besteht das Risiko des Blutdruckabfalls, wobei das Risiko bei der Spinalanästhesie etwas höher ist. Die Spinalanästhesie ist aber aus eigener Erfahrung heraus ein hervorragendes Verfahren bei planmäßigem Kaiserschnitt, man hat die lange Vorlaufzeit von ca. 20 Minuten nicht. Jedoch wird diese Form der Anästhesie noch nicht in allen Abteilungen regulär angeboten. Es kann selten zu Komplikationen kommen, über die Sie der Narkosearzt eingehend aufklären wird. Unter anderem sind das der Abfall des Blutdrucks mit Verschlechterung der kindlichen Herztöne, Verletzung von Blutgefäßen und Nerven mit der extrem seltenen Komplikationen von Gefühls- oder Bewegungsstörungen, Kopfschmerzen oder ähnlichem. Es gibt hierzu unter http://www.rund-ums-baby.de/pda.htm weitere Informationen. 3. gibt es bei der Frau in der Vorgeschichte schon ein oder mehrere Kinder über 4000 Gramm, oder zeigt sich im Verlauf einer Schwangerschaft, dass das Kind hinsichtlich des Gewichtes deutlich über der Norm liegt, für die Größe der Frau besonders schwer ist, die 4000 Gramm-Marke erreicht, oder gar überschritten wird, ist es in diesen Fällen sehr sinnvoll, auch die Möglichkeit eines Schwangerschafts-Diabetes frühzeitig auszuschließen und ggf. via FA/FÄ mit der Frauenklinik rechtzeitig im Rahmen eines Geburtsplanungsgespräches (etwa ab der 36. SSW) über den Entbindungsmodus schon im Vorfeld zu sprechen, gerade, um zu vermeiden, dass es unter der Geburt zu Problemen kommt, die man dann mit einem primären Kaiserschnitt umgehen kann. Hier sollten dann die Risiken: primärer Kaiserschnitt gegen die spontane Geburt eines besonders schweren Kindes nach Kaiserschnitt abgewogen werden und die Fragen des Entbindungsmodus erörtert werden. VB


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