Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Herzklopfen und Eisenmangel

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Herzklopfen und Eisenmangel

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Hallo Herr Dr. Bluni! Bin in der 33.SSW. ZUr Zeit habe ich ständig einen extrem hohen Puls zwischen 95 und über 100. Auch im Liegen und bei Ruhe. Mein Hb Wert ist auf 10,3 abgesunken. Ich fühle mich richtig elend und manchmal kriege ich schlecht Luft. Blutdruck ist aber Normal und auch die anderen werte. Kann es einen Zusammenhang zwischen Puls und Hb geben? Muss ich da durch? Ist in der Schwangerschaft ein Eisenpräperat verschreibbar? Danke für die Antwort!


Dr. med. Vincenzo Bluni

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hallo, ja, eine Anaemie kann zu einem schnelleren Herzschlagen fuehren, dieses kann aber auch unabhaengig davon in d. Schwangerschaft auftreten. Bei den meisten Schwangeren kann sich in der Schwangerschaft ein gelegentlich erhöhter Puls einstellen. Dieses ist dann meist auch von einem erhöhten Ruhepuls begleitet sein, der dann bei etwa 90-100 liegen kann, ohne, dass dieses Konsequenzen hat. Hat die Frau aber schon vor der Schwangerschaft solche Phänomene eines Herzrasens (Tachyarrhythmien), dann wäre zunächstl zu klären, warum das so ist, was die Ursache ist und ob dieses dann nicht auch behandlungsbedürftig ist; denn dauerhaft stark erhöhte Pulsschläge wären sicher nicht erwünscht. Dazu sollte wohl vor Ort ein Internist oder Kardiologe konsultiert werden, der/die dann dazu mehr sagen können; auch was die Frage nach der Notwendigkeit einer Therapie angeht. in der Schwangerschaft steht durch Ernährungsdefizite eine Eisenmangelanämie im Vordergrund, die sich nach der Geburt durch größere Blutverluste und auch fehlende Prävention und Therapie dieser Blutverluste bei Geburt verstärken kann. Die WHO definiert eine Anämie beim Vorliegen eines Hämoglobinwertes unter 11 g/dl in der Schwangerschaft und unter 10 g/dl in der Wochenbett-Periode. Es ist gesichert, dass niedrige Hämoglobinwerte in der Schwangerschaft und im Wochenbett - insbesondere Werte unter 9 g/dl -deutliche Negativauswirkungen auf den Schwangerschaftsverlauf und die kindliche Entwicklung haben. Als negative Auswirkungen einer Anämie stehen bei der Mutter gehäufte Infektionen und Frühgeburtlichkeit im Vordergrund. Beim Ungeborenen stehen die Wachstumsminderung mit Mangelentwicklung und Frühgeburtlichkeit im Vordergrund. Als Prophylaxe ist zunächst der Genuss eisenreicher Nahrung zu empfehlen: Der größte Eisenlieferant ist Fleisch, vor allem Rindfleisch. Das tierische Eisen ist für unseren Organismus besser zu verarbeiten als das pflanzliche. Darüber sollten reichlich Vollkornprodukte und dunkles Gemüse verzehrt werden. Kaffee und Tee hemmen die Eisenaufnahme; Vitamin C erleichtert sie. Wer also zum Essen Orangensaft trinkt oder in die Salatsoße etwas Zitronensaft gibt, verbessert damit seine Eisenbilanz. Bei Vorliegen einer Anämie ist in jedem Fall die Verabreichung eines Eisenpräparates zu empfehlen. Das Eisenpräparat kann bei Nebenwirkungen ausnahmsweise auch mal nicht auf nüchternen Magen und vielleicht am Abend eingenommen werden, da dann die Nebenwirkungen überschlafen werden. Ansonsten sollte es eben besser auf nüchternen Magen und morgens eingenommen werden. Hat die FRau eine nachgewiesene Anaemie, kann ein Eisenpraeparat auf ein Kassenrezept verordnet werden. VB


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