Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Heparin bei Faktor 2-Mutation heterozygot???

Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Heparin bei Faktor 2-Mutation heterozygot???

Caro02051988

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Sehr geehrter Herr Dr. Bluni, ich habe bereits einen gesunden Sohn (geboren 2012, Ss völlig komplikationslos). Letztes Jahr erlitt ich allerdings 2 aufeinander folgende Fehlgeburten (Juni 2013-6.Ssw. und November 2013-9.Ssw.). Die humangenetische Beratung ergab, dass ich eine Faktor 2-Mutation (Prothrombin) heterozygot habe. Danach war ich zusätzlich noch zu einer Beratung in einer Gerinnungsambulanz. Diese Ärztin meinte, dass nach heutigem Stand 2014 meine Störung keine Ursache für meine Fehlgeburten seien und ich bei einer nächsten Ss keine spezielle Behandlung bräuchte in Form von Heparin-Spritzen oder Ähnliches (außer im Wochenbett). Nun hört und liest man so viele verschiedene Meinungen darüber, das macht einen ganz verrückt und verstärkt die Angst einer 3. Fehlgeburt. Haben Sie schon irgendwelche Erfahrungen damit und wenn ja welche?


Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Liebe Caro, prinzipiell ist es sicherlich so, dass derartige Gerinnungsstörungen auch das Risiko für eine frühe Fehlgeburt erhöhen können. Unsere gibt es zu dieser Thematik schon seit einiger Zeit entsprechende Empfehlungen der Fachgesellschaften und Leitlinien, wie in entsprechenden Situationen zu verfahren ist. So wird dort die Kombination aus einer angeborenen Gerinnungsstörung und wiederholten Fehlgeburten als so genanntes mittleres Risiko eingestuft, bei der viele zu einer Blutverdünnung von Beginn der Schwangerschaft an bis zum Ende des Wochenbettes raten. Selbstverständlich ist diese Empfehlung nicht zwingend bindend für die behandelnden Ärzte und jeder kann die letzten Endes auch selbst entscheiden. Liebe Grüße VB http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/003-001_S3_AWMF-Leitlinie_Prophylaxe_der_venoesen_Thromboembolie__VTE__Kurz_04-2009_12-2013.pdf (AWMF-S3-Leitlinie „Prophylaxe der venösen Thromboembolie (VTE)“, Stand:Juni 2010, letzter Abruf:12.04.2014) Geisen U, Abou-Mandour N, Schambeck Ch, Zilly M, Keller F. Pilotstudie und EthiG-Studie zur Thromboseprophylaxe in der Schwangerschaft. Vascular care 2001; 1: 12–9. Hirsh, Jack, Bates, Shannon M., Greer, Ian A., Pabinger, Ingrid, Sofaer, Shoshanna, Venous Thromboembolism, Thrombophilia, Antithrombotic Therapy, and Pregnancy, American College of Chest Physicians, Evidence-Based Clinical Practice Guidelines, (8th Edition), Chest 2008;133;844S-886S Frauenarzt, 51 (2010) Nr 6, „Thromboembolieprophylaxe in Schwangerschaft und Wochenbett“, A.G. Puhl, K. Heidner, C. Skala, H. Schinzel, S. 570-583


taschik78

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Hallo Caro, ich hoffe du liest diese Nachricht noch. Ich würde gerne wissen wie du dich entschieden hast, habe nämlich auch Faktor II heterozygot und die gleiche Aussage in der Gerinnungsambulanz bekommen. Nach 3 FG würde ich lieber auf Nummer sicher gehen, aber man braucht ja einen Arzt der das Ganze kontrolliert, meine FA kennt sich damit nicht aus. Was hast du unternommen? LG Taschik


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