Mitglied inaktiv
Hallo Doc, ich lag vorletzte Woche wegen verdacht auf HELLP ein paar tage im kh, hat sich zum glück nicht bestätigt, leberwerte waren ok, nur entzündungswerte waren hoch hab antibiotika bekommen. am 11.11 hatte ich nen termin zum doppler der plazenta, war soweit alles ok, kind ist aber für 35 ssw am 11.11 etwas größer, ca.42 cm und ca. 2600gr. meine bz werte waren vor kh eine katerstrophe, jetzt sind sie ok. ärztin meinte bei gest diab. ist die größe net so sclimm, aber die versorgung des kindes, deshalb der doppler. sie meinte auch das man, wenn das kind zu groß wird, ab der 38 ssw einleiten kann. ich würde gerne spontan bzw. vaginal entbinden. momentan macht das kind wenig anstalten das es kommen will, hatte am montag in 35+7 erstmals leichte wehen aufm ctg. meine frage ist welche folgen kann so ein ssdiab. für das kind haben, nach der geburt da es ja meine bz werte auch mitbekommt. eine freundin meinte ich muß in ein geb.zentrum und kann nicht im kh entbinden, da das kind mit werte abstürzen kann und dann intensiv med. betreut werden muß stimmt das mfg Carina
Liebe Carina, der Gestationsdiabetes (Diabetes in der Schwangerschaft) resultiert aus einer gestörten Glukosetoleranz (Glucose=Zucker), die erstmals in der Schwangerschaft entdeckt wird. Ebenso wie der insulinabhängige Diabetes in der Pubertät ist die Schwangerschaft eine mehr oder weniger starke Herausforderung für die Stoffwechselsysteme der werdenden Mutter. In der Schwangerschaft kommt es zur Mobilisierung von Energiereserven mit dem Ergebnis einer erhöhten mütterlichen Glukosebelastung, begleitet von erhöhten Insulinspiegeln. Die ursächlichen Mechanismen Schwangerschaftsdiabetes sind nicht endgültig geklärt. Aber, das Risiko für einen Gestationsdiabetes wird als hoch bezeichnet, wenn die Schwangere selber übergewichtig ist, ein Familienmitglied einen Diabetes mellitus Typ II hat, in der Vorgeschichte eine verminderte Glukose-Toleranz nachgewiesen wurde, das vorhergehende Kind makrosom war oder während der vorherigen Schwangerschaft eine deutliche Gewichtszunahme zu beobachten war. Die Häufigkeit des Gestationsdiabetes mellitus liegt etwa bei 2 %. Bei einem Body-Mass-Index (BMI) 4000 Gramm) -Plazentafunktionsstörungen mit Unterversorgung des Kindes durch beschleunigte Plazentareifung -Erhöhtes Frühgeburtsrisiko -Durch höheres Gewicht der Kinder bedingtes höheres Risiko für Schulterdystokien und Geburtstraumata -Metabolische Störungen wie Unterzuckerungen, erniedrigte Blucalciumspiegel oder erhöhte Bilirubinspiegel -Höhere Rate an Lungenfunktionsstörungen, Anpassungsstörungen -Dadurch bedingte höhere Rate an Verlegungen in die Kinderklinik -Höheres Risiko, im späteren Leben einen Diabetes oder ein Übergewicht zu entwickeln -Erhöhtes Sterberisiko der Kinder in der Schwangerschaft oder nach der Geburt, wenn der Diabetes nicht erkannt und behandelt wird -erhöhtes Risiko, neuropsychologische Veränderungen und Entwicklungs-störungen zu entwickeln Mutter -erhöhte Rate an schwangerschaftsspezifischen Erkrankungen, wie vorzeitigen Wehen, Präeklampsie („Gestose“) oder Harnwegsinfekten -Häufigere Geburtsverletzungen und Nachblutungen nach der Geburt infolge von schweren Kindern -Erhöhte Rate an vaginal operativen Entbindungen und erhöhte Kaiserschnittrate -Erhöhtes Risiko für die Entwicklung eines Diabetes im späteren Leben. (Die Angaben zur Inzidenz von späterem Diabetes nach GDM variieren zwischen 11 und 55%) 2. eine Diabetikerin kann heute eine Schwangerschaft in aller Regel "normal" austragen und ein gesundes Kind zur Welt bringen. Es ist aber zu fordern, dass sie sich schon bei der Planung, spätestens sofort nach Feststellung der Schwangerschaft, von einem diabetologisch erfahrenen Internisten und einem mit diabetologischen Problemen vertrauten Gynäkologen gemeinsam betreuen lässt. Wichtigstes Ziel der Prophylaxe und Behandlung ist eine normoglykämische (normale Zuckerwerte) Diabeteseinstellung. Dieses Ziel ist erreicht, wenn die Blutglukosewerte vor den Mahlzeiten unter 90 mg/dl, eine Stunde nach dem Essen unter 140 mg/dl, zwei Stunden danach unter 120 mg/dl liegen. In der ersten Schwangerschaftshälfte soll das HbA1c im oberen Normbereich, später im unteren Normbereich stoffwechselgesunder Schwangerer liegen (Normbereich mit 4,8 bis 6,0 %). Das Therapiekonzept des Gestationsdiabetes sieh als erste Stufe eine Ernährungsberatung vor. In 90% der Fälle genügt diese Ernährungsumstellung (bei der übrigens kaum eine Patientin Hungergefühl hat), um das Therapieziel zu erreichen. Gleichzeitig sollte eine ausreichende Bewegung der Schwangeren sichergestellt sein. Bereits ein halbstündiger Spaziergang nach dem Essen kann die Blutzuckerwerte deutlich senken. Nur bei Schwangeren, die auch dann noch ein pathologisches Blutzuckertagesprofil (wie oben angegeben) aufweisen, ist zusätzlich eine Insulingabe notwendig. Zur Ernährungsumstellung ist folgendes zu sagen: Empfohlen wird eine Ernährung, die eine für die Bedürfnisse der Schwangerschaft adäquate Kalorienmenge und Zusammensetzung enthält. Der Kalorienbedarf für eine Schwangere im 2. und 3. Schwangerschaftsdrittel (Trimenon) beträgt ca. 30 kcal/kg Körpergewicht. Bei Frauen mit einem Body-Mass-Index von größer 27 kg/ Quadratmeter Körperoberfläche am Beginn der Schwangerschaft sollte die Kalorienmenge auf 25 kcal/ kg Körpergewicht reduziert werden. Die Kostverordnung soll von einer ausgebildeten Fachkraft nach Kohlenhydrat-Einheiten (KE) quantifiziert werden. Weiteres besprechen Sie bitte mit den Experten vor Ort. Auf den Internetseiten der Deutschen Diabetes-Klinik an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf http://www.diabetes.uni-duesseldorf.de/download/DDFI_Broschuere_Schwangerschaft.pdf können Sie dazu eine sehr informative Broschüre für Betroffene downloaden. 3. wenn wir die neuen gesetzlichen Vorgaben streng auslegen, dann ist dort klar definiert, wo eine Frau mit einem insulinpflichtigen Diabetes zur Entbindung hingehen sollte. Dieses ist nachzulesen in dem Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses unter http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?id=49139 Titel: "Vereinbarung über Maßnahmen zur Qualitätssicherung der Versorgung von Früh- und Neugeborenen" Und dort heißt es wörtlich: Aufnahmekriterien für Perinatalzentren Level 2: ....4. insulinpflichtige diabetische Stoffwechselstörung. Insofern ist es sicher ratsam, die für Sie individuell sinnvollste Entscheidung vor Ort zu fällen. Dieses dann aber auch orientiert an diesen Vorgaben. Weiter heißt es in den „Empfehlungen für die strukturellen Voraussetzungen der perinatologischen Versorgung in Deutschland“ der DEUTSCHEn GESELLSCHAFT FÜR PERINATALE MEDIZIN unter dem Internetlink http://www.dgpm-online.org/download/perinatologische_versorgung.pdf „In Geburtskliniken ohne angeschlossene Kinderklinik (Versorgungsstufe 1) sollen nur Kinder mit einem Gestationsalter ≥ 36+0 SSW und ohne bekanntes Risiko (wie z.B. Wachstumsretardierung, Zwillinge, Diabetes der Mutter) zur Welt kommen.“ Realität ist aber sicherlich, dass noch lange nicht alle schwangeren Frauen mit einem gut eingestellten Schwangerschaftsdiabetes, der nicht insulinpflichtig ist, in einem solchen Zentrum entbunden werden. Aus diesem Grund besprechen Sie das Ihre persönliche Situation sinnvollste Vorgehen am besten vor Ort mit Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt und der beteiligten Klinik. VB
Mitglied inaktiv
hallo, ich wollte auch kurz dazu was sagen, habe auch ss diabetes und darf im normalen kh entbinden, dort wurde mir gesagt es sei nicht schlimm das kind wird dann einfach mehr untersucht am anfang nach den bz werten, allerdings bin ich nicht insulinpflichtig. zur einleitung sagte man mir, wird das kind spätestens 7 tage nach et geholt. aber das macht wohl jedes kh anders. lg
Ähnliche Fragen
Lieber Herr Dr Karle, ich bin mit meinem zweiten Kind schwanger (27. SSW). Beim Zuckertest (lediglich Nüchternzucker wurde abgenommen) der Nüchternzucker erhöht auf 101 mg/dl, Langzeitzucker HbA1c bei 5,3% und unauffällig. Beim Diabetologen direkt am nächsten Tag wurde ebenfalls der Nüchternzucker bestimmt (103) und damit die Diagnose GDM g ...
Sehr geehrter Herr Dr. med Karle, bei der letzten Urinkontrolle am Dienstag wurde bei Glucose +++ eingetragen. Mein Zuckertest ergab damals einen Wert von 110. Könnte jetzt trotzdem ein Diabetes vorliegen? Meine Ärztin hat dazu leider gar nichts gesagt. Desweiteren liegt, wie ich neulich hier bei Ihnen bereits vermutet hatte, tatsächlich ein ...
Guten Tag. Ich habe seit einigen Wochen die Diagnose Schwangerschaftsdiabetes. Bin in der 31.Woche. Mein Nüchternwert beim grossen OGTT war bei 94. 92 ist die Grenze. Wert nach einer Stunde 111 und nach 2 Stunden bei 74. Also total in Ordnung. Ich ernähre mich seit 5 Wochen strikt, sündige nichts süsses etc.,und meine Werte sind bis auf insgesamt 5 ...
Hallo Herr Dr. Karle, Sind diese Werte ein Gestationsdiabetes? N: 88 1h: 117 2h: 153 Sind diese Werte in Ordnung oder liegt ein Gestationsdiabetes vor?
Sehr geehrter Dr. med. Christian Karle, Danke das wir Schwangeren in diesem Forum kompetente und Hilfreiche Informationen von Ihnen erhalten können. Innerhalb von 3 Tagen Hatte ich gleich zwei Ausrutscher was die Zuckerwerte bei der SSW-Diabetes angeht. Vorgestern eine Std. nach der Mahlzeit 167 und heute 166 1 Std. nach der Mahlzeit (da ich ...
S.g. Dr. Karle, Bei mir wurde Gestationsdiabetes festgestellt. Seitdem habe ich meine Ernährung umgestellt und werde gerade auf Basalinsulin eingestellt. Bisher ist "nur" der Nüchternwert das Problem. Nun wurden gestern im Urin Ketone (++) festgestellt und meine Frauenärztin ist etwas unentspannt, da ich auch nicht weiter zu- sondern eher ab ...
Hallo Herr Dr. Karle, diesen Freitag stünde der Zuckertest an (Bin dann in der SSW 23+1). Ich möchte allerdings diese 50 g Glucoselösung weder meinem Baby noch mir zumuten (wer isst schon auf einmal 9 Traubenzuckerplättchen?) und habe daher diese Woche einige Tagesprofile gemessen: Immer den Nüchternzucker und mindestens bei einer Mahlzeit die ...
Guten Morgen, ich soll einen geplanten Kaiserschnitt bekommen, weil das Baby die Nabelschnur sehr straff zweimal um den Hals hat. Der Termin ist 37+2. Ich habe auch Gestationsdiabetes. In der Frühschwangerschaft war es unerkannt, mit sehr schlechten Werten. Nachdem es dann in Woche 10 erkannt wurde, wurden die Werte besser und jetzt im letzten Tri ...
Hallo Frau Thies, nachdem bei mir beim 50mg Glukosetest nach einer Stunde ein Wert von 134 gemessen wurde (was nur 1 unter dem Grenzwert liegt), empfahl meine Hebamme mir 7 Tage lang ein Blutzuckertagebuch zu führen. Dies habe ich nun gemacht und dabei jeden Tag nüchtern, 1 Stunde nach dem Frühstück sowie direkt vor und jeweils 1 Stunde nach de ...
Hallo liebes Expertenteam, zu meiner Vorgeschichte. Kind 1 kam als sekundäre Sectio aufgrund von hohem Geradstand zur Welt. Kind 2 war 2 Jahre später eine vaginale Spontangeburt. Bei beiden hatte ich KEINE auffälligen Zuckerwerte. Jetzt in der dritten Schwangerschaft ist der Nüchternzucker in der 15. SSW erhöht (102). Meine Sorge ist, ...