Mitglied inaktiv
Hallo Herr Dr. Bluni, bei meiner Bekannten ist das Kind im Mutterleib in der 19./20. SSW abgestorben. Nun muß sie es "normal" zur Welt bringen, die Geburt wird eingeleitet. Ich bin selbst Mutter und finde, dass es für eine Frau psychisch kaum zu verkraften ist. Warum wird das tote Kind nicht durch eine Abtreibung oder einen Kaiserschnitt "geboren"? Ich habe noch eine Frage. In meinem Mutterpass steht bei der Geburt bei Besonderheiten: Epi. nein . Was bedeutet das? Vielen Dank für Ihre Hilfe und LG Cora
hallo Cora, 1. weil der Kaiserschnitt der deutlich risikoreichere Eingriff ist, den man in einer solchen Situation umgehen möchte. 2. Epi ist der Dammschnitt,der wohl nicht durchgeführt wurde. VB
Mitglied inaktiv
Die Einleitung der Fehlgeburt ist im Falle Deiner Bekannten das körperlich schonendeste Verfahren, nichts anderes geschieht auch bei einer Abtreibung in der 20.SSW. Einen Kaiserschnitt in der 20. SSW würde man nur bei drohnder Lebensgefahr für die Mutter machen, denn dann hat sie eine schwere Bauch-OP hinter sich - für Nichts! So ist sie hinterher wenigstens körperlich gesund und eine ev. Folgeschwangerschaft nicht so riskant wie nach einem Kaiserschnitt. Abgesehen davon hilft der Geburtsorgang vielen Frauen beim Abschiednehmen vom Kind. Das "Versagensgefühl" ist nicht ganz so ausgeprägt wie nach einem Kaiserschnitt, wo das tote Kind noch zusätzlich aus dem Bauch rausoperiert werden muß. Außenstehenden mag es "unmenschlich" vorkommen, in der Praxis aber für die Psyche der Frauen deutlich besser. Zu Deiner anderen Frage: "Epi" bedeutet Episiotomie, also Dammschnitt; und offenbar hattest Du keinen. (Warum man das allerdings in den Muitterpaß schreibt ist mir unklar...)
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