Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Gallensäurewert im Blut bei 31,6 in 38.SSW - gefährlich?

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Gallensäurewert im Blut bei 31,6 in 38.SSW - gefährlich?

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Hallo! Ich bin mittlerweile ziemlich verzweifelt. Am vergangenen Montag (20.6.11) wurde mit beim Gynäkologen Blut abgenommen zur Bestimmung der Gallensäure im Blut, da ich einen starken Juckreiz am ganzen Körper habe. In Absprache mit einem FA sollte das Labor mich anrufen und das Ergebnis mitteilen (Kurzfassung...). Dies ist am Mittwoch um 19.30 Uhr gewesen, das Ergebnis lautet 31,6 micromol / l. Mittlerweile haben mein Mann und ich mit 3 anderen Ärzten gesprochen (mein FA ist aufgrund des Feiertages und langen WE nicht erreichbar) und 4 verschiedene Meinungen erhalten: von sofortiger Einleitung der Geburt bis hin zum gar nichts unternehmen, auch keine Tabletten, ist alles dabei. Wir wissen nicht mehr weiter und machen uns viele Gedanken, zumal wir eine vierjährige behinderte Tochter haben. Ist dieser Gallensäurewert von 31,6 nun gefährlich für das Kind oder nicht? Sollte eine Entbindung eingeleitet werden oder können wir bis zum eigentlichen ET am 15.7.11 warten? Für eine schnelle Antwort sind wir Ihnen sehr dankbar!! Sandra Overkott


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Liebe Sandra, die Schwangerschaftscholestase (ICP) wird in Mitteleuropa bei 0,1 bis ein Prozent der Schwangerschaften beobachtet. Sie manifestiert sich vorwiegend im letzten Schwangerschaftsdrittel und ist mit der Entbindung prinzipiell voll reversibel. Die orale Gabe von Ursodesoxycholsäure bessert den Juckreiz und die mütterlichen Leberwerte bei der Schwangerschaftscholestase. Die Schwangerschaftscholestase ist – wie schon angeführt - nach der Entbindung rasch (innerhalb von 24 bis 48 Stunden) reversibel und hat abgesehen von Juckreiz und begleitender Symptomatik für die Schwangere einen gutartigen Charakter. Somit ist die Entbindung die kausale „Therapie“ der Schwangerschaftscholestase. Bei Zeichen für fetalen Stress beziehungsweise Verschlechterung des fetalen Zustandes ist die vorzeitige Geburtseinleitung indiziert. Dieses kann auch ein Kaiserschnitt sein. Im Vordergrund steht hier also die vitale Gefährdung des Feten. Es kann infolge der ICP in 19-60% der Fälle zu Frühgeburten kommen und das Risiko der Totgeburt ist in etwa 5fach erhöht. Die Wiederholungswahrscheinlichkeit für eine folgende Schwangerschaft scheint Studien zufolge zwischen 60-70% zu liegen. Ich empfehle Ihnen, sich in der Frage des besten Vorgehens mit einer geburtshilflichen Abteilung eines größeren Krankenhauses und dort dann auch an einen erfahrenen Oberarzt/Chef zu wenden, um mit ihm/ihr die für Sie beste Entscheidung zu treffen. Dabei sollte selbstverständlich auch die behandelnde Frauenärztin/Frauenarzt eingebunden sein. Laborchemisch sind die Leberwerte (Transaminasen), Gallensäuren und die alkalische Phosphatase stark erhöht. VB Quellen Glantz A, Marschall HU, Mattsson LA. Intrahepatic cholestasis of pregnancy: Relationships between bile acid levels and fetal complication rates. Hepatology 2004;40:467-474. McDonald JA: Cholestasis of pregnancy. J Gastroenterol Hepatol 1999; 14: 515–518 Samuels P, Cohen AW. Pregnancies complicated by liver disease and liver dysfunction. Obstet Gynecol Clin North Am 1992; 19: 745-763.


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