Mitglied inaktiv
Hallo Dr. Bluni.. ich bin jetzt Ende der 8. SSW. Ich habe hier in den Foren öfter etwas gelesen zwecks Einnahme von Folsäure und Magnesium. Hab vor lauter Aufregung vergessen meinen Arzt zu fragen, ob ich das auch muß.. Können Sie mir weiterhelfen?
Hallo, 1. Was die Frage nach einer Substitution von Nahrungsergänzungsstoffen & Vitaminen bei Kinderwunsch und in der Schwangerschaft angeht, so ist dieses für die sich normal ernährende und gesunde Mitteleuropäerin und Nordamerikanerin auf Folsäure und Jodid beschränkt. Eine darüber hinausgehende Vitaminsubstitution ist nach bisheriger Datenlage nicht zwingend notwendig, auch, wenn es für einige Substanzen einen gewissen Nachholbedarf gibt. Eine sinnvolle Substitution betrifft vor allem Folsäure, Jodid, Magnesium und/oder Eisen (bei nachgewiesenem Eisenmangel). 2. die neuesten Empfehlungen sprechen sich dafür aus, dass die Frau (sofern keine Schilddrüsenerkrankung vorliegt) schon mit Kinderwunsch und natürlich während der Schwangerschaft und Stillzeit täglich etwa 100 (–150) μg Jod pro Tag in Tablettenform für die Schwangerschaft und Stillzeit zusätzlich substituiert, unabhängig von der Ernährung oder Einnahme von jodiertem Salz. Bei Verdacht auf eine bestehende Überfunktion bzw. Unterfunktion der Schilddrüse sollte vor jeder Form der Jodsupplementierung eine weiterführende Diagnostik erfolgen. Für den Fall, dass schon Medikamente wegen einer Schilddrüsenerkrankung eingenommen werden, ist es in jedem Fall ratsam, die Jodidsubstitution vorher mit der behandelnden Ärztin/Arzt abzusprechen, denn hier kann es schon mal sein, dass kein zusätzliches Jodid eingenommen werden darf. Die Vorteile einer Jodidsubstitution sind wissenschaftlich in vielen Studien erwiesen: Schwangere haben einen erhöhten Bedarf an Jod. Ein Jodmangel kann sich nicht nur an einer Vergrößerung der Schilddrüse zeigen, sondern kann für die schwangere Frau auch bedeutende Folgen haben. Ein Jodmangel des ungeborenen Kindes beeinträchtigt seine Entwicklung weitreichend. Die Neugeborenen können eine verlängerte Neugeborenengelbsucht zeigen und trinkfaul und bewegungsarm sein. Wenn die Diagnose nicht frühzeitig gestellt wird, kann sich dieses auf die weitere körperliche und neurologische Entwicklung auswirken. Die prophylaktische Einnahme von Folsäure ist schon bei Kinderwunsch bzw. in den ersten 3-4 Monaten der Schwangerschaft ratsam und sinnvoll. Für alle Frauen ohne Risiko (Patientin mit Epilepsiemedikamenten oder Kindern mit einer Neuralrohrfehlbildung, wie einem offenen Rücken) werden 0,4 mg/Tag empfohlen, ansonsten 5 mg. Untersuchungen belegen, dass eine gute Versorgung mit Folsäure in der Frühschwangerschaft das Risiko für Neuralrohrfehlbildungen des Kindes (z.B. offener Rücken ) um bis zu 70% mindert. 2. neueste ernährungswissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass die Magnesiumversorgung in Deutschland unzureichend ist. In einer von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung 1995 publizierten Studie erwies sich jede fünfte Frau zwischen 18 und 24 Jahren als Magnesium-therapiepflichtig/substitutionspflichtig. Untersuchungen bei Frauen vor der Geburt zeigten, dass die Magnesium-Serum-Konzentrationen nur in Einzelfällen im Normbereich waren. In der Schwangerschaft ist der Magnesiumbedarf erhöht, da beim Feten und der Mutter neue Gewebe aufgebaut werden. Bei den meisten Schwangeren reicht das mit der Nahrung aufgenommene Magnesium zur Deckung des Bedarfs nicht aus. Parallel zum Serummagnesiumspiegel sinkt in der Schwangerschaft auch der Magnesiumgehalt in der Gebärmuttermuskulatur. In Form von Wadenkrämpfen treten meistens in der zweiten Schwangerschaftshälfte die ersten Magnesiummangelerscheinungen auf. Als Zeichen für allgemeine muskuläre Übererregbarkeit, die auch die Gebärmuttermuskulatur erfasst, kann dies zu vorzeitigen Wehen führen. Das Risiko für eine Fehlgeburt oder einer Frühgeburt erhöht sich bei Magnesiummangel erheblich. Auch Herzrasen, Abgeschlagenheit und Übelkeit mit Erbrechen werden als Magnesiummangelsymptome gewertet. In klinischen Studien wurde die Wirksamkeit von Magnesium in der Behandlung von Wadenkrämpfen immer wieder dokumentiert. Hierbei erwies sich eine Dosierung von 15 mmol oder 300 mg pro Tag als wirksam und sicher. Sehr wichtig zu erwähnen ist, dass sich in Studien bestätigt hat, dass die Einnahme von Magnesium eine prophylaktische Wirkung hat gegenüber einer Präeklampsie („Gestose“) hat. Die Dosis kann meist ohne Bedenken gesteigert werden. Einzige Nebenwirkung wäre dann bei zu hoher Dosis Durchfall. Die manchmal noch vertretene Ansicht, Magnesium etwa ab der 37. SSW absetzen zu müssen, weil es vielleicht die Geburt verzögern würde, ist mittlerweile überholt. Auch, wenn wehenhemmende Maßnahmen etwa mit der 37. SSW abgesetzt werden sollten, kann bei entsprechenden Beschwerden (Wadenkrämpfen u.a.) das Magnesium bedenkenlos weiter fortgefürht werden, denn in der oralen Verabreichungsform wird das Magnesium kaum geburtsreife Wehen unterdrücken. VB
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