Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Fehlgeburt und mega traurig

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Fehlgeburt und mega traurig

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Hallo, Dr. Bluni, vor Sylvester hatte ich hier schon mal angefragt wegen eigentlich leichten, bräunlichen Blutungen in meiner Schwangerschaft (war auch deswegen einige Male beim Ultraschall). Hormonverlauf (HCG und Progesteron) war immer erfreulich gut - drum hat man mich auch immer beruhigt, aber gesagt, es soll weiter kontrolliert werden. In der 9 +5 Woche (also beinahe fast Ende der 10. Woche) habe ich in der Nacht heftige Blutungen bekommen - wir sind dann ins KH gefahren. Dort hat man Herztöne und KB gesehen - eigentlich alles ok und niemand wusste, woher das kommt. Man hat uns wieder nach Haus geschickt - ich bin dann noch mal eingeschlafen, daraus aber mit heftigen Schmerzen in der rechten Seite und im Rücken aufgewacht (ich hab schon Kinder bekommen und das waren ziemlich sicher Wehen). Wir also wieder ins KH gefahren - die Fruchthöhle war eingeblutet, das Baby nicht mehr erkennbar. Ich war so unendlich traurig, als man mir dringend zu einer Ausschabung geraten hat (am 30.12.2010). Nun zu meinen Fragen: 1) Meine Heilpraktikerin meinte, man könne das Progesteron im Blut nicht gut messen, weil es an Eiweiß gebunden sei und daher nicht zur Verfügung unbedingt stehen würde - die FG sei durch einen Progesteronmangel ausgelöst worden, da das Baby sich ja normal entwickelt hat. Utrogest hatte ich jedoch 6 Tage zuvor begonnen - stimmt das, das man das über den Speichel nur feststellen kann und daher ein Progesteronmangel eine wahrscheinliche Ursache ist, obwohl doch alles super gehalten hatte bis dahin? Für mich hört sich das so vermeidbar an...und mir macht es soviele Gedanken, dass der Körper ein vielleicht gesundes Baby abgestoßen hat - bei der Untersuchung hat man nichts festgestellt, jedoch nicht auf Chromosomenfehler untersucht... 2) Wie lang blutet man nach einer Ausschabung in der 10. Woche so ungefähr? Bei mir kommt immer noch mal Blut nach - ich dacht das sollt schon vorbei sein. Bin jedoch heut auch noch mal zur Nachkontrolle... 3)Wann ist wieder mit einem Zyklus zu rechnen? Momentan ist die Aufwachtemperatur noch immer hoch; ich glaub die Schwangerschaftshormone werden noch nicht abgebaut sein... 4) Die Schwangerschaft kam nach Behandlung mit Clomifen zustande (jedoch keine künstliche Befruchtung). Gibt es nach Clomifen mehr Fehlgeburten (außer altersbedingt - ich bin 41 Jahre nun). Vielen Dank vorab für Ihre Antwort - ich find es toll, dass es diese Seite gibt. Lieben Gruß Heidi H.


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo Heidi, 1. so sehr ich solche Ängste verstehen kann, ist es doch ganz besonders wichtig, nach einem solchen Erlebnis darauf hinzuweisen, dass ein nicht ungewöhnlicher Vorgang ist, dass manche Frauen erst ein oder zwei Fehlgeburten haben oder zwischendurch eine Schwangerschaft austragen, bevor eine sich dann (wieder) ein intakte Schwangerschaft entwickelt. Die Wahrscheinlichkeit eines positiven Verlaufes nach einer frühen Fehlgeburt liegt aber nach einer frühen Fehlgeburt bei etwa 85-90%! In der 6.-8. SSW schwankt die Frequenz der spontanen Fehlgeburten um die 18% und sinkt dann kontinuierlich bis zur 16. SSW auf ca. 3% ab. Nach zwei Fehlgeburten beträgt das Fehlgeburtsrisiko etwa 40 bis 45%. Eine Restungewissheit besteht natürlich für alle Schwangeren während der Zeit, in der nicht untersucht wird und diese Restunsicherheit wird sich nicht vermeiden lassen. Hier ist es ganz besonders wichtig, einfach mal loszulassen! Es gibt eben keine konkreten subjektiven Hinweise, wir mal von Blutungen und vorzeitigen Wehen abgesehen, die Ihnen zeigen, dass es dem Kind nicht gut geht. Lassen Sie sich durch die Einschätzung Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt beruhigen. Denn wenn bei den Routinekontrollen alles in Ordnung ist, wird es dem Kind wohl auch in dem folgenden Intervall gut gehen. 2. wenn eine nachgewiesene Gelbkörperschwäche vorliegt, kann es sinnvoll sein, in der zweiten Zyklushälfte dieses Defizit zu ergänzen. Eine rein prophylaktische Gabe eines Gelbkörperhormons in der Frühschwangerschaft ist aber nicht in der Lage, eine frühe Fehlgeburt zu verhindern. Auch, wenn es häufig so gehandhabt wird, so gibt es für dieses Vorgehen bis heute keine harten wissenschaftlich bewiesenen Daten ("evidence based"). Andererseits ist hier auch jede Frauenärztin/Frauenarzt frei in ihren/seinen Therapieentscheidungen und bislang sind durch diese Maßnahme auch keine negativen Auswirkungen bekannt geworden. Eine andere Situation stellen Fehlgeburtsbestrebungen dar, die auf einen Gelbkörpermangel hinweisen oder wenn die Schwangerschaft durch Maßnahmen der künstlichen Befruchtung zu Stande kam. 3. es ist sicher wichtig, zu wissen, dass es in den ersten 2-4 Monaten noch sein kann, dass es Zwischen- oder Dauerblutungen gibt. Auch kann das Zyklusgeschehen noch von entsprechenden Beschwerden begleitet und unregelmäßig sein. Das ist meist ein normales Phänomen, wenn sonst organisch und hormonell alles ok war und gibt sich erfahrungsgemäß anschließend. Die nächste reguläre Zyklusblutung kommt nach etwa 4-6 Wochen wieder. Ein Eisprung kann schon im kommenden Zyklus eintreten. Manchmal dauert es aber dann doch ca. zwei Monate. Handlungsbedarf besteht hier selten und es hat auch keine negativen Auswirkungen auf eine zukünftige Schwangerschaft. 4. nein, das gibt es nicht und wenn die Zahl erhöht ist, dann kann es eher an den Voraussetzungen der Mutter, als am Clomifen liegen. VB


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