Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

erneute Schwangerschaft

Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: erneute Schwangerschaft

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Sehr geehrter Dr. Bluni! Ich hätte gerne eine Meinung von Ihnen. Meine erste Schwangerschaft verlief außer einer Nierenstauung ohne größere Probleme.Meine Tochter kam 2002 in der 41+2 SSW spontan, ohne größere Probleme(zwar Dammschnitt,aber sonst alles normal)auf die Welt mit 3830g und 53cm.Danach folgten zwei frühe Fehlgeburten 7+6SSW.Dann folgten 2 Jahre ohne Erfolg und 2007 wurde ich endlich wieder schwanger.Diese Schwangerschaft verlief bis zur 26SSW ohne Probleme, mir ging es richtig gut.Doch plötzlich bekam ich Blutungen, Fruchtwasser ging ab,verdacht auf offener Bauch bei meinem Sohn,meine Blutwerte wurden rapide schlecht und mein Sohn musste schließlich in der 26SSW per T-Schnitt geholt werden.Er wog 855g und war 35cm groß.Es folgten 16Wochen bangen, mit vielen Höhen und Tiefen, aber er hat es geschafft und wird im Sept. 3 Jahre alt.Entwickelt sich ganz gut, hängt aber seiner Entwicklung 1 Jahr hinterher.Gesundheitlich geht es ihm aber ganz gut. Nun würde ich gerne noch ein Kind, aber ich weiß nicht ob ich das Risiko nochmal eingehen sollte.Alles ist gut verheilt und keiner kann sagen warum das plötzlich passiert ist. Wie stehen die Chancen das diesmal alles gut gehen könnte?Kann ich das Risiko nochmal eingehen oder sollte ich lieber nicht. Für eine Antwort wäre ich Ihnen dankbar. Viele Grüße


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, 1. eine Vorgeschichte mit vorzeitigen Wehen oder einer Frühgeburt bedeutet für eine neue Schwangerschaft, dass das Risiko für vorzeitige Wehen inklusive Frühgeburtlichkeit erhöht ist, wobei wir dieses zahlenmäßig nicht allgemein gültig benennen können. Vor und in einer nachfolgenden Schwangerschaft ist deshalb die ausführliche Aufklärung und Information durch Ihre Frauenärztin/Frauenarzt über Ursachen, mögliche und sinnvolle Präventivmaßnahmen & Diagnostik umso wichtiger: Dazu gehören die Ausschaltung von Risikofaktoren wie Rauchen und eine rechtzeitige Sanierung der Zähne beim Zahnarzt, da eine Zahnfleischentzündung oder Karies das Risiko für Frühgeburtlichkeit und ein Untergewicht bei den Kindern bekanntermaßen erhöhen. Diese Sanierung der Zähne wird am besten vor der Schwangerschaft durchgeführt. In der laufenden Schwangerschaft ist es ratsam, das genaue Vorgehen zwischen Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt und Zahnärztin/Zahnarzt abzustimmen. In der laufenden Schwangerschaft ist es dann sinnvoll, eine bakterielle Besiedlung der Scheide auszuschließen und dieses ggf. durch PH-Wert-Kontrollen zu ergänzen. Die prophylaktische Einnahme von Magnesium kann zur Beruhigung der Gebärmutter beitragen. Um die 23. Schwangerschaftswoche kann das Ausmessen der Gebärmutterhalslänge im vaginalen Ultraschall Hinweise auf Frühgeburtsbestrebungen geben. Stimmen Sie das für Sie sinnvollste Vorgehen rechtzeitig mit Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt ab. 2. wenn es beim Kind eine Missbildung gab, dann kann es für Sie sinnvoll sein, vor einer erneuten Schwangerschaft eine genetische Beratung in Anspruch zu nehmen. 3. zur generellen Frage, ob Ihnen persönlich noch zu einer weiteren Schwangerschaft geraten werden kann, stimmen Sie sich am besten mit Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt und der Klinik ab, da dieses sicher nur individuell beantwortet werden kann. 4. Wichtig ist, dass nach T-Schnitt immer nur ein Kaiserschnitt als Entbindungsmodus in Frage kommt. VB


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