Mitglied inaktiv
Lieber Herr Dr. Bluni, ich bin normalerweise keine Schwangere die sich schnell aus der Ruhe bringen läßt und vertraue meiner Ärztin voll und ganz. Ein läßt mich jetzt aber doch nicht in Ruhe. Ich war Samstag in der Klinik wegen wiederholten jucken in der Scheide. Es sollte abgeklärt werden ob meine Pilzinfektion immer noch da ist. Dies war nicht der Fall, allerdings wurde beim Routine-CTG festgestellt das die Herztöne permanent zu hoch waren. Ich wurde gefragt ob ich genügend getrunken hatte und da war ich wohl ertappt worden. Hatte ich nicht. Also wurde mir eine Flasche Wasser eingeflößt und die Werte normalisierten sich. Im Ultraschall wurde bei 35+6 ssw. noch festgestellt das es sich wohl um ein zierliches Baby handelt mit ca. 2668 gr. Das verwundert mich wieder da ich das erste Baby mit 4800 gr. und das zweite Baby mit 4040 gr. entbunden habe. Heute hatte ich dann meine normale Vorsorge bei meiner Ärztin. Seit dem Vorfall im Krankenhaus trinke ich wirklich ausreichend. Somit hatte ich heute vormittag schon meine 1,5 Liter geschafft und bin los zur Ärztin. Ich habe mir auch weiter keine Gedanken gemacht bis das CTG angelegt wurde. Der Herzschlag fing gleich mit 180 an und ging auch eher höher als tiefer. Das niedrigste war 172. Das Baby schlief während dieser Zeit. Es wurde wieder ein Ultraschall gemacht und dort war alles soweit in Ordnung, nur beim Herschlag über US auch wieder 180. Dann wurde ich wieder nach meinem Trinkverhalten gefragt. Ich hatte aber ja schon 1,5 Liter auf. Trotzdem wurde mir wieder Wasser hingestellt und ein 2. CTG geschrieben. Diesmal lagen die Herztöne zwichen 157 und 166. Vermessungen des Babys lagen auch wieder bei ca. 2700 gr. Ich habe jetzt wirklich Angst das das irgendwie im Zusammenhang stehen könnte. Am Anfang der SS wurde mir immer wieder gesagt ich solle mich wieder auf ein großes Kind einstellen, selbst vom Organspezialisten. Ich muß erst nächsten Donnerstag wieder zur Ärztin und bin jetzt irgendwie beunruhigt. Meine Hebamme sagte sie hätte mich ins Krankenhaus geschickt. Ich bin heute bei 36+2 ssw. Entschuldigen Sie bitte die Länge, mich würde einfach Ihre Meinung interessieren. Vielen Dank! Mit freundlichem Gruß Marina
Liebe Marina, 1. eine Interpretation eines CTG-Verlaufes ist sicher von hier aus generell nicht möglich. Jeder erfahrene Geburtshelfer weiß, dass es dicke Bücher zu diesem Thema gibt und dass man ein CTG immer nur aus der Kenntnis des Gesamtzusammenhangs beschreiben kann und dazu gehört neben der kindlichen Herzfrequenz, die Frage nach kindlicher Aktivität, Wehen, der Bewegung innerhalb der Herzaktionen ("Oszillation") und Dauer etwaiger Veränderungen. Es sollte also immer der Fachkraft überlassen werden, ein solches CTG zu interpretieren und hier kann die Schwangere sich auch mal ein solches beschreiben lassen oder zeigen lassen, wie eines aussieht, dass man beanstanden würde. 2. mit dem Gewicht des Kindes stehen die Herztöne nicht in Zusammenhang. 3. die Frequenz ist meist zwischen 120-160 Schlägen und darf auch mal davon abweichen. Insofern zählt immer der Gesamteindruck: welche Patientin, welche Vorgeschichte, welcher Ultraschallbefund, wie sahen die vorherigen und die folgenden CTG's aus, hat sie getrunken, etc. Erst dann kann ein erfahrener Arzt sich daraus ein Bild machen. Bei dauerhafter Frequenzerhöhung über 160/Minute wäre sicher nach Entzündungszeichen oder anderen Hinweisen zu schauen. VB
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