Mitglied inaktiv
Hallo! Ich weiß, dass es sich bestimmt um eine blöde Frage handelt. Aber ich mache mir trotzdem einen Kopf darüber. Ich habe gestern Kartoffeln geschält. Da ich durst hatte griff ich nach meiner Tasse. Die Handfläche war über der Tassenöffnung. Ich habe also ganz komisch danach gegriffen. Kann ich mich dadurch an Listeriose anstecken? Viell.sind welche reingefallen, oder am Tassenrand. Sorry, für diese Frage! Liebe Grüße Niniemaus
hallo Ninie, eine schwangere Frau sollte nicht meinen, sie müsste sich mit Bekanntwerden der Schwangerschaft komplett von der Aussenwelt abkapseln, für die kommenden neun MOnate nur noch NASA-Astronautenkost zu sich nehmen, um sich dann nur noch zur Geburt des Kindes rufen zu lassen, da ja da draussen eine Menge potentieller Gefahren vorhanden ist. Leider werden derartige Vorstellungen in zunehmendem Maße durch Veröffentlichungen in allen möglichen Medien und den selbsternannten Expertinnen mehr als geschürt. Und so scheint in der genannten Situation ein Infektionsrisiko wohl sehr gering zu sein. Listeriose ist eine ernste Infektion, die durch Lebensmittel, welche durch das Bakterium Listeria monocytogenes verunreinigt wurden, verursacht wird. Diese Krankheit beeinträchtigt in erster Linie schwangere Frauen, Neugeborene und Erwachsene mit schwachem Immunsystem. Sie kann jedoch durch einfache Empfehlungen vermieden werden, sofern man diese auch befolgt. Listeria monocytogenes befindet sich im Boden und im Wasser. Gemüse kann mit dem Erde verunreinigt werden oder durch Jauche, die als Düngemittel verwendet wird. Tiere können das Bakterium in sich tragen, ohne krank zu werden und deshalb können das Fleisch und Molkereiprodukte verunreinigt sein. Das Bakterium hat man in vielen rohen Produkten, wie zum Beispiel ungekochtem Fleisch und Gemüse, wie auch in Lebensmitteln, die nach der Zubereitung verunreinigt wurden, wie z.B. Käse und ausgekühlten Fleischstücken, gefunden. Listerien werden durch Pasteurisieren und durch Erhitzen abgetötet , deshalb sollte z.B. Fleisch auch genügend erhitzt werden Auch wenn die Herstellung und Zubereitung von Lebensmitteln einwandfrei ist, ist eine nachträgliche Verunreinigung möglich. Die Kontamination der Käse mit Listerien kann entweder über Rohmilch oder während der Käseherstellung von kontaminierten Geräten ausgehen. Durch Pasteurisieren der Milch können die Listerien abgetötet werden. Listerien reichern sich besonders in der Rinde von Weichkäsen (z. B. Romadur, Limburger) und Schimmelkäse (Blau- und Weißschimmelkäse) an. Dabei ist ausschließlich die Rinde betroffen, da Listerien ein alkalisches Milieu benötigen, das hier während der Reifung entsteht. Durch laufende Kontrollen der produzierten Käse und verbesserter Hygienemaßnahmen konnte in der Bundesrepublik das Auftreten von Listerien in Käse verringert werden." (Deutsche Gesellschaft für Ernährung). Rohmilchkäse ist höchstens auf 40 Grad erhitzt (beim herkömmlichen Käse werden durch das starke Erhitzten (Pasteurisieren) der Milch etwa 99 % der natürlichen Bakterien abgetötet), dadurch bleiben im Rohmilchkäse die Keime erhalten, wodurch er ein vollmundigeres Aroma bekommt. Dadurch können eventuell in der Milch vorhandene Keime in den Käse gelangen. Nach veterinärmedizinischer Begutachtung ist der Verzehr eines lang gereiften, harten Rohmilchkäses nach dem Typ Edamer oder Emmentaler wesentlich weniger bedenklich, als der eines frischen Rohmilchkäses, der aus dem Quark direkt gewonnen wird. Frische Weichkäse können eher gesundheitsgefährdende Keime enthalten als Hartkäse, die monatelang lagern. Schwangere haben gegenüber der Normalbevölkerung ein zwölffach höheres Risiko, eine richtige Infektion und nicht nur eine Besiedelung mit Listerien durchzumachen. Allerdings verläuft die Infektion in den meisten Fällen nicht dramatisch. Sie äußert sich in mäßigem Fieber, geringem Schüttelfrost, Abgeschlagenheit und Kopfschmerzen; also mit den Symptomen eines grippalen Infektes beziehungsweise einer Harnwegsinfektion. Charakteristische Hinweise auf eine Listeriose fehlen, eine Abgrenzung zur Grippe beziehungsweise anderen Infektionen ist nicht gegeben, so dass eine gezielte Suche nach den Bakterien in der Regel unterbleibt. Während der oft nur kurzen fiebrigen Krankheitsperiode der Mutter können die Listerien – im Gegensatz zu den allermeisten anderen Bakterien – die Plazentaschranke passieren und in den Foetus eindringen. Kurzfristig entwickelt sich eine lokale Infektion der Plazenta (Plazentitis). Da das unreife Kind im Mutterleib noch keine adäquaten Abwehrmechanismen hat, ist es stark gefährdet. Je nach Alter der Schwangerschaft kommt es zum Abort oder zu mehr oder weniger starken Infekten verschiedener Organe des Kindes (Leber, Lunge, Hirn, Haut), das entweder tot oder mit Anzeichen der Infektion geboren wird. Auch diese Kinder haben nur eine geringe Überlebenschance. Bei Verdacht oder der Diagnose eine Listeriose kann mit einer antibiotischen Behandlung Schaden abgewendet werden. Wie häufig ist eine Listeriose? In Deutschland kommt es nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) zu rund 200 Fällen pro Jahr, die relativ gleichmäßig über das Land und das Jahr verteilt auftreten. Die Dunkelziffer ist sicher höher. Die konnatale Listeriose (Infektion unter der Geburt) wird etwa nur 30- bis 40-mal pro Jahr registriert (bei ca. 800.000 Entbindungen pro Jahr). Kann Listeriose verhindert werden? Die generellen Hygienerichtlinien empfehlen für die Verhinderung von Listeriosen die gleichen Maßnahmen wie zur Vorbeugung anderer durch verunreinigte Lebensmittel verursachter Erkrankungen (z.B. Salmonellen). generelle Empfehlungen: • Kochen Sie rohes Essen von Tieren, wie Rind, Schwein und Geflügel immer ganz durch • Waschen Sie rohes Gemüse gründlich bevor Sie es essen • Halten Sie bei der Zubereitung rohes Fleisch strikt fern von Gemüse und von gekochtem Essen und eßfertigen Lebensmitteln • Vermeiden Sie rohe (unpasteurisierte) Milch oder Nahrungsmittel, die aus roher (unpasteurisierter ) Milch hergestellt wurden • Waschen Sie sich die Hände, Geschirr und Geräte, die mit rohen Lebensmitteln in Berührung gekommen sind. Es sollte immer der behandelnde Arzt entscheiden, ob er in einem solchen Fall wirklich die Abklärung einer Listerioseinfektion für geboten hält. Ergibt sich ein begründbarer(!!) klinischer Verdacht auf eine Listerieninfektion bei der Schwangeren, empfiehlt sich hierbei die sofortige Blut-Rachen-und Vaginalabstrichentnahme, sowie die Untersuchung des Urins und ggf bis hin zur Untersuchung der Amnionflüssigkeit. Die Anzucht in der Kultur ist das wichtigste Verfahren. VB
Mitglied inaktiv
Die Standardantwort von Herrn Bluni zum Thema Listeriose hat dich wahrscheinlich sehr beruhigt (kleiner Scherz). Ich finde es nicht gerade sensibel von ihm, immer diesen Text zu kopieren. Fakt ist, die Infektionsgefahr mit Listeriose ist sehr gering, in sofern ist es sehr unwahrscheinlich, dass du du bei deiner Tassenaktion in irgendeiner Form infiziert hast. Hast du dich mal gefragt, wie unsere Großmütter überhaupt gesunde Kinder zur Welt bringen konnten, bei all den Kartoffeln, die sie geschält haben :-) Liebe Grüße Ina.