Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Ausgeprägte Folikelreiffungsstörung

Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Ausgeprägte Folikelreiffungsstörung

Julia1994.

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Hallo, ich habe seit meiner Fehlgeburt im Januar 2018 einen relativ unregelmäßigen Zyklus. Ich habe nun fast 1 Jahr lang probiert schwanger zu werden; vergebens... Nun habe ich darauf bestanden eine Hormontestung via Blutuntersuchung durchführen zu lassen beim Frauenarzt. Heute dann das Ergebnis: AUSGEPRÄGTE FOLIKELREIFUNGSSTÖRUNG. Was ist das denn? Ich habe ehrlich gesagt beim Frauenarzt nichts verstanden und weiss nicht was das heissen soll? kann ich keine Kinder bekommen? Kann man dagegen etwas einnehmen? Woher weiss ich, welche Werte normal sind? Bitte um Antwort :) Danke


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Liebe Julia, die so genannten Follikel (Eibläschen) sind in den Eierstöcken der Frau schon von Geburt an angelegt. Dabei umhüllt jeweils ein Follikel eine Eizelle. Wir gehen davon aus, dass zum Zeitpunkt der Pubertät etwa 300.000-400.000 Follikel vorliegen und das im weiteren Abschnitt des Lebens praktisch pro Menstruationszyklus etwa 1000 davon zu Grunde gehen. In aller Regel werden in jeden Menstruationszyklus mehrere Follikel heranreifenden; jedoch nur einer wird sozusagen sprungreif befruchtungsfähig sein und kann zu einer Schwangerschaft führen. Dieser Reifungsprozess kann gestört sein. Als Ursache kommt z.B. eine nicht ausreichende Funktion des Eierstocks in Frage. Die Follikelreifungsstörung wiederum kann dann zur einer ungenügenden Gelbkörperhormonproduktion des Gelbkörpers führen. Die Gelbkörperschwäche (Lutealinsuffizienz) ist gekennzeichnet durch eine verkürzte Gelbkörperphase bei eventuell normalem Eisprung und mögliche Ursache einer Sterilität. Der Nachweis erfolgt durch Basaltemperaturmessung bzw. des Progesteronspiegels. Ein Mangel kann durch Gabe eines synthetisch hergestellten Gelbkörperhormons ausgeglichen werden. Hormonelle Ursachen der gestörten Eierstockfunktion können das Ovar (Eierstock) und/oder die hypophysäre-hypothalamische Achse (im Bereich der Hirnanhangsdrüse) betreffen. Klinisch relevant sind hier z.B.: Schilddrüsendysfunktion Hyperprolaktinämie (erhöhte Menge an milchbildendem Hormon) Hyperandrogenämie (erhöhte Menge an männlichen Hormonen - Übergewicht beachten!) hypothalamisch-hypophysäre und primäre Ovarialinsuffizienz Weitere die Informationen erhalten Sie selbstverständlich bei unseren Experten für den Kinderwunsch. Liebe Grüße VB


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