Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Apc-Resistenz, Faktor V-Mutation

Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Apc-Resistenz, Faktor V-Mutation

Mitglied inaktiv

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Hallo Ich bin mit unserem zweiten Kind schwanger und war heute das erste mal beim Doppler, 22SSW, dabei hat sich herausgestellt das meine Blutversorgung nicht ausreichend ist, dem Baby geht es super. Genauso fing das bei unserer Marie auch an, da wurde es in der 28SSW, durch Zufall festgestellt. Da bekam ich alle 3 Tage eine neue Horrorbotschaft, meine Blutversorgung nicht ausreichend, die Plazenta Versorgung nicht ausreichen, Wachstumsstillstand ab der 30 SSW usw. Sie wurde dann in der 35SSw per Kaiserschnitt geholt und es war alles ok bis auf eine Trinkschwäche. Da jetzt alles auf die gleiche "schlechte" Schwangerschaft hindeutet ist meine Frage kann das alles mit meiner APC-Resistenz und V-Faktor Mutation zusammenhängen? Ich habe in beiden Schwangerschaften vom 1 Tag der feststellung an Fragmin gespritzt. Hat hier im Forum vielleicht noch jemand das gleiche Problem, würde mich sehr über einen Erfahrungsaustasch freuen. Sandra


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Liebe Sandra, ja, hier kann es in der Tat einen Zusammenhang geben: diese Mutation (ein Austausch eines Eiweißes) in einem wichtigen Gerinnungsfaktor des Blutes wird auch als Faktor V-Mangel oder APC-Resistenz bezeichnet und sie kommt einer angeborenen Thromboseneigung gleich. Hierdurch kann eine körpereigener Hemmstoff der Gerinnung (das aktivierte Protein C = APC) nicht mehr ausreichend am Faktor V binden und dies führt so zu einer verstärkten Gerinnbarkeit des Blutes. Die Störung liegt auf dem Chromosom (Teil der Erbanlage) Nr. 1. Da alle Chromosomen beim Menschen in doppelter Form vorliegen, kann entweder nur ein Chromosom betroffen sein (heterozygoter Träger) oder beide Chromosomen (homozygoter Träger). In gewissen Situationen (Pille, Schwangerschaft) kann diese Störung eine besondere Bedeutung gewinnen, als nämlich hiermit ein erhöhtes Thromboserisiko verbunden ist. Unter Berücksichtigung einer solchen Gerinnungsstörung wäre dann in Anlehnung an die Empfehlungen der Gesellschaft für Thrombose- und Hämostaseforschung (GTH) zu erörtern, ob und ab wann man der Schwangeren, neben Kompressionsstrümpfen auch einen so genanten "Blutverdünner" (niedermolekulares Heparin) verordnet, um das Thrombose- und Embolierisiko zu minimieren. Dazu würde dann ggf. auch der Zeitraum des Wochenbettes (etwa 6 Wochen nach der Entbindung) gehören. Dazu gehört dann eine engmaschige KOntrolle per Ultraschall und Doppler. Bitte sprechen Sie sich aus diesem Grund zum weiteren Vorgehen mit Ihrer behandelnden Frauenärztin/Frauenarzt ab. VB


Mitglied inaktiv

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Ich hab auch eine Faktor V Mutation heterozygot. Meine 2 Schwangerschaften sind beide normal gelaufen, ich habe jeweils ab der 20. SS-Woche Heparin gespritzt. Bist du denn homozygot oder heterozygot? Warst du denn schon mal bei einem Spezialisten? Man sagt ja eigentlich, daß durch das Heparin die Plazentaversorgung besser sein soll...Alles Gute für deine Schwangerschaft wünscht dir Susanne


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