Mitglied inaktiv
Hallo, ich bin mit Zwillingen in der 29.SSW. Heute erfuhr ich, dass der Antikörpersuchtest auffällig war.Es wurde erneut Blut abgenommen.Bei unserer ersten Tochter, waren beide AK-Tests negativ. Ich habe B rh positiv, mein Mann A rh negativ.Ich las,dass, die Mutter negativ sein muss,damit es zu einer Unverträglichkeit kommt.Stimmt das? Welche Antikörper könnten sonst noch nachgewiesen werden, und welche Auswirkungen hätten diese? Mache mir etwas Sorgen.Danke für alle Antworten und einen schönen 1.Advent. Ilka
Hallo, hier folgen Beispiele für weitere Antikörper. Es wäre also wichtig, ob die Antikörper identifiziert werden konnten. Anti-M-Antikörper gehören normalerweise zu den sog. Kälteantikörpern, die bei 0°C am stärksten und bei der normalen Körpertemperatur nur schwach oder überhaupt nicht reagieren. Meistens gehören sie in die Klasse der IgM-Antikörper, die nicht über den Mutterkuchen auf das Kind übergehen. In seltenen Fällen können sie jedoch zum einen auch bei normaler Körpertemperatur reagieren und zum anderen der Klasse der IgG-Antikörper angehören, die über den Mutterkuchen auf das Kind übergehen. Wenn beides zutrifft und das Kind auf seinen roten Blutzellen das Antigen M besitzt, kann es in extrem seltenen Fällen zu einem Zerfall der roten Blutkörperchen beim Kind kommen. Entscheidend ist dann auch die Menge an Antikörpern, die auf das Kind übergehen. Bei Hinweisen auf einen Zerfall der kindlichen Blutzellen kann das Kind pränatal in Spezialabteilungen für Pränatal-Medizin auch behandelt werden. Solch ein Fall tritt wie gesagt aber nur sehr, sehr selten auf. Der Antikörper kann auch wieder negativ werden. Sollte er jedoch bei der Geburt noch nachweisbar sein, so sollte direkt nach der Geburt bei Ihrem Kind ein sogenannter Coombs.Test durchgeführt werden. Ist er negativ, werden keine Probleme auftreten. Bei positivem Coombs-Test muss das Kind auf das Auftreten einer Neugeborenen-Gelbsucht überwacht werden, die das sichtbare Zeichen eines übermäßigen Zerfalls kindlicher Blutzellen ist. Überschreitet der Gelbsuchtswert eine gewisse Grenze, so würde eine Austauschtransfusion beim Kind erforderlich. Bei rechtzeitiger Behandlung treten beim Kind keine bleibenden Schäden auf. Die auf das Kind übergetretenen Antikörper werden innerhalb einiger Wochen abgebaut. Sollte bei der Schwangeren eine Blutübertragung notwendig werden, so sollte sie M-negatives Blut erhalten, da die Antikörper, sofern sie bei 37°C aktiv sind, sonst die übertragenen Blutzellen angreifen können. Das Kell-System hat schon Relevanz für eine Schwangerschaft. Im Rahmen der Blutuntersuchung in der Schwangerschaft wird eigentlich auch immer nach entsprechenden Antikörpern gesucht. Nach dem AB0- und Rhesus-System ist für die Bluttransfusion das Kell-System am bedeutendsten, da der häufig vorkommende Antikörper Anti-Kell (Anti-K) wie auch das seltene Anti-Cellano (Anti-k) schwere Zwischenfälle bei Transfusionen und Schwangerschaften verursachen kann. Das Kell-Antigen ist bei Geburt voll entwickelt und konnte schon bei 10 Wochen alten Feten nachgewiesen werden. Antikörper der Spezifität anti-Kell sind in der Lage, schwere Störungen der roten Blutkörperchen zu verursachen, bis zur massiven Wassereinlagerung oder gar einer Fehlgeburt Es gibt keinen Zusammenhang zwischen der Schwere der Erkrankung und der Titerhöhe. Ein Titeranstieg bei der Mutter kann trotz Erkrankung des Kindes ausbleiben. Es gibt keinen "kritischen" Titer wie beim Rhesus-Anti-D, der als Indikation zur Fruchtwasserpunktion verwertbar wäre. Bisher konnte bei entsprechender Risikokonstellation (Anti-Kell bei der Mutter nachweisbar und Kell-positivem Kindsvater) mangels klinischer und sonographischer Kriterien zur Diagnosesicherung nur die Bestimmung des Hämoglobinwertes, der Blutgruppe, der Rhesusformel, und des Kell-Faktors des Kindes ab etwa der 20. Schwangerschaftswoche aus einer per Nabelschnurpunktion gewonnenen kindlichen Blutprobe erfolgen. Mittlerweile besteht die Möglichkeit, den Kell-Faktor des Kindes aus einer Fruchtwasserprobe mittels einer speziellen Technik zu bestimmen. Anti-c Antikörper gehören zum Rhesussystem und bedeuten schon ein erhöhtes Risiko (jedoch deutlich geringer als beim Anti-D) für einen Morbus haemolyticus neonatorum in der Gebärmutter; sprich einer Reaktion, bei der die kindlichen Blutzellen zerstört werden und dieses zu einem schweren Krankheitsbild des Kindes führen kann. Genaue definition mit Erklärung zu diesem Krankheitsbild unter http://www.medicine-worldwide.de/krankheiten/blutkrankheiten/haemolyticus.html Die Antikörper der Gruppe Anti Fy-a gehören zum sogenannten Duffy-System und beschränken sich in ihrem Risiko auf das schon bei Anti-C erwähnte Krankheitsbild, allerdings nach der Geburt. Es ist sicher ratsam den Titer engmaschig zu kontrollieren, sich mit einem speziellen Laboratorium hierfür in Verbindung zu setzen und ggf eine Abteilung für Pränataldiagnostik hinzu zu ziehen. i.V.Habedank
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