Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

anti-d spritze (rhesogam)

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: anti-d spritze (rhesogam)

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guten morgen, ich bin rhesus-negativ und mein mann rh+. nach einer fehlgeburt 2006 hat man mir die rhesogam spritze gegeben. während der schwangerschaft mit einem weiteren kind hab ich keine weitere spritze erhalten. 3 tage nach der geburt bekam ich diese spritze dann wieder, da unterschiedliche blutgruppen und rh faktoren festgestellt wurden. jetz bin ich wieder schwanger (21. woche), hiesse das ich bekomme diesmal auch keine spritze unterhalb der schwangerschaft. mich interessiert wie das gehandhabt wird. vor der spritze selber hab ich keine angst. lieben dank


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, bei unterschiedlichen Rhesusfaktoren von Mutter und Vater kann das Kind rhesuspositiv sein und wenn die Mutter eben rhesusnegativ ist, kann bei einer entsprechenden Sensibilisierung des Immunsystems der Mutter (Blutaustausch zwischen Kind und Mutter) es zur Bildung von Antikörpern kommen, die bei einer darauf folgenden Schwangerschaft mit rhesuspositivem Kind zur Zerstörung der Blutkörperchen mit schweren Krankheitsbildern des Kindes einhergehen können. Um dieses zu verhindern, erhalten rhesusnegative Schwangere in der Schwangerschaft (und zwar auch schon in der ersten), nach Fehlgeburt, nach Eileiterschwangerschaft, nach stärkeren Blutungen, nach Fruchtwasserpunktion oder ähnlichem und nach Geburt eines rhesuspositiven Kindes eine Spritze Anti-D, um eventuelle Antikörper abzufangen. Dieses ist nachzulesen in den Richtlinien; im Netz zu finden unter http://www.g-ba.de/cms/upload/pdf/richtlinien/RL_Mutter.pdf Ein weiterer Antikörper-Suchtest ist bei allen Schwangeren (Rh-positiven und Rh-negativen) in der 24. bis 27. Schwangerschaftswoche durchzuführen. Sind bei Rh-negativen Schwangeren keine Anti-D-Antikörper nachweisbar, so soll in der 28. bis 30. Schwangerschaftswoche eine Standarddosis (um 300 ug) Anti-D-Immunglobulin injiziert werden, um möglichst bis zur Geburt eine Sensibilisierung der Schwangeren zu verhindern. Das Datum der vor der Geburt erfolgten Anti-D-Prophylaxe sollte im Mutterpass dokumentiert werden. VB


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