Mitglied inaktiv
Hallo Dr. Bluni, sie haben mir vor 3 Jahren sehr viel geholfen. Nun habe ich eine Frage: Ich werde dieses Jahr 38 und wir wünschen uns noch ein Kind. Ich hatte damals schon am Ende der Schwangerschaft 107 kg. Ich wiege jetzt 96 kg. Die Geburt verlief komplikationslos, innerhalb 3 Stunden war unsere Emily da. Nun habe ich aber Angst, wegen des Gewichtes und des Alters. Gibt es Erfahrungen mit Alter und Gewicht??? Man sagt ja auch das 2. Kind würde man schneller gebären.??? Inwiefern stimmt das? Vielen Dank und viele Grüsse Gabi Linnemann aus Darmstadt
liebe Gabi, 1. bei der Berechnung des Übergewichtes ist es vor allem der Body-Mass-Index, welcher am besten Auskunft über die Situation gibt.= Körpergewicht geteilt durch (Länge in Metern zum Quadrat). Dieses sollte in etwa bei 25 liegen, um normwertig zu sein. Die wünschenswerte Gewichtszunahme in der Schwangerschaft richtet sich nach dem Body-mass-index (BMI) der Frau, die noch nicht schwanger ist BMI (kg/m2) vor der Schwangerschaft und empfohlene Gesamtzunahme(kg) niedrig (kleiner 19)) 12,5-18 normal (19-25) 11,5-16 hoch (größer 26) 7-11,5 Welche Probleme können sich nun bei der Schwangeren, dem Kind und dem Schwangerschaftsverlauf eventuell ergeben, wenn ein Übergewicht vorliegt? Untersuchungen zeigen, dass ein Übergewicht mit einem erhöhten Risiko für die Schwangerschaft und Geburt verbunden ist. Und zwar für die verschiedensten Probleme. Deshalb ist es bei Kinderwunsch ratsam, darüber mit der Frau zu sprechen und dann mit ihr zu erörten, ob vielleicht zunächst das Ausgangsgewicht reduzieren werden sollte. Generell von einer Schwangerschaft abraten sollte man in einer solchen Situation nicht. Während der laufenden Schwangerschaft sollte aber keine Gewichtsreduktion stattfinden und es sollte auch keine Diät durchgeführt werden. 2.Sofern die erste Geburt ohne weitere Probleme spontan verlaufen ist, so zeigt die Erfahrung, dass es dann beim zweiten Kind unter der Geburt meist schneller und leichter verläuft. 3.es besteht sicher kein Grund, sich Vorwürfe zu machen oder in Sorge zu verfallen, denn wir wissen ja zu gut, dass die Zahl der Frauen, die 35 Jahre und älter - nicht nur beim ersten Kind -sind, deutlich zunimmt. Zum Thema Alter & Schwangerschaft kann man folgendes ausführen: Richtig ist: mit zunehmendem mütterlichen Alter in der Schwangerschaft steigt auch das Risiko für bestimmte Komplikationen und Probleme an. Darüber sollte man sicher auch aufklären, ohne, jedoch Angst zu erzeugen. Bei einer Frau ab dem 35. Lebensjahr steigt in der Schwangerschaft das Risiko für schwangerschaftsspezifische Komplikationen, wozu z.B. vorzeitige Wehen, Frühgeburtlichkeit, Blutungen, Schwangerschaftsdiabetes, hoher Blutdruck /Gestose, aber auch Fehlgeburten in der Frühschwangerschaft und operative Entbindungen, wie Kaiserschnitt, gehören, an. Neben der Information gehört hier sicher auch dazu, was man im Vorfeld prophylaktisch und diagnostisch machen kann, um bestimmte Dinge zu verhindern oder rechtzeitig zu erkennen. Ist die schwangere Frau 35 Jahre oder älter und/oder gibt es ein familiäres Risiko für genetische Erkrankungen oder Missbildungen, sollte man mit ihr – sofern gewünscht! - bei Kinderwunsch oder zu Beginn einer Schwangerschaft schon über die damit verbundenen Risiken für Mutter und Kind sprechen und dazu gehört eben auch das Thema Pränataldiagnostik inklusive der Möglichkeit einer genetischen Beratung. Beim Thema Pränataldiagnostik kann man dann über die nicht invasiven Verfahren der Pränataldiagnostik, wie z.B. die Nackentransparenzmessung, das Ersttrimeesterscreening oder den Triple-Test ebenso mit der Schwangeren/ dem Paar sprechen, wie auch über die invasiven Verfahren, wie Amniozentese (Fruchtwasserpunktion) oder Chorionzottenbiopsie. Dazu gehört dann auch die individuelle Information über mögliche Konsequenzen und Risiken, so dass die Eltern den Sachverhalt gut nachvollziehen können, um ihnen die Möglichkeit zu geben, dann eine eigene Entscheidung für oder gegen eine weiterführende Diagnostik zu treffen. Das Risiko für die Geburt eines Kindes mit einer Trisomie 21 ("mongoloide Störung" oder Down-Syndrom) liegt bei einer 25jährigen (keine familiäres Risiko vorausgesetzt) bei 1: 1352, bei einer 30jährigen bei 1:895,bei einer 32jährigen 1:659, bei einer 36jährigen bei 1:280, bei einer 38jährigen 1: 167 und bei einer 40jährigen bei 1:97. Das Risiko einer Fehlgeburt infolge einer Fruchtwasserpunktion oder einer Chorionzottenbiopsie liegt in etwa bei 1:100, was dem Risiko einer 40jährigen für die Geburt eines Kindes mit einem Down-Syndrom entspricht. Wenn die Frau/die Eltern sich gegen eine invasive Diagnostik wie der Amniozentese oder Chorionzottenbiopsie zum Ausschluss einer Trisomie oder ähnlicher Chromosomenstörungen entscheiden, weil sie das Risiko z.B. für eine Fehlgeburt nicht eingehen möchten, dann ist der Frau (insbesondere, wenn sie älter ist, als 35 Jahre) in erster Linie die Messung der Nackentransparenz oder das Ersttrimesterscreening zwischen der 11.+14. SSW zu empfehlen. Auf den Triple-Test muss man zumindest hinweisen, dass es ihn auch gibt. Hier ist also zunächst die ausführliche Information der jeweiligen Methoden im Vordergrund stehend. Die Entscheidung selbst kann aber nur das betroffene Elternpaar selbst fällen. VB
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