Hallo Herr Dr. Karle, ich bin nicht schwanger, weiß jedoch nicht wen ich sonst fragen soll. Vielleicht können Sie mir ja weiterhelfen… Mein Mann und ich haben bereits 4 Kinder, schon nach dem 3. Kaiserschnitt (oder 2.?) wurde mir von einer weiteren Schwangerschaft abgeraten. Jetzt bin ich 32 Jahre alt und frage mich, ob man nicht doch noch an ein 5. Kind denken könnte? Die Reihenfolge war 10/2016, 01/2019, 04/2020 und 03/2021. Das ist natürlich sehr schnell hintereinander, war ab unserem 3. Kind zumindest so rasch nicht wieder geplant. Außerdem bin ich nicht sehr groß (knapp unter 1,50) und habe nicht unbedingt einen einen gebärfreudigen Körperbau, also ein schmales Becken. Nach dem 2. und 3. Kaiserschnitt hieß es „sehr ausgedünntes unteres Uterinsegment“. Ich habe das Gefühl, die Sectionarbe wäre tatsächlich auch in der 4. Schwangerschaft nie kontrolliert worden, hätte ich nicht um einen Termin in der Intensiveschwangerenberatung gebeten. Ich weiß, dass man anhand der Dicke der Narbe leider keine Aussage treffen kann, dennoch… wenn das alles „egal“ ist, warum dann keine 5. Schwangerschaft? Um die 30. SSW bei Nr. 4 war die Uteruswand sonografisch nicht darstellbar, nicht von der Blasenwand zu unterscheiden, < 1mm wurde gesagt, allerdings keine Dehiszenz. Die 4. und letzte Sectio wurde 3 Wochen vor Termin durchgeführt, es war alles gut, Kind gesund, Uteruswand intakt. Ich wurde mehrfach vor der OP gefragt, ob ich mich nicht sterilisieren lassen möchte, auch bereits beim 3. Kind, hier unmittelbar vor der Op. Alle Schwangerschaften verliefen soweit problemlos bis auf Blutungen in der Frühschwangerschaft beim 2. und 3. Kind und fragliche (?) vorzeitige Wehen beim 3. Kind, Panikattacke meinerseits, als ich im Krankenhaus am 2. Tag der stationären Beobachtung auf das CTG-Gerät starrte und mir eine Uterusruptur einredete - danach dann die Sectio in der 35/2 SSW :-(. Beim 4. Kind blieb ich bis zum geplanten Termin (auch wenn ich tatsächlich ziemliche Angstzustände hatte) zu Hause bei den 3 Kleinen und vergleichsweise und den Umständen entsprechend ruhig- besser als befürchtet. Also denke ich, ich würde auch die psychische Belastung einer weiteren Schwangerschaft verkraften… Für mich und meinen Mann war 2021 klar ,das wäre die letzte Schwangerschaft. Statt Sterilisation (damit wäre ich nicht klar gekommen) habe ich derzeit eine Kupferkette, die ihren Zweck erfüllt. Das soziale Umfeld passt, wir sind beide berufstätig (ich 50%), verdienen gut, der Alltag läuft, für Nr. 5 wäre auch im übertragenen Sinne noch Platz. Ich bin optimistisch, dass die 4 Großen ein weiteres Kind super annehmen würden. Ist das wahnsinnig und aus vielerlei Gründen unverantwortlich gegenüber meinen 4 Kindern? Ist das medizinische Risiko ein realistisches? Ich muss zugeben, ich habe meine Gynäkologin selbst noch gar nicht gefragt, weil ich mit einer anlehnenden Antwort rechne… Aber mit einem Abstand von 2 oder Jahren wird die Narbe doch wohl verheilt sein? Oder wird es eher so sein, dass die Voraussetzungen wahrscheinlich nur schlechter werden können unabhängig vom Zeitabstand? Könnte ich ein ruhigeres Gewissen haben, wenn ich die Narbe vor einer weiteren Schwangerschaft nochmal kontrollieren lasse? Oder hilft das wenig weiter und ändert nichts an der Empfehlung der Gynäkologen von damals? Es tut mir leid für den langen Text und das Durcheinander, eigentlich habe ich nur 2 (oder 3) Fragen: Wie schätzen Sie die Situation ein? Wenn positiv, wo könnte ich die Sectionarbe kontrollieren lassen: Kinderwunschzentrum oder in der Intensivschwangerenberatung der Uniklinik (letzte Entbindungsklinik)? Wenn negativ, sollte ich mir lieber einen Psychologen suchen? Vielen lieben Dank im Voraus für Ihre Zeit :-) Herzliche Grüsse, Charlotte
von Charlotte16 am 30.09.2022, 12:12