Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

2. Kind trotz Gestose bei 1. Kind?

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: 2. Kind trotz Gestose bei 1. Kind?

Mitglied inaktiv

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Ich bin 41 Jahre alt, habe vor 2 Jahren meine Tochter bekommen und hatte eine an sich problemlose Schwangerschaft und Geburt, allerdings während der Schwangerschaft Diabetes, die ernährungstechnisch berücksichtigt werden mußte (ich mußte jedoch kein Insulin spritzen). Nach der Geburt ist sowohl bei mir als auch bei meiner Tochter kein Diabetes mehr diagnostiziert worden und die Kleine hat nach Untersuchungen ein ebenso niedriges Risiko an Diabetes zu erkranken wie jeder durchschnittliche Bundesbürger. Ich trage mich manchmal mit dem Wunsch nach einem 2. Kind, habe aber Angst davor, daß mein Kind oder ich an Diabetes erkranken und permanent behandelt werden müssen. Dazu kommt natürlich das erhöhte Risiko einer Fehlbildung aufgrund meines Alters. Wie groß ist das Risiko Diabetes wirklich? Gibt es dazu wissenschaftliche Erkenntnisse? In unserer Familie ist bisher kein Diabetesfall bekannt. Vielen Dank für eine Antwort im voraus!


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Liebe Celine, 1. eine Frau kann auch noch mit über 40 Jahren schwanger werden. Bekanntermaßen bringt dieses erhöhte Alter aber auch mehr Risiken, wie das der "Gestose" oder des Schwangerschaftsdiabetes mit sich. 2. nach einer Schwangerschaft mit einem GDM (Gestationsdiabetes=Diabetes in der Schwangerschaft) besteht ein Risiko von etwa 50% für das erneute Auftreten einer Glucosetoleranzstörung in der folgenden Schwangerschaft. Es ist also eine frühzeitige (in den ersten drei Monaten) Diagnostik und Besprechung des Vorgehens indiziert. Das individuelle Vorgehen hinsichtlich Ernährungsberatung und/oder medikamentöse Maßnahmen ist durch die diabetologischen Spezialisten vor Ort zu klären. 3. Frauen, die in der Schwangerschaft einen Diabetes hatten, haben im späteren Verlauf ein Risiko von etwa 10% einen Diabetes zu entwickeln. Hier sollten die Betroffenen mit ihrem Diabetologen vor Ort über ihr Risiko und die sinnvollsten Kontrollen sprechen. Von einigen Fachvertretern wird deshalb für diese Frauen gefordert, jährlich einen oralen Glucosetoleranztest zu wiederholen. 4. Auf den Internetseiten der Deutschen Diabetes-Klinik an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf http://www.diabetes.uni-duesseldorf.de/download/DDFI_Broschuere_Schwangerschaft.pdf können Sie dazu eine sehr informative Broschüre für Betroffene downloaden. 5. die Zahlen der Literatur beziffern das Wiederholungsrisiko für eine Präeklampsie (Gestose) zwischen 19,5 -25,9 Prozent. Es ist also nicht gerade gering. Nach einer Eklampsie ist das Wiederholungsrisiko etwa bei 21.9Prozent bis 46.8 Prozent. Nach einem HELLP-Syndrom ist das Wiederholungsrisiko zwischen 3-5 Prozent anzusiedeln. Im Falle eines erneuten Kinderwunsches mit derartiger Vorgeschichte sollte sicher schon im Vorfeld auch der Hausarzt nach internistischen Symptomen, die von Herz-Kreislaufsystem ausgehen können oder auch die Niere betreffen können, schauen, um hier im entsprechende Risiken auszuschließen. Auch können schon mal Gerinnungsstörungen bei der Frau, die nur mit speziellen Untersuchungen nachweisbar sind, ursächlich sein. Darüber hinaus sollte die Frau dann während der Schwangerschaft auf eine möglichst gesunde Ernährung unter Wahrung der maximalen Gewichtszunahme, einer ausreichenden Flüssigkeits-, Eiweiß- und Salzaufnahme achten. Die prophylaktische Einnahme von Magnesium hat sich in wissenschaftlichen Studien eindeutig als vorbeugend erwiesen. Unter Berücksichtigung der Vorgeschichte sind entsprechende Hinweiszeichen frühzeitig zu beachten. Auch ist über eine Ultraschall-Doppleruntersuchung zu sprechen, bei der man schon früher, als mit anderen Methoden, Hinweiszeichen für eine Präeklampsie (Gestose) erkennen kann. VB


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hallo kann dir leider keine ahntwort geben. ich hab aber eine frage an dich. kann ja sein das ich das falsch verstanden habe aber im betreff meintest du doch kind nach getose. aber ich lese nichts von gestose sondern nur von diabetes. hab ich was nicht verstanden oder hast du dich vertan? lg saskia


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liebe saskia, gestose ist schwangerschaftsdiabetes. lg celine


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Herzlichen Dank für die schnelle Antwort, Herr Dr. Bluni! Habe vergessen noch zu sagen, daß man bei mir auch Hashimoto (Schilddrüsen-Entzündung) und seit 1 Jahr erhöhte Leberwerte festgestellt hat. Meine Cholesterinwerte sind schon sehr lange erhöht. Erhöht das das Risiko für ein Kind? Und zu Ihrer Antwort noch eine Frage: Erhöht sich bei mir das Risiko von den 10% (spätere Diabetes) auf mehr, falls ich bei einer möglichen 2. Schwangerschaft nochmal Schwangerschaftsdiabetes bekomme? Celine


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ich bin sehr irritiert. eine gestose ist keine schwangerschaftsdiabetis, sondern eine "schwangerschaftsvergiftung", die in der regel mit hohem blutdruck, eiweiß im urin und wassereinlagerungen einhergeht. es ist richtig, dass man mit einer ss-diabetis ein erhöhtes risiko hat, daran zu erkranken´, aber eine gestose ist definitiv keine ss-diabetis!


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Liebe Celine, Saskia hat schon recht: Gestose ist Schwangerschaftsvergiftung und nicht Schwangerschaftsdiabetes!


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, das Risiko der Schwangerschaft wird dadurch nicht erhöht, aber sicher sollte nach der Ursach für die erhöhten Leberwerten gesucht werden. Es liegen dazu keine statistischen Zahlen vor, wenn, dann wird es sich wohl eher erhöhen. VB


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ja, stimmt, hatte mich vertan, ich meinte gestationsdiabetes


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