tittelmaus
Hallo, meine Tochter ist 14 Monate alt und ich setze sie seit ca einen halben Jahr jeden Abend aufs Töpfchen und auch zwischendurch beim wickeln mal. Mal geht was ins Töpfchen und mal nicht. Sie kann die Blase auch schon sehr gut kontrolieren. Das merke ich, wenn sie Lulu macht und den kurz anhält, wenn ich sie darauf aufmerksam mache. Nur bleibt sie in letzter Zeit nicht mehr sitzen und sagt mir auch nicht, wenn sie muss. Wie kann ich sie jetzt unterstützen? Man merkt ihr auch nicht an, wenn sie mal muss. Würde mich schon freuen, wenn sie regelmäsig aufs Töpfchen gehen würde, denn sie mag die Windel nicht mehr und hat auch sehr starken Juckreiz im Windelbereich. Daher wäre es schon besser wenn sie die Windel nicht mehr dauerhaft brauchen würde. Haben Sie ein paar Tips für mich? LG
Manuela Thomä
Hallo tittelmaus, es wäre sehr ungewöhnlich, wenn Ihre Tochter, ihre Blase, mit 14 Monaten schon gut kontrollieren kann. Nicht unmöglich, aber doch sehr ungewöhnlich. Das Ihre Tochter das Wasserlasen unterbricht, wenn Sie sie darauf aufmerksam machen, würde ich nicht als bewusste Blasenkontrolle werten, sondern eher auf eine Reflexreaktion, in dem Moment, wo Sie ihre Aufmerksamkeit darauf lenken. Das Trocken- und Sauberwerden ist ein sehr komplizierter Reifungsprozess, der bei jedem Menschen unterschiedlich lange braucht bis er abgeschlossen ist und das kann bis zur Vollendung des 60. Lebensmonats dauern. Ob mit oder ohne Töpfchentraining – Studien hierzu haben ergeben, dass die Kinder alle ungefähr zur gleichen Zeit trocken und sauber sind – natürlich in der Zeit, die ihnen die Natur vorgegeben hat. Bei diesem Reifungsprozess müssen Kopf und Blase – Kopf und Darm lernen gut miteinander zu kommunizieren. D.h. die Blase /der Darm füllt sich, es entsteht dadurch ein Druckgefühl und der Kopf lernt: „Huch, es drückt, ich glaub ich muss mal zur Toilette“! Ihre Tochter muss lernen, die Signale ihres Körpers wahrzunehmen und mit der Zeit, die entsprechende Handlung einzuleiten. Der erste Schritt könnte sein, dass sie Ihnen sagt, wenn etwas in der Windel gelandet ist; im nächsten, dass sie vielleicht mal ihr großes oder kleines Geschäft auf dem Töpfchen entleert, dies aber noch nicht regelmäßig und zuverlässig. Selten kann es auch manchmal „Klick“ machen und die Kinder sind ohne vorheriges „Üben“ von jetzt auf gleich trocken und sauber – allerdings kaum im Alter von 14Monaten. Hierfür müssen komplizierte Nervenverbindungen geschlossen werden und das Gehirn muss reifen – erfahrungsgemäß ist Ihre Tochter, rein alterstechnisch, jetzt erst am Beginn dieses „Weges“. Ich habe nicht wirklich Tipps für Sie, weil Sie schon auf dem richtigen Weg sind. Sie haben ein Töpfchen und Ihrer Tochter gezeigt, wozu es dient. Sie sollten das Ganze im spielerischen belassen, weil es hier wirklich darum geht, dass Ihr Kind lernt, seinen Körper wahrzunehmen – zu spüren, das können Sie ihr nicht abnehmen. Das sie Ihnen nicht sagt, dass sie muss, liegt daran, dass sie es evtl. noch nicht gespürt hat, aber zumindest noch nicht die Verbindung herstellen kann: „Huch es drückt, ich glaub ich muss mal pipimachen gehen.“ Wenn Ihre Tochter starken Juckreiz im Windelbereich hat, können Sie vielleicht Ihren Fokus erst einmal darauf legen, dass Ihre Tochter lernt, Ihnen Bescheid zu geben, wenn etwas in der Windel ist. Jetzt, wo das Wetter wärmer und offener wird, würde ich sie auch öfters einfach mal (in der Wohnung) untenherum nackt laufen lassen, oder nur mit einem Unterhöschen bekleidet – das könnte ihr gleichzeitig auch ein etwas sensibleres Körpergefühl verschaffen. Mit freundlichen Grüßen Manuela Thomä
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