karya
Guten Tag! Schön, dass es nun auch dieses Untergorum hier gibt ;-) Unser Sohn wird im Aprill 6 Jahre alt und ist nachts noch nicht trocken. Er hatte bisher noch keine einzige Nacht, wo die Windel trocken blieb. Einziger Fortschritt ist, dass sie seit einigen Wochen nicht mehr ausläuft. Ich schätze, dass er mittlerweile nur noch 1-2 mal in der Nacht da rein macht. Dennoch ist die Windel noch morgens voll. Wir üben keinen Druck auf ihn aus und haben auch bisher keine anderen Aktionen, wie Windel weg lassen oder nächtliches Wecken gestartet, da wir davon ausgehen, dass er schlichtweg noch nicht so weit ist und das Ganze in Stress ausarten würde und eher kontraproduktiv wäre!?!? Was raten Sie? Ach ja, der Urin war vor einiger Zeit oB (in einem anderen Zusammenhang getestet) und er war mit 3,3 Jahren tagsüber trocken. Er ist ein ehemaliges Frühchen aus der 31. Ssw mit einer leichten Muskelhypotonie im Rumpf- und Orofascialem Bereich. Vielen Dank! Gruß karya
Manuela Thomä
Hallo Karya, In wie weit sich die Muskelhypotonie auf die Blase Ihres Sohnes auswirkt, kann ich von hieraus nicht beurteilen, da Sie aber beschreiben, dass er schon länger tagsüber trocken ist, scheint diese keine Rolle zu spielen. Die Kontrolle der Blase tags und nachts unterliegt bestimmten Reifungsprozessen im Gehirn; für den Tag scheint dieser Prozess erfolgt zu sein - zumindest kann Ihr Sohn am Tag die bewußte Kontrolle ausüben; für die Nacht noch nicht - in diesem Alter ist das noch normal. Neben einer vielleicht noch instabilen Blasenfunktion (auch reifungsbedingt) kommt in der Regel eine erschwerte bis fast unmögliche Erweckbarkeit, bei diesen Kindern, hinzu.Der dafür zuständige Bereich in unserem Gehirn benötigt manchmal etwas länger in der Reifung, z.T. gibt es für die schwere Erweckbarkeit auch eine familliäre Bereitschaft. Wie lange es bei Ihrem Sohn (auch in Anbetracht seiner Frühgeburtlichkeit) braucht, bis dieser Prozess abgeschlossen ist kann ich nicht voraussagen; wenn Sie den Eindruck haben, dass die nächtliche Ausscheidungsmenge etwas geringer geworden ist, könnte es ein Hinweis darauf sein,dass hier "Bewegung" drin ist. Wie Sie es machen ist gut und richtig und Sie haben recht - Stress ist kontraproduktiv. Sie könnten versuchen über die Flüssigkeitszufuhr Einfluß zu nehmen. Oft trinken wir nach unserem Durstgefühl - da das aber meistens erst in den Nachmittagsstunden einsetzt,können wir nicht mehr alles Ausscheiden, bevor wir in die Schlafphase eintreten. Bei normaler Erweckbarkeit steht man notfalls zum nächtlichen Wasserlassen auf, dies ist aber bei einer kindlichen schweren Erweckbarkeit nicht möglich. Ihr Sohn kann versuchen morgens,mit dem Frühstück, die erste Portion zu trinken und sollte dann ungefähr alle zwei Stunden eine weitere Portion zu sich nehmen, so dass erstens kein Durstgefühl entsteht und zweitens, zum Abend hin, schon ein großteil dieser Flüssigkeit auch wieder ausgeschieden ist. Wenn das Hauptproblem Ihres Sohnes in der schweren Erweckbarkeit liegt, sollten Sie eine Veränderung in dem Ausmaß der nächtlichen Ausscheidung beobachten können. Eine wirklich schwere Aufgabe und Sie sollten an Ihrer Einstellung, keinen Druck zu erzeugen, unbedingt festhalten.Trocken werden die betroffenen Kinder in der Regel von ganz alleine, es benötigt nur Zeit. Mit freundlichen Grüßen Manuela Thomä
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