KleineElster
Hallo, mein Sohn ist jetzt 3 Jahre und 8 Monate alt und hat null Interesse an der Toilette. Ich spreche das Thema immer mal wieder an und versuche ihm die Vorteile aufzuzeigen, aber er sagt immer, dass er nicht möchte. Bis jetzt haben wir es weder mit Belohnung versucht noch ihm gegen seinen Willen keine Windel angezogen. Im Sommer, als er nackt im Garten gespielt hat, hat es wunderbar geklappt und er ist zuverlässig in die „Pipi-Ecke“ gegangen. Aber jetzt möchte er die Windel einfach nicht mehr auslassen. Seine Erzieherin vermutet, dass er einfach noch gerne klein ist. Er hat einen zwei Jahre jüngeren Bruder. Er sagt übrigens auch nie vorher Bescheid, dass er Pipi oder Aa machen muss. Die Konsistenz vom Stuhlgang ist weich und er hatte noch nie Verdauungsprobleme. Wie sollen wir weiter machen? Einfach abwarten bis von ihm was kommt oder z. B. In den Weihnachtensferien auch gegen seinen Willen die Windel tagsüber auslassen? Danke für Ihren Rat.
Conny Ackmann
Hallo KleineElster Wenn ihr Kinderarzt organische Ursachen ausschließen kann, könnte man davon ausgehen, dass es sich NOCH um die ganz normale Entwicklung zu einer eigenständigen Blasen- und Darmkontrolle handelt. Dieser Reifungsprozess sollte bis zur Vollendung des 5. Lebensjahres abgeschlossen sein, ihr Sohnemann hat also noch ein wenig Zeit bis Blase und Darm wunschgemäß arbeiten können sollten :-))). Bei Kindern im Alter ihres Kleinen beobachtet man jedoch auch hin und wieder ein sogenanntes „Toilettenverweigerungssyndrom“. Dies kann unterschiedliche Gründe haben. Zum einen trauen die Kinder sich noch nicht auf diese GROßE Toilette, das Wasser spritzt manchmal bis an den Popo, alles verschwindet ;-))). Zudem benötigen sie viel Ausdauer und Geschicklichkeit – sie müssen erst einmal die Geduld haben eine längere Zeit sicher und entspannt auf der Toilette sitzen können, damit sie den Beckenboden und damit auch die Schließmuskeln entspannen können. Hierbei hilft oft ein Toilettensitzverkleinerer, ein Toilettensitz, evtl. mit kleinem Treppchen oder Höckerchen davor, um einen sicheren Sitz zu haben. Andere Kinder erleben gerade die Stuhlabgabe auf der Toilette als Kontrollverlust – dann gibt es Kinder, die benötigen sogenannte Rituale = eine bestimmte Körperhaltung, einen bestimmten Ort für die Entleerung manchmal sogar eine vertraute Geräuschkulisse; die Aufzählung lässt sich so vielfältig weiterführen, wie es Kinder gibt…. Ebenfalls vermutet wird, dass es sich um eine Art Machtkampf handeln könnte - ein Thema, mit dem sich Kinder in dem Alter gerne beschäftigen, sie testen aus... Von den Experten empfohlen wird in jedem Fall, dem Thema erst einmal keine Bedeutung beizumessen. Unterstützend können sie ihrem Sohnemann auch weiterhin gerne immer einmal wieder spielerisch, ohne Druck Toilette/ Töpfchen anbieten und ihn dann alleine entscheiden lassen. Wenn sie mögen, nehmen sie ihn auch gerne mit auf die Toilette, wenn sie selbst gehen und erklären was sie gerade tun. Kinder lernen am Ehesten durch Nachahmung. Wenn der kleine Mann sich sicher ist, wird er freiwillig auf seine Windel verzichten!!!!!!!!!!! :-). Bis dahin, lassen sie ihm zu seiner eigenen Sicherheit gerne ohne Stress seine Windel. Haben sie Vertrauen und geben ihm gerne ohne Druck noch ein wenig Zeit. Herzliche Grüße Conny Ackmann
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