Hallo,
Ich brauch Unterstützung. Ich weiß nicht mehr weiter.
Mein Sohn wird im Juli 4 und trocken werden oder es probieren interessiert ihn überhaupt nicht....
Er läuft tagsüber schon immer mal ohne Windel, ich schicke ihn zwischendurch auf Töpfchen oder auch Toilette. Manchmal will er da garnicht erst drauf und wenn sitzt er nur da und wartet, dass er wieder aufstehen "darf". Er macht dann meistens erst wenn er wieder die Windel um hat.
In der Kita trägt er Trainingswindeln und geht da aber auf Aufforderung auf Toilette. Aber macht da auch nur in die Windel... Die Kita hätte natürlich gerne, dass er bald trocken wird.
Ich bin völlig ratlos, was ich noch machen kann um ihn zu animieren bzw. zu unterstützen. Ich will ihn aber eigentlich auch nicht unter Druck setzen...
VG und Danke
von
Püppi3001
am 30.04.2020, 10:41
Antwort auf:
Er möchte nicht auf Toilette/Töpfchen
Hallo Püppi3001
:-(((, ich kann ihren Frust gut nachvollziehen und sie haben natürlich Recht, die Entwicklung ist nicht ganz so, wie man es gerne hätte. Zunächst einmal sollte der Kinderarzt organische Ursachen ausgeschlossen haben.
Dann könnte man tatsächlich davon ausgehen, dass er sich noch im Rahmen der ganz normalen Entwicklung zu einer eigenständigen Blasen- und Darmkontrolle bewegt. Diese beginnt ca. mit 2 Jahren, verläuft in kleinen Schritten und sollte mit Vollendung des 5. Lebensjahres abgeschlossen sein. Da ist ihr Kleiner also noch ganz im zeitlichen Rahmen :-))).
Er muss anfangs erst einmal lernen wie Harn, bzw. Stuhldrang sich überhaupt anfühlt, was er bedeutet und in Folge wie und zu welchem Zeitpunkt er darauf reagieren sollte.
Die Kinder müssen in dieser Zeit unter anderem auch lernen eine längere Zeit sicher und entspannt auf der Toilette sitzen können, damit sie den Beckenboden und damit auch die Schließmuskeln entspannen können. In der üblichen, vertrauten Stellung mit Windel ist es da viel einfacher :-))).
Hilfreich ist hierbei ein Höckerchen unter den Füßen, da die Füße abgestellt werden sollten und zusätzlich noch ein Sitzverkleinerer, damit sie keine Angst haben müssen in die Toilette zu fallen ;-))), auch ein Toilettentreppchen wäre hierfür geeignet. Einige Kinder empfinden anfangs auch das Spritzen des Wassers als unangenehm.
Dann gibt es Kinder, die brauchen für die Entleerung auf der Toilette sogenannte Rituale, eine bestimmte Körperhaltung, einen bestimmten Ort für die Entleerung, manchmal sogar eine vertraute Geräuschkulisse; die Aufzählung lässt sich so vielfältig weiterführen, wie es Kinder gibt….
Wir beobachten auch immer einmal wieder ein Phänomen bei dem es sich um eine Toilettenphobie/Toilettenangst handeln könnte, eine Art Toilettenverweigerung, die bei Kleinkindern beobachtet wird (also bei Kindern im Alter ihres Sohnes). Empfohlen wird therapeutisch, dass man versucht dem Thema wenig Bedeutung beizumessen. Vermutet wird nämlich, dass es sich dabei um eine Art Machtkampf handelt - ein Thema, mit dem sich Kinder in dem Alter gerne beschäftigen, sie testen aus….
Geben sie dem kleinen Mann also gerne ohne Kommentar, ganz entspannt und ohne Druck seine Windel/ Windelhöschen und bitten ihn vielleicht, sich zu melden, wenn er sie gewechselt haben möchte. Einfach um auszutesten ob er registriert, dass sie voll ist. Sie dürfen ihn auch hin und wieder fragen ob er zur Toilette muss, ihn dann jedoch allein entscheiden lassen, wann der richtige Zeitpunkt ist. Auch das gehört zu diesem Lernprozess dazu.
Nehmen sie ihn auch gerne, wenn sie mögen, mit auf die Toilette, wenn sie selbst gehen und erklären was sie tun. Kinder lernen am Ehesten durch Nachahmung.
Haben sie noch ein wenig Geduld und lassen ihn diese Entwicklung in seinem Tempo gehen. Er wird es sie ganz sicher wissen lassen, wenn er sich zutraut die Toilette zu benutzen.
Herzliche Grüße
Conny Ackmann
von
Conny Ackmann
am 30.04.2020