Frage im Expertenforum Recht an Nicola Bader:

Stillpausen

Frage: Stillpausen

Tabby93

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Sehr geehrte Frau Bader, Wenn meine Tochter 8 Monate alt ist, werde ich wieder in vollzeit arbeiten gehen und mein Mann wird für 4 Monate elternzeit nehmen. Da ich voll Stille und meine Tochter keine Flasche nimmt, mache ich mir jetzt schon den ein oder anderen Gedanken wie das ganze dann funktionieren kann. An 2 bis 3 Tagen pro Woche kann ich im Home office bleiben, den Rest der Woche muss ich im Büro verbringen. Jetzt gibt es ja die Möglichkeit der Stillpausen, 2x30 Minuten oder 1 Stunde. Falls das nicht ausreicht weil das Baby in der zeit öfter Hunger hat, gibt es da eine Möglichkeit die Stillpausen zu erhöhen? Liebe Grüße und vielen Dank für ihre Hilfe!


Nicola Bader, Rechtsanwältin

Nicola Bader, Rechtsanwältin

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Hallo, § 7 MuSchG: Der Arbeitgeber hat eine stillende Frau auf ihr Verlangen während der ersten zwölf Monate nach der Entbindung für die zum Stillen erforderliche Zeit freizustellen, mindestens aber zweimal täglich für eine halbe Stunde oder einmal täglich für eine Stunde. Für die zum Stillen erforderliche Zeit. Liebe Grüße NB


misses-cat

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Kurz und knapp ,nein ein Anrecht hast nur auf das von dir genannte, klar kann der Arbeitgeber nett sein und dir mehr geben aber er muss es nicht.


Andrea6

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Doch, es gibt diese Möglichkeit: § 7 Freistellung für Untersuchungen und zum Stillen. ... (2) Der Arbeitgeber hat eine stillende Frau auf ihr Verlangen während der ersten zwölf Monate nach der Entbindung für die zum Stillen erforderliche Zeit freizustellen, mindestens aber zweimal täglich für eine halbe Stunde oder einmal täglich für eine Stunde.


GenX

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Ein Arbeitgeber muss nicht auf alles Rücksicht nehmen. Genauso wie der Weg zur Arbeit ist das Stillen deine Privatangelegenheit. Dir stehen die gleichen gesetzlichen Pausen zu wie jedem anderen - alles andere ist Nettigkeit. Zumal Abpumpen ja zumutbar ist (muss dein Kind sich halt dran gewöhnen) und es mit 8 Monaten ja ohnehin schon 3x täglich feste Nahrung gibt, das Kind also sicher nicht verhungert. Wenn ständig solche Extrawürste gefordert werden, dann verstehe ich, dass viele AG ungerne Mütter einstellen. Das erweist allen Frauem im gebärfähigen Alter einen Bärendienst.


GenX

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Mit "jedem anderen" meinte ich wie jeder anderen ggf. stillenden Mutter. Hier wird ja offensichtlich mehr gefordert, als gesetzlich vorgesehen. Warum geht man dann überhaupt arbeiten?


Meyla

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Dein Baby wird lernen müssen, aus einem Becher, einer Flasche oder sonstigem zu trinken. Ich frage mich allerdings auch ein wenig, wieso du arbeiten gehst, wenn du weiter voll stillen möchtest ohne Einschränkungen? Ich bin auch ab 6 Monaten bei meinen Kindern los, stundenweise. Da wurde nur abgepumpt, nicht gestillt.


Frau_H.

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.... Sie sagt doch gar nicht, dass sie mit 8 Monaten noch voll stillen möchte, sondern schaut nach Möglichkeiten, falls das dann noch der Stand der Dinge sein sollte... @Tabby: vllt fragst du parallel mal im Forum von Biggi nach Tipps und Tricks, wie dein Kind später auch abgepumpte MuMi zu sich nehmen kann (Becherfütterung o.ä.). Meiner Erfahrung nach sind die Babys durchaus in der Lage sich an verschiedenen Betreuungspersonen und deren Möglichkeiten anzupassen. Zumindest war das bei meiner Tochter so, als sie in die Krippe kam. Da sie Beikost weitestgehend verweigert hat, hatte ich große Bedenken wegen der Umstellung. Aber es hat gut geklappt. Sie wusste, dass im KiGa stillen nicht möglich ist und hat es dann halt nachgeholt (im Auto nach dem Abholen ;-))


Tabby93

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Danke für eure Antwort, ich frage ja weil es im Gesetz genau diese Formulierung gibt und ich bin nicht sicher wie sie zu verstehen ist! Und meine Güte man muss ja nicht gleich so zickig reagieren, ich gehe arbeiten weil mein Mann auch elternzeit machen möchte und ich ihm das ermögliche! Und nein natürlich ist der Plan nicht, dass ich dann noch voll Stille, sondern im Idealfall nur noch morgens und abends bzw. Nachts, aber es gibt eben Kinder die mit 8 Monaten noch nicht so weit sind und für diesen Fall möchte ich vorbereitet sein. Klar abpumpen geht auch, aber das dauert 1. fast genauso lange bei mir wie das stillen inklusive fahrt nach Hause um auf die Menge zu kommen und 2. Haben sämtliche Räume bei mir an der Arbeit Glastüren.


MamavonMia123

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Naja, da steht ja im Gesetz nicht umsonst "mindestens". Ich habe mich damals bei Kind 1 viel mit dem Thema auseinander gesetzt, weil ich auch im 9.LM wieder 25h gearbeitet habe. Bei mir war es einfacher, da Home Office, somit kam ich prima mit der Zeit hin. Wenn ich mich recht erinnere kannst du aber bei Überschreitung der vorgesehenen mindest-Zeit nicht davon ausgehen, das der Fahrtweg dazu gerechnet wird. Wenn dein Mann das Baby bei Bedarf aber immer zu dir bringt, darfst du wohl auch mehr Zeit mit Stillen verbringen... Allerdings ist abpumpen im Vergleich deutlich leichter. Probier es doch mal mit dem Camo Cap. Der hat bei uns zum Einstieg ganz gut funktioniert.


Mugi0303

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Mach dir keinen Kopf. Ich bin das auch nach 8 Monaten wieder gegangen. Und hatte voll Panik weil der Einstieg in den Brei mit 6 Monaten nicht so lief wie erhofft. Flasche nahm er auch nicht. Letztendlich haben wir es dann doch geschafft, dass er früh gob gegessen hat, mittags gemüsebrei und Nachmittag evtl. Nochmal Obst. Die Stillpause habe ich ans Ende gelegt und bin eine Stunde eher gegangen und habe dann Nachmittag wieder still können. Es hat gut geklappt. Ich würde dir raten so mit 5 Monaten anzufangen mit dem Brei und auch den Becher mit Wasser dann einzuführen. Und meine Babys haben sonst alle 1,5 bis 2 Stunden gestillt. Aber wenn Mama nicht da ist, wollen sie auch mit so viel. Wirst du dann merken. Mugi


Tabby93

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Danke Mugi für deine Antwort, das beruhigt mich gerade sooooo sehr, genau so würde ich es mir nämlich auch wünschen! Wir versuchen sie jetzt schon immer mit an den Tisch zu nehmen beim Essen und machen da ganz viel Spaß, sie bekommt auch ihre Löffel zum Spielen, in der Hoffnung dass sie so frühzeitig Spaß und Interesse am Essen entwickelt nächsten Monat werden wir dann mal mit brei starten, ich bin gespannt


desireekk

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Das Gesetz sagt ja „mindestens“, wobei die Zeit eigentlich nicht am Anfang oder Ende der Arbeitszeit gelegt werden darf. Mein zweiter hat 8,5 Monate voll gestillt und ich habe Vollzeit gut 100 km von Zuhause gearbeitet. Frühzeitig mit abpumpen anfangen und Vorrat einfrieren. Das Kind an Flasche oder Becher gewöhnen ( macht der Papa wenn du nicht im Raum bist!). Das wird schon. Das AG muss einen geeigneten Raum zur Verfügung stellen. An GenX: hier geht es um die Nahrungsaufnahme eines Menschen. Das ist nicht diskutierbar. Zudem sagt das Gesetz eben MINDESTENS. Die Kommentare und Anschuldigungen sind absolut haltlos und unangebracht wenn hier eine frisch Mutter nach Lösungen anfragt. Gruß D


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