evelyn30
Sehr geehrte Frau Bader, meine Tochter (4j.) Soll zur Sprachstandfeststellung, da sie keine Kita besucht. Wenn sie will, spricht sie sehr gut Deutsch. In Drucksituationen aber spricht sie nicht. Ich habe jetzt ein paar Videos gedreht, um zu beweisen, dass sie Deutsch kann und ganz sicher nicht in ein Fördersprachkurs muss. Dieser scheint aber verpflichtend zu sein. Ich als Mutter weiß aber, dass mein Kind gut Deutsch spricht. Wenn sie nun doch in ein Förderkurs muss, ich sie aber aus genannten Gründen nicht hinschicke, mit welchen rechtlichen Konsequenzen muss ich dann rechnen? Kann man mir mein Kind deswegen nicht wegnehmen? Lg aus Berlin Evelyn.
cube
So eine Sprachstandsfeststellung wird im KiGa standardmäßig gemacht bzw. laufend beurteilt, wie Kind sich entwickelt bzw. ob es vor Schuleintritt irgendeine Förderungbraucht. Damit nämlich erst zum Schulbeginn zu starten ist zu spät. und sehr stressig für´s Kind. Es geht hier also nicht darum, dir eine Feststellung aufzuerlegen, weil dein Kind keinen KiGa besucht - es ist einfach Standard und wird bei dir als Termin gemacht, weil eben nicht über den Kiga bereits dokumentiert.ler nachweisen wollen würde. Ichglaube, du machst dir da unnötige Gedanken bzw. befürchtest unnötigerweise, dass man dir damit Fehler nachweisen wollen möchte.
evelyn30
Hallo Cube, danke für Deine Antwort. Wir stehen auf über 80 Wartelisten seit 2018, bisher ohne Erfolg, trotz sehr sehr intensiver Suche. Im Brief steht, dass es um die Feststellung geht, ob mein Kind Deutsch kann. Sie kann Deutsch, gut sogar, aber eben nicht wenn sie unter Druck steht. Was wird denn da genau gemacht? Muss sie da auch malen und basteln? Oder nur sprechen?
cube
Da unser Kind im KiGa war und das dort fließend beurteilt wurde, kann ich dir gar nicht sagen, wie das jetzt bei einem Termin nur dafür ablaufen wird. Ich denke aber, ähnlich dem Sprachstandstest der Schuleingangsuntersuchung. Also anhand von Bildern das richtige Wort richtig aussprechen (Baum, Haus, Ball, Katze etc). Evt. auch sowas wie "vor, hinter, über, unter" erkennen und richtig benennen (auch anhand von Bildern "wo liegt der Ball?" / "unter dem Stuhl" usw.). Viel läuft natürlich auch einfach über das Gespräch mit dem Kind selbst. Also das Übliche "wie heißt du denn? wie alt bist du?" "hast du Geschwister?" Manche Kinder erzählen dann von selbst auch etwas, worauf das Gegenüber dann eingehen kann. "ach du hast eine Katze - wie schön. Wie sieht die denn aus?" Letztendlich ist das kein großer Unterschied zu einer U-Untersuchung beim Kinderarzt. Und idR wissen die Ärzte ja auch einzuschätzen, das Kinder auch sehr aufgeregt oder schüchtern sein können. Ich wunder mich aber tatsächlich darüber, dass es hier offenbar speziell um die Testung der Deutsch-Kenntnisse gehen soll. Ich würde einfach mal bei dem Amt anrufen, von dem du die Einladung bekommen hast und dort nachfragen. Seit 2018 sucht ihr bereits? Da würde ich Druck bei der Stadt/Gemeinde machen. Das geht vermutlich aber nur, wenn du plausibel machen kannst, dass du die Betreuung benötigst wegen deines Jobs zB. Dann kannst du argumentieren, dass du sonst die Stadt auf Verdienstausfall verklagst zB. Eigentlich hat jedes Kind ab dem 1.LJ einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz - aber je nach Auslastung der KiGa´s musst du wirklich Druck bei der Stadt machen. Wenn die den Eindruck haben, ihr braucht den Platz nicht wirklich, geht euer Kind gar nicht mehr bis zur Schule.
cube
Ach ja: oft sollen auch Quatschwörter nachgesprochen werden und/oder Reime. Letztendlich wird geprüft, ob ein Kind die altersübliche Range von Wörtern kennt/erkennt und ob die Aussprache dem Alter entsprechend korrekt ist. Bei unserem Kind zB waren ein paar Std. Logopädie angebracht, da bestimmte Buchstaben vertauscht bzw. nicht klar ausgesprochen wurden und sich das auch nicht von selbst nach x Monaten erledigt hat. Dies wurde aber bei der U festgestellt und beobachtet. Ich denke, wenn die U´s bisher unauffällig waren und der KiA keinen Grund sieht, euch auf irgendetwas hinzuweisen, wird auch die Sprachstandserhebung entsprechend unauffällig verlaufen. Aber: je aufgeregter DU bist und evt. mit eurer Tochter auch noch darüber sprichst, dass sie dann doch bitte mitarbeiten sollte, deutlich sprechen etc - umso aufgeregter und "sprachloser" wird euer Kind sein. Mach du dir selbst nicht seinen Kopf, dann wird das schon alles gut klappen :-)
KielSprotte
Da du immer wieder so besonders auf das Deutsch hinweist: kann es sein, dass du und/oder dein Partner/Kindsvater nicht deutsch als Muttersprache habt und mit dem Kind in eurer Heimatsprache sprecht? Bei uns ist es in den letzten Jahren ein großes Problem, dass Kinder mit 6 eingeschult werden, aber kaum deutsch verstehen und sprechen. Hintergrund ist dann meist, dass z.B. die Mutter mit dem Kind polnisch oder russisch spricht und der Vater türkisch oder hebräisch oder spanisch und arabisch oder oder oder Das alles mit der Begründung, dass das Kind deutsch automatisch lernen würde - tut es aber eben nicht..... Da soll natürlich gegengesteuert werden. Kann das der Hintergrund sein? Und ja, dann würde ich schon deinem Kind zuliebe mit den Behörden zusammenarbeiten und wenn nötig das Kind zu den entsprechenden Förderungen schicken!
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