Frage im Expertenforum Recht an Nicola Bader:

Kinderaktivitäten

Frage: Kinderaktivitäten

Alexis86

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Guten Tag Frau Bader, mein Sohn (7Jahre) würde gern Fußball spielen. Das Training findet freitags um 15.30Uhr statt. Jedes 2. Wochenende geht unser Sohn zu seinem Vater. Leider möchte der Vater ihn nicht zum Training bringen, da er 25 Minuten Fahrtweg hat. Ich habe angeboten, dass er ihn dann erst 17 Uhr abholt. Damit ist der Vater nicht einverstanden. Wie werden solche Dinge irgendwann geregelt? Ich werde meinem Sohn ja nicht bis er 18 ist, verbieten können, montags und freitags einer Aktivität nachzugehen, weil sein Vater ihn nicht hin bringen möchte. Ab welchem Alter werden solche Kinderaktivitäten und -wünsche berücksichtigt beim Umgang? Liebe Grüße


Nicola Bader, Rechtsanwältin

Nicola Bader, Rechtsanwältin

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Hallo, selbstverständlich geht der Junge zum Fussball. Egal, ob Umgang oder nicht. Dann bringen Sie ihn hin oder der Vater holt ihn ab oder keine Ahnung. Mein Sohn geht auch zweimal die Woche zu einem Kampfsport und muss hingefahren werden, einfache Strecke 20 km. Da wechselt man sich ab und spricht sich ab. So ist das nunmal, wenn man Kinder hat. Und natürlich muss er fahren. Ich fasse es nicht. Liebe Grüße NB


cube

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Total albern finde ich das vom Vater. Ist der Umgang bzw. die Zeiten gerichtlich festgelegt?


Berlin!

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generell gilt: in der Umgangszeit des jeweils anderen Partners gelten auch dessen regeln. Will er also das Kind nicht zum Fußball bringen, muss er auch nicht. Das wird sich ja weiter fortsetzen, wenn zB am Wochenende Spiele und Turniere sind, zu denen das Kind will. Der Vater muss das alles nicht machen. Wie das menschlich zu bewerten ist, wenn das Kind so gerne möchte, ist eine andere Frage. Da hilft nur ein gemeinsames Gespräch mit dem Vater und dem Kind. Irgendwann kann das Kind ja vielleicht alleine zum Training, dann entschärft sich das Problem.


Alexis86

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@cube: nein der Umgang ist nicht gerichtlich geregelt. Es gibt aber einen Vertrag zwischen uns Eltern! @Berlin: mit mir redet der Vater gar nicht, von daher wird es auch nichts mit einem gemeinsamen Gespräch. Daher wollte ich eigentlich wissen, ob es ein Alter gibt, ab dem die Kinder sowas selbst entscheiden können, ohne das der Vater mich gleich vor Gericht zerrt...


bellis123

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Naja, was im ersten Moment herzlos vom Vater klingt, kann ich schon irgendwie verstehen. Da hat er seinen Sohn schon nur jedes 2. Wochenende, und da soll er auf Freitag Nachmittag und demnächst auch auf größere Zeitfenster am Wochenende (Spiele und sonstige Aktivitäten vom Verein) verzichten. Wenn es also um die Entscheidung geht welche Hobbys die Kinder ausüben, sollte der Vater schon mit einbezogen werden, da es ihn zukünftig massiv betreffen wird, was seine Zeit mit dem Sohn betrifft.


cube

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Einerseits ja - habe ich auch erst kurz gedacht. Andererseits: gehört es nicht für alle Eltern dazu, auch mal Abstriche zu machen, Fahrerei auf sich zu nehmen, um seinem Kind eben zB den Sport zu ermöglichen? Ich finde, der Vater sollte hier etwas mehr ans Kind denken und nicht an die Zeit, die IHM entgeht. Zumal er ja auch beim Training zuschauen könnte (wie das ja so viele Eltern beim Fußball tun;-) und so dieses Training alle 14 Tage zu etwas zu machen, an dem er Interesse zeigt.


cube

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Eine Sache - angestoßen durch den Kommentar von bellis: Fußball im Verein hat meistens - wenn Kind dabei bleibt - auch Spiele zur Folge. Im Sommer gerne jedes WE. aber definitiv jedes 2. WE. Ich denke, da wird es dann aber Probleme spätestens geben, wenn der Vater ständig wegen Fußballspielen auf Umgang verzichten soll. Es wäre also doch nicht so ganz verkehrt, solche Aktivitäten tatsächlich auch mit dem Vater zu besprechen und schon mal zu klären, wie groß in Zweifel seine Bereitschaft wäre, Fußball-Papa zu werden. Denn da kann ich dann den Vater verstehen, wenn ihm das nicht passt bzw. man dann evt. die WE´s anders planen müsste. Das Frühjahr und die ersten Turniere kommen schneller als gedacht.


romankowitz

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Echt jetzt, das Kind soll auf sein Hobby verzichten, weil seine Eltern sich getrennt haben? Wenn der Vater schon so egoistisch ist, OK aber die anderen hier?


cube

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Gegenfrage ganz platt: und warum soll der Vater auf den Umgang mit dem Kind verzichten? Der so in einer Elternvereinbarung festgelegt wurde? Ich meine, hier können beide Parteien sich an die Nase fassen - die Mutter, die einfach ohne Absprache einen Sportverein bucht und der Vater, weil er sich so stieselig anstellt. Und ich weise auch dich gerne darauf hin: Fußball im Verein heißt auch für dic Kids in der Saison mindestens jedes 2. WE Turniere zu spielen. Also ja, man sollte sich ZUSAMMEN überlegen, wie man das Hobby des Kindes so GEMEINSAM unterstützen kann, dass keiner einfach halt Pech gehabt hat und als Buhmann abgestempelt wird. Davon hat das Kind nämlich auch nix.


WonderWoman

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wieso verzichten? der kv könnte auch die gelegenheit nutzen und das thema fussball zu einem vater-sohn-thema machen. bei uns im bekanntenkreis ist das ganz grosse mode. mein mann wollte schon die grosse tochter zum fussball drängen damit er die zwerge trainieren kann. sie ist aber uninteressiert. jetzt beackert er den kleinen. ausserdem lese ich nicht dass die km das kind bereits angemeldet hat.


cube

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Ja, da hast du Recht - sorry: möchte den Sohn anmelden. Wie gesagt, ich bin auf keiner Seite zu 100%. Klar, wenn man sein Kind jeden Tag um sich hat, ist es kein Problem, zum Training und eben auch Turnieren zu gehen/fahren. Wenn man sein Kind aber nur alle 14 Tage hat, sieht das evt. eben anders aus. Klar, die Fußballväter hier finden das auch mega - Kids spielen und die quatschen mit ihren Kumpels. Kennen sich alle und so. Ist aber eben nicht jedermanns Sache. Wie gesagt: wenn Kind dabei bleibt, stehen eben auch Turniere an und dann finde ich, kann man vom Vater nicht verlangen, dass er evt. jedes seiner WE´s auf irgendeinem Fußballplatz verbringt. Hach schwierig ... klar gönne ich es dem Kind und sich wegen 2 Std und mehr Fahrerei jetzt anzustellen ist auch doof. Insgesamt gesehen kann ich aber den Vater eben auch ein Stück weit verstehen. Aber auch die Mutter, die dem Kind das gerne ermöglichen möchte. Es ist wie immer: die Eltern sollten sich zusammen reißen und einen guten Kompromiss finden - das scheint aber offenbar nur selten so zu laufen. Übrigens: meins wäre Fußball nicht. Ich sehe das immer bei uns im Verein und ich kann dankend auf die verkappten Trainer-Väter und überengagierten Fußballmuttis verzichten. Und ich persönlich hätte auch keine Lust, so viele WE´s im Grunde verplant zu haben. Das mag bei euch anders sein - hier ist das für alle offenbar eine sehr ernste Sache ;-) Und die Kids, die eben nicht für die Turniere und evt. zusätzliches Training zur Verfügung stehen, sind halt im Grunde raus.


WonderWoman

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das mag ja alles sein und der kv findet fussball dumm und hat da keine lust drauf. das ist sein gutes recht. dann läuft er halt gefahr dass der sohn irgendwann mehr lust auf turniere hat als auf papa. und da ist es völlig wumpe ob die eltern ein paar sind oder nicht. meine freundin geht täglich reiten mit der tochter weil beide pferdebegeistert sind und reitbeteiligungen haben. der vater ist da aussen vor und findet das schade. die eltern sind glücklich verheiratet. es ist völlig egal ob getrennt oder zusammen. manchmal hat man gemeinsame interessen mit den kindern und manchmal nicht. aber man vertut imho eine chance wenn man als eltern die interessen des kindes komplett ablehnt.


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