Frage im Expertenforum Pränatale Diagnostik an Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer:

Weichmacher Dibutylphythalt

Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer

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Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe

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Frage: Weichmacher Dibutylphythalt

Kiki_18

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Lieber Dr Hackelöer, kürzlich habe ich die schlechten Testergebnisse des Alnatura Olivenöls gelesen und mache mir nun Sorgen... in der Frühschwangerschaft habe ich oft und viel von diesem Öl zu mir genommen, jetzt lese ich von der Verunreinigung mit Dibutylphytalat und dass es embryotoxisch sei... https://www.oekotest.de/essen-trinken/Ranzig-und-mit-Schadstoff-Alnatura-Olivenoel-enttaeuscht-im-Test-_600922_1.html https://de.m.wikipedia.org/wiki/Dibutylphthalat Ich habe diesbezüglich Dr. Paulus im Forum kontaktiert, der mir folgende Antwort gab: Di-n-butylphthalat (DBP) ist ein zugelassener Hilfsstoff in Arzneimitteln und wurde auch in magensaftresistenten Bezügen von Kapseln, Filmtabletten und Dragees eingesetzt. In Tierversuchen verringerte DBP ab einer täglichen Dosis von 52 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht das Geburtsgewicht und die Anzahl lebender Nachkommen. Während Fehlbildungen der männlichen Genitalien erst bei höherer Exposition der Mütter beziehungsweise der jugendlichen Männchen selbst beobachtet wurden, scheinen nach neuen Studien bereits niedrigere Dosen eine Verringerung der Testosteronwerte zu verursachen. Jedoch lagen die bei Nagern bisher ermittelten wirksamen Dosen erheblich über den Mengen, mit denen Menschen im Alltag belastet sind, so dass die Gesundheitsgefahren umstritten waren. So beobachteten Wissenschaftler der Universität Rochester eine Korrelation zwischen der Belastung von Frauen mit DBP in der Schwangerschaft und subtilen Veränderungen im Genitalbereich ihrer männlichen Kinder (Swan et al 2005). Je höher die Konzentrationen von DBP und von Abbauprodukten dreier anderer Phthalate im Urin von 85 Schwangeren waren, desto kürzer war die Dammlänge ihrer Söhne. Mit Abnahme dieses sogenannten anogenitalen Abstands stieg bei den Knaben der Anteil derjenigen mit Hodenhochstand, kleinem und schlecht abgegrenztem Hodensack und geringerer Penisgrösse. Die Europäische Union stuft Dibutylphthalat als „fortpflanzungsgefährdend“ ein und hat für die tägliche Aufnahme ein Maximum von 10 Mikrogramm pro Kilogramm Körpergewicht festgesetzt. Könnte man diese Schäden im Ultraschall erkennen? Oder nach der Geburt? Vielen Dank für Ihre Einschätzung!


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Hallo Kiki_18, eine sichere pränatale Diagnose ist bisher nicht bekannt und ist wahrscheinlich auch nicht möglich möglich.Sie hätte auch keine Konsequenz. Pränatal könnte man evtl. eher Besonderheiten erkennen. Lassen Sie normale US-Kontrollen durchführen.Dass etwas passiert ist sollte sehr unwahrscheinlich sein. Alles Gute Prof. Hackelöer


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