Annika Mama von Paul
Sehr geehrter Herr Dr. Hackelöer, mein Kind ist in der 38.SSW ohne sichtbaren Grund gestorben. Auch in Hinblick auf eine Folgeschwangerschaft möchte ich gerne die Ursache verstehen. Falls Sie der falsche Ansprechpartner sind, bitte nennen Sie mir den richtigen. Hier alle möglicherweise relevanten Informationen: 1. ursprünglich Anlage zweieiiger Zwillinge (der andere entwickelte sich ab 6+5 nicht weiter, starke Blutungen in SSW 13) 2. Junge, erstes Kind, zur Geburt 50cm, 2640g, lang und schlank aber im Normbereich (5.Perzentile), Geburtsgewicht wie sein Papa und Onkel, schien mir allerdings am Ende der Schwangerschaft langsamer zu wachsen. 3. Kind komplett unauffällig und gesund entwickelt, darum wurde auch keine Plazentainsuffizienz zu Lebzeiten erkannt. Außer einer Hufeisenniere wurde laut telefonischer Aussage nichts weiter gefunden. Keine Hirnblutungen, Gehirn 375g. Organe im unteren Bauchraum "stark vermehrt basales Fibrin". Parenchymschnittflächen grobherdig sehr blass. Nabelschnur und Eihaut missfarben. Er war bis zur Geburt noch ca. 4-5 Tage im Mutterleib, möglicherweise entstand Fibrin erst nach dem Tod? Histologischer Befund des Kindes noch nicht da, möglicherweise Mekonium in der Lunge? 4. Fruchtwasser grün, "fokal betonte subamniale Mekoniumphagozytose" vor oder nach dem Tod entstanden?? 5. Ich habe viele Immunitäten, keinerlei akute Infektion weder im Blut noch im Vaginalabstrich gefunden. Vermutlich keine Nabelschnurumschlingung, diese lag einmal locker um den Hals ohne Abdrücke/Einschnitte. 6. Gerinnungsstörung ja/nein unbekannt, wird getestet 5. Plazenta mit villamentösem Nabelschnuransatz, eher klein: 345g, Basalfläche 188cm^2 (Nettogewicht im Bereich der 10.Perzentile) 6. Dissoziierte Zottenreifungsstörung mit Prävalenz unreifer Endzotten sowie kleinherdig Endangiopathia obliterans. Ein Screening hat in der Schwangerschaft nicht stattgefunden, somit war dies unbekannt. 7. Nachweis von mehrzeitigen Durchblutungsstörungen der Plazenta mit zwei älteren (7x3x0,6cm und 5x2x0,4cm) und zwei frischen Eihauthämatomen (5x2,4cm und 3x1x0,3cm), die frischen vom Tag der Geburt (Kind bereits tot). Die älteren waren wohl ein paar Tage alt, und könnten somit kurz vor dem vermutlichen Todeseintritt eingetreten sein. An dem Tag habe ich mich quer zwischen zwei Bäumen durchgequetscht. Mir fiel auf dass das etwas eng war und zog in dem Moment, und einen halben Tag später hatte ich kurz Schmerzen für 1-2 Minuten. Allerdings hatte ich immer eher viel zu viel Fruchtwasser. 8. "Kommentar: Die vorliegenden Befune sprechen für eine eingeschränkte Diffusionskapazität der Plazenta." 9. Zum Verlauf der letzten Tage: Zehn Tage vor dem vermutlichen Todeszeitpunkt fand eine Äußere Wendung statt wegen Querlage, in dem Moment jedoch Beckenendlage. Im Anschluß CTG "einwandfrei". Auch eine Woche später noch auf Ultraschall alles in Ordnung. ((Es fand insgesamt nur eine Doppler Sonographie in der 21.SSW statt mit guten Ergebnissen.)) Zwei Tage nach dem letzten Ultraschall war das "Quetschen" des Bauches, in der Nacht darauf extrem viele, nahezu pausenlose Kindsbewegungen, am Tag darauf nur noch wenige Kindsbewegungen, und am Morgen darauf keinerlei Kindsbewegungen mehr. Ich bemerkte noch "Ich konnte sogar auf dem Bauch schlafen!!". Am nachmittag viele schmerzfreie Wehen und dann Kopfschmerzen (hab ich sonst quasi nie). Herzlichen Dank, Annika
Hallo Annika Mama von Paul, zunächst tut es mir sehr leid,was Ihnen passiert ist. Kein Mensch wird Ihnen eine sichere Aussage machen können,was der Grund des Absterbens war.Aber der Zeitpunkt und die Symptome nach dem "Quetschen des Bauches" sind schon sehr veblüffend und es könnte durchaus einen Zusammenhang geben.Es könnte eine geringe vorzeitige Lösung der Plazenta gewesen sein durch den Druck genau an der Plazentahaftungsstelle,die dann langsam zu der Sauerstoffunterversorgung des Kindes geführt hat-auch im Zusammenhang mit der äußeren Wendung,die vielleicht eine geringe(nicht nachweisbare) Lösung auch hervorgerufen haben könnte.Aber dieses sind Spekulationen und können durch nichts nachgewiesen werden.Die sehr starken Kindsbewegungen-die dann plötzlich nachlassen,sind beschriebene Reaktionen des Kindes auf Sauerstoffbeeinträchtigungen,z.B. auch bei Nabelschnurumschlingungen. Wie auch immer : das Geschehen war mit großer Sicherheit nicht vorhersehbar und hat auch keine Bedeutung für weitere Schwangerschaften. Ich wünsche Ihnen,daß Sie die Trauer überstehen können.Ständiges weiteres Grübeln über die Gründe ändert nichts und führt zu nichts. Sie müssen Ihre Trauer irgendwann abschließen um auch wieder positiv in die Zukunft schauen zu können. Alles Gute Prof. Hackelöer
Pia-Lotta
Liebe Annika, es ist unendlich traurig, dass dein kleiner Sohn gegangen ist. Da ich selbst zwei (frühere) Fehlgeburten hatte, kann ich zumindest erahnen, was du jetzt durchmachst. Ich möchte dir ganz viel Kraft für die kommende Zeit wünschen und dir sagen, dass du dir auf keinen Fall die Schuld geben darfst an dem, was passiert ist. Niemand kann wissen, warum das passiert ist. Ich habe mir in meinen Schwangerschaften nach den FG den Bauch mehrmals übel gestoßen, einmal hatte ich auf der Bauchdecke ein riesiges Hämatom, da war ich auch schon kurz vor Schluss, trotzdem ist alles gut gegangen, obwohl ich nach der 2. FG (aufgrund von Trisomie 4 Mosaik) so viel Angst hatte. Ich wünsche dir von Herzen alles Liebe und ganz viel Mut für weitere Schwangerschaften mit bestimmt glücklichem Ausgang. LG, Pia-Lotta
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