Frage im Expertenforum Milch & Fläschchen an Veronika Klinkenberg:

Wie weiter?

Frage: Wie weiter?

peruna12

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Liebe Frau Plath, liebe Frau Klinkenberger, Ich würde gerne Ihre Meinung zu der Ernährung unseres Sohnes hören. Wir haben einen eigenen Weg gefunden, nachdem Brei verweigert wurde. Unser Sohn ist nun 11 Monate (78 cm, 11,5 kg). Er krabbelt und läuft an Möbeln entlang. Wie oben erwähnt hat er mit 6 Monaten und folgend Brei verweigert und somit habe ich ihm fingerfood angeboten. Dieses wurde dann seit er gute 8 Monate alt ist auch in messbaren Mengen gegessen. In der Zwischenzeit isst er unser (kindgerechtes) Familienessen mit. Ich vertraue in der Ernährung auf meinen Sohn, ich biete nur an und er zeigt mir was er braucht und wieviel. So gibt es zwei feste Mahlzeiten (mittags und abends) zwischendurch gibt es immer mal wieder eine Kleinigkeit, wenn ich z.B. Das Brot für den Papa richte oder selbst etwas Obst esse. Er bekommt 2-3 mal die woche Fleisch und einmal Fisch. Er probiert alles und isst auch, wie ich finde ordentlich. Trotzdem sind wir noch meilenweit vom Ersetzen einer Milchmahlzeit entfernt. Er stillt also neben Beikost auch noch oft, jedoch nur kurz. Wasser trinkt er auch gerne. Nun stehe ich mit diesem Vorgehen natürlich im Freundeskreis, wie auch in der Familie ziemlich im Schussfeld. Deshalb würde ich gerne von Ihnen wissen, ob unser Vorgehen, aus ernährungsphysiologischer Sicht sich negativ auf unser Kind auswirken kann. Und ob es wirklich notwendig ist dieses 3 Haupt- und 2 Zwischenmahlzeitenkonzept umzusetzen. Ich habe das Gefühl, dass wir sehr gut zurecht kommen so wie wir es machen und er sich ja wunderbar entwickelt. Ich freue mich auf ihre Meinung. Liebe Grüße aus Hamburg


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Liebe „Peruna“, letztendlich ist es sehr wichtig, dass Sie für sich und Ihr Kind einen Weg finden mit dem Sie gut zurechtkommen und der zu dem Ziel gesunde, ausgewogene Ernährung führt. Es gibt tatsächlich Kinder, die die Breiphase überspringen und über Fingerfood, also kindgerechte weiche Lebensmittelstückchen, die sie in die Händchen nehmen können, Zugang zu fester Nahrung finden. Ich finde es gut, dass Sie auf Ihr Kind vertrauen und seine Bedürfnisse berücksichtigen. Offensichtlich scheint sich Ihr Söhnchen ja schon mit den verschiedensten Lebensmitteln angefreundet zu haben: Sie schreiben von Obst, Brot, Fleisch, Fisch etc. Nutzen Sie es aus, dass Ihr kleiner Schatz verschiedene Lebensmittel annimmt und wie es scheint auch mit festem Essen umgehen kann und versuchen Sie ihn immer mehr bei diesem Entwicklungsschritt zu unterstützen. Ihr Junge ist noch zu klein, dass er alleine entscheiden kann, was er an festem Essen zu sich nimmt. Sie sind auf einem richtigen Weg. Was Sie vermutlich ins Schussfeld bringt, ist, dass der Kleine, wann immer er möchte, die kleinen Mengen festes Essen durch kurzes Stillen ergänzen kann. Letztendlich liegt die Entscheidung, wie oft und wie lange Sie stillen, bei Ihnen. Für die Gesamtentwicklung (so z.B. für den Spracherwerb und die Motorik) ist es in diesem Alter wichtig, dass Kinder möglichst viel festes Essen, das sie kauen müssen, bekommen und den Umgang mit dem Löffel lernen. Ihr Spatz wird das Gewicht nur mit Ihrer behutsamen Unterstützung immer mehr auf festes Essen verlegen. Das muss ja nicht von einen auf den anderen Tag passieren. Wenn Sie das umsetzen möchten, ist es sinnvoll sich erst einmal eine Mahlzeit vorzunehmen und zu diesem Zeitpunkt ausschließlich festes Essen anzubieten und das dann immer mehr fortzusetzen. Was das Konzept mit den 3 Haupt- und 2 Zwischenmahlzeiten anbelangt, sind Sie gar nicht so weit entfernt. Sie geben ja mittags und abends jeweils eine feste Mahlzeit quasi Hauptmahlzeit und morgens gibt es, denke ich, Milch. Was Zwischensnacks anbelangt, ist es auf lange Sicht ratsam diese als feste Zwischenmahlzeit immer zur gleichen Zeit und möglichst am selben Fleck (Tisch) einzunehmen. Immer wieder kleine Happen zwischendurch, die unterwegs oder während des Spielens verspeist werden, machen den Speiseplan unübersichtlich und trainieren auf lange Sicht ein falsches Essverhalten. Sie sind auf einem guten Weg. In kleinen Schritten gelingt es Ihnen sicher ihn zu optimieren. Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Freude mit Ihrem Kind Veronika Klinkenberg


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