Frage im Expertenforum Milch & Fläschchen an Veronika Klinkenberg:

Wie geht es weiter?

Frage: Wie geht es weiter?

Babyle

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Hallo.. Nach vielen Fragen am Anfang der Beikosteinführung und vielen tollen Antworten war ich mir nun sicherer was das Essen angeht...nun ist mein Kleiner 9.5 Monate alt und ich frage mich wie es weiter geht... Er hat zwar erst 2 Zähnchen kaut aber sehr gerne und kriegt Obst und Brot in die Hand. Wann darf er denn mal ein Seitenwürstle, Wurst usw.essen??? Wann Salz im Essen? (natürlich nur einwenig)? Kartoffel, Reis, Nudeln, Gemüse, Obst klappt alles im großen und ganzen gut... Welche Mahlzeit wird denn irgendwann zur Brotmahlzeit? Milchprodukte hat er noch garnicht gekriegt bis auf seine Pre.... Wann starte ich damit? Liebe Grüsse und danke im voraus für Ihre Antwort


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Liebe „Babyle“, nun steht Ihr kleiner Schatz vor einem neuen spannenden Entwicklungsschritt. Klar, dass das erst einmal Fragen aufwirft, aber bald werden Sie auch hier immer sicherer werden. Mit Abschluss des neunten Monats können Kinder, wenn sie Interesse daran zeigen, nach und nach an den Familientisch herangeführt werden. Die Ausreifung des Verdauungsapparates hat nun einen gewissen Abschluss erreicht und ein Kind in diesem Alter kann größere Nahrungsmengen und auch verschiedenartiger zusammengesetzte Kostformen als der Säugling bewältigen. Das Verdauungssystem hat aber noch nicht die Funktionsbreite des Schulkindes oder gar des Erwachsenen erreicht. Auch die Kaufunktion macht zwar große Fortschritte, ist aber von der in späteren Jahren noch weit entfernt. Achten Sie darauf, dass die Speisen mild gewürzt, schonend zubereitet und gut verdaulich sind. Mit den ersten Schritten haben Sie bereits begonnen, Ihr Junge bekommt bereits etwas Obst und Brot in die Hand. Gehen Sie Schritt für Schritt weiter und erweitern den Speiseplan immer mehr durch gut verdauliche, mild gewürzte und kindgerechte Speisen. Lassen Sie sich von Ihrem kleinen leiten. Würzende Kräuter (Petersilie, Thymian, Basilikum….) und kleine Mengen Pfeffer, Paprika, Curry sind möglich. Auf Salz würde ich möglichst bis zum ersten Geburtstag verzichten. Das Gleiche gilt für normale Milch und Milchprodukte. Normale Milch als Zutat für einen Brei oder ein Müesli ist in kleinen Mengen möglich. Auch etwas milder Schnittkäse auf´s Brot oder ein paar Löffelchen Joghurt darf sein. Mit Kuhmilch zum Trinken, eine richtige Portion Joghurt oder Quark würde ich bis Abschluss erstes Lebensjahr warten. Getreide kombiniert mit Milch ist ideal für den Start in den Tag oder für das Abendessen. Sie dürfen also ohne Bedenken zur Morgenmilch bzw. zum Abendbrot kleine Mengen Brot kombinieren. Nehmen Sie erst einmal feingemahlenes möglichst weiches Brot, von dem Sie vorerst die Rinde entfernen, es belegen und in mundgerechte Stückchen schneiden. Als Belag eignen sich für den Start HiPP Fleischzubereitungen oder HiPP Frucht-Pause. Dann darf es Frischkäse, milder Kochschinken oder milder Schnittkäse sein. Entsprechend seinem Tempo wird Ihr Söhnchen das Gewicht immer mehr in Richtung Brot verlagern, die Mahlzeit wandelt sich langsam in eine Brot-Milch-Mahlzeit. Bekommt Ihr Spatz ab und zu dann etwas Wurst oder Seitenwürstle ist das in Ordnung. Kommt Brot nicht so gut an kann es zum Frühstück bzw. Abendessen als Alternative ein Müesli aus Milch, etwas Joghurt, Getreideflocken und Obst geben. Was das Mittagessen anbelangt, dürfen Sie ebenfalls daran gehen es schrittweise zu variieren. Kombinieren Sie vom Familienessen erst einmal sehr weich gekochtes Gemüse und weich gekochte verträgliche Beilagen (Nudeln, Reis) zur gewohnten Kost. Am besten Sie entnehmen die Menge für Ihren Kleinen bevor Sie für den Rest der Familie salzen oder stärker würzen. Geben Sie Ihrem Kind immer mehr Möglichkeit selbstständig zu essen. Ruhig mal auf einem extra Tellerchen reichen, so dass er mit einem Löffel oder mit seinen Händen das Essen ergreifen und akzeptieren lernen kann. Wenn Sie einfach darauf achten, möglichst gut bekömmliche und wenig gewürzte Speisen anzubieten, können Sie bei der Lebensmittelauswahl nichts falsch machen. Gebratenes, Gebacken- und Frittiertes sollte beispielsweise noch vermieden werden. Bei den Zwischenmahlzeiten dürfen Sie weiche Obststückchen wie weiche Banane, reife Birne, Melone und kindgerechte Knabberprodukte zum Obstmus bzw. Getreide-Obst-Brei kombinieren. Solange Ihr Sohn noch keine Backenzähne hat, kann er die Nahrung nur mit den Kieferleisten kauen. Deshalb: Lebensmittel mit harter Hülle wie Paprika, Tomaten, Erbsen sollten besser noch zerdrückt oder in kleine Stücke geschnitten werden. Rohes, hartes Gemüse wie Karotten und Gurken erst dann geben, wenn Ihr Kleiner gut kauen kann. Vorsicht ist bei kleinen, harten Lebensmitteln wie Johannisbeeren, Nüssen oder Saaten, wie Sonnenblumen- oder Kürbiskernen geboten. Sie können beim Verschlucken leicht in die Luftröhre gelangen. Tasten Sie sich langsam voran, gehen Sie nach Ihrem sicheren mütterlichen Gespür, dann kann nichts schief gehen. Bei auftauchenden Fragen bin ich jederzeit Ihr Ansprechpartner Sonnige Grüße Veronika Klinkenberg


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