Elisabeth3011
Sehr geehrtes Expertenteam, In der Vergangenheit habe ich schon zweimal hilfreiche Tipps von Ihnen erhalten und wende mich erneut an Sie bezüglich meines Sohnes Leander, heute 19 Wochen alt. Auf Anraten, vielmehr Drängen des Kinderarztes (und weil ich weiß, der zeitige Beikoststart wirkt sich positiv auf die Verhinderung von Nahrungsmittelallergien aus) haben wir nun mit Beikost gestartet, ohne daß ich den Eindruck habe, mein Kind ist beikostbereit. Leander interessiert sich für alles, aber nicht für die Tatsache, daß wir essen. Ich habe ihm puren Kürbis (Gläschen) angeboten, er konnte mit Nahrung im Mund nichts anfangen und hat ein "Ekelgesichtchen" gemacht. Nach einigen Versuchen habe ich ihm den Löffel zum spielen gegeben, etwas in den Mund gesteckt bekommen ist ihm ja auch fremd. Siehe da- der Löffel im Mund ohne Kürbis war spannend. Daraufhin habe ich ein bisschen Kürbis auf seinen Schnuller gegeben - auch das war besser als der Versuch mit dem Löffel (mir ist schon klar, der Schnuller sollte nichts mit essen zu tun haben, aber Leander liebt es zu saugen [noch nie ein Fläschchen, er ist ein reines Brustkind und auch den Schnuller mag er erst seit kurzem]). Es sollte auch eher für "ein Geschmäckchen" sein. Meine Frage: Ist das in Ordung so? Kann ich das noch eine möglichst kurze Zeit versuchen, ihm die Beikost so näher (nicht: Ihn daran zu gewöhnen) zu bringen? Ich würde natürlich immer erst versuchen, den Brei auf dem Löffel anzubieten, beim Essen geht es ja auch um die Entwicklung von Mundmotorik. Oder gibt es ein klares Argument gegen "Brei auf dem Schnuller" im ersten Moment der Beikost? Letztlich habe ich den Eindruck, Leander ist nicht beikostbereit, er hat kein Interesse an Essen und kann mit "Brei im Mund" nichts anfangen. Lautet Ihr Rat, es dennoch im Sinne der Allergieprävention täglich zu versuchen oder beispielsweise noch eine Woche zu warten? Insgesamt ist unser Kind sehr groß (genetisch bedingt), bezogen auf die Größe sogar schlank, im Vergleich zu Altersgenossen aber "gut im Futter". Die wenigen Gramm Kürbis hat er im übrigen gut vertragen - sollte überhaupt etwas in seinem Magen gelandet sein. Danke für Ihren Rat, mit vielen Grüßen, Stefanie
Doris Plath
Liebe Stefanie, das freut mich, dass wir schon zweimal eine Hilfe waren! Ich kann mich gut an Sie und Leander erinnern. Das dürfen Sie gerne mit dem Schnuller so machen. Es gibt Kinder, die erst einmal mit dem Brei ganz unkompliziert „Freundschaft“ schließen müssen und die man ans Essen locken kann, wenn man sie bei ihrem Forschungsdrang packt. Geben Sie Ihrem Jungen ruhig weiterhin ein weiches Löffelchen in die Hand. Bestreichen Sie doch dann auch mal den Löffel oder sein Fingerchen mit ganz wenig Brei und lassen den Kleinen das Essen und das neue „Geschmäckchen“ selbst erforschen. Mein bester Rat an Sie: Hören Sie immer auf Ihr eigenes Bauchgefühl. Wenn dieses Ihnen sagt, es wäre besser noch etwas mit der Beikost zu warten, dann weiß Ihr Bauch schon warum. Noch haben Sie keine Eile. Dieses günstige Zeitfenster zur Beikosteinführung, auch hinsichtlich der Allergievorbeugung, liegt zwischen vier und sechs Monaten. Mit 19 Wochen habe Sie und Leander da noch gut Zeit. Alles Liebe & Gute! Doris Plath