Was kann ich wegen den essproblemen machen?

Liebe Nilam, es freut mich, dass Sie sich vertrauensvoll an mich wenden. Sicher haben Sie Ihre Sorge bezüglich der Größe schon mit dem Kinderarzt besprochen. Das ist sehr wichtig, denn nur er kann Ihr Töchterchen genau beurteilen und wenn notwendig zu weiteren Schritten oder Therapiemaßnahmen raten. Auch eine Allergie ist Sache des Arztes. Vom Gewicht her ist die Kleine gut dabei, da besteht kein Grund zur großen Sorge. Auch was die Mahlzeitenmenge anbelangt möchte ich Sie beruhigen. Hier gibt es im Kleinkindalter eine große Spannbreite: einige Kinder werden von Miniatur-Menüs satt, während andere wie kleine Bauarbeiter essen. Was einen gesunden, ausgewogenen Essensplan anbelangt, gelingt es Ihnen sicher Schritt für Schritt Ihr Töchterchen positiv zu unterstützen. Ich schätze Ihr kleines Mädchen als quirliges, aktives Kind ein, das für alles andere mehr Zeit hat als für´s Essen. Hier ist es besonders wichtig für regelmäßige Mahlzeiten zusammen am Tisch in ruhiger Atmosphäre zu sorgen. Achten Sie darauf, dass keine Ablenkung wie laufender Fernseher, Radio, Spielsachen stört. Bieten Sie eine Auswahl an gesundem Essen an. In diesem Alter ist es ganz typisch, dass sich manche Kinder auf eine Handvoll Lebensmittel beschränken und diese oft pur, also ohne irgendetwas, zu sich nehmen. Dabei handelt es sich aber um eine Phase, die zeitlich begrenzt ist und in der der Nachwuchs in der Regel keinen Mangel erleidet. Damit das Essverhalten in gute Bahnen läuft, ist es wichtig für ein ausgewogenes Angebot bei den Mahlzeiten zu sorgen, möglichst gelassen zu bleiben und als gutes Vorbild voran zu gehen. Essen Sie immer mit Genuss vor Ihrem kleinen Schatz, unterstreichen Sie das mit „Mhhh schmeckt das gut“, ermuntern Sie sie von allem zu probieren, sprechen Sie aber nicht groß über das Essen und loben Sie sie zu neuen Essversuchen. Drei Portionen Pre-Milch pro Tag erscheinen mir recht viel. Damit der Milchbedarf gedeckt wird, braucht die Kleine nur in etwa 300ml. Das ist ebenfalls ein wichtiger Ansatz. Gelingt es Ihnen die Milch zu reduzieren, wird Ihr Töchterchen mehr Appetit auf feste Kost entwickeln. Sicher geht das nicht von einem Tag auf den anderen, aber mit Ihrer Unterstützung wird die Kleine in eine ausgewogenere Essensweise finden. Herzliche Grüße Veronika Klinkenberg