kleines_reiskorn
Hallo an alle. Ich wende mich an sie, weil mir die Ärztin des ärztlichen Notdienstes sagte, meine Tochter sehe unterernährt aus und ich solle sie nicht hungern lassen. Sie wäre auch zu klein.Das hat mich ganz schön fertig gemacht. Meine Tochter ist 8 Monate alt und wiegt 6600g bei einer Größe von knapp 70 cm. Sie wurde 5,5 monate voll gestillt. Jetzt nur noch früh und in der Nacht. Ich bin mir allerdings unsicher, ob es noch genug und die Milch "dick" genug ist. Mittags schafft sie manchmal ein 220g Glas, manchmal grad die Hälfte. Nachmittag ist sie meist einen Obstbrei. Mit Getreide ist nicht so ihrs. Aber auch nur max ein halbes Glas. Aber sie bekommt auch mal einen Keks oder Joghurt. Abends isst sie einen Milchbrei. Schafft da auch mal mehr, mal weniger. Ich weiß nicht wie ich sie zum zunehmen kriegen soll. Sie hatte in letzter Zeit auch Tage, in denen sie 5-6x eine volle Windel hatte. Wie soll sie denn da zunehmen? Was kann ich denn noch tun? Ich kann sie ja nicht zwingen. Haben Sie einen Rat für mich? Hab Angst alles verkehrt gemacht zu haben, weil die Ärztin meinte, ich hätte sie daran gewöhnt so wenig zu essen. Obwohl ich immer nach Bedarf gestillt hatte. Vormittags wollte sie halt nie. Sorry für den langen Text. LG und Danke im voraus
Doris Plath
Liebes „kleines_reiskorn“, es freut mich, dass Sie sich mit dieser Fragestellung voller Vertrauen an uns wenden. Zunächst einmal: Vergessen Sie diesen Gedanken sofort, dass Sie etwas verkehrt gemacht haben. Und Angst ist nie ein guter Helfer! Ihr Kleine liegt mit Ihrem Gewicht an der unteren Norm. Das ist richtig. Mit der Größe liegt sie für ihr Alter in der Mitte. Das heißt das kleine Gewicht wird auf einen „größeren“ Körper verteilt, das mag sie dünn aussehen lassen. Wie ist Ihre Tochter denn drauf? Ist sie fröhlich, interessiert, mobil? Wenn sich Ihr Schatz ansonsten munter zeigt und gut entwickelt, ist es zwar richtig, das Gewicht im Auge zu behalten, aber ich würde es jetzt auch nicht überbewerten. Hier müssen Sie als Mama ein Gespür für entwickeln! Leider schreiben Sie nichts dazu, ob Ihre Tochter nebenzu viel trinkt (Wasser, Babytee, Schorle)? Dann sollten das mal zurückfahren. Denn damit ist das Bäuchlein schnell voll und es ist kein Platz mehr für die wichtigen festen Mahlzeiten. Sie dürfen auch weich gekochtes Gemüse, ein paar Nudeln oder Kartoffelstückchen (alles ungewürzt) aus der eigenen Küche reichen. Einfach mal auf einem extra Tellerchen zum Zugreifen anbieten. Geben Sie Ihrer Kleinen mal einen eigenen Löffel in die Hand. Auch wenn sie damit zunächst mehr spielt. Das weckt oft die Neugierde auf Essen. Fordern und fördern Sie Ihre Tochter! Mein Rat an Sie: Gehen Sie mit gutem Gefühl ans Füttern. Überdenken Sie Ihre eigene Haltung beim Essen, vermitteln Sie Freude am Essen. Essen Sie selbst mit Genuss am gemeinsamen Tisch. Leben Sie es Ihrem Kind vor. Ganz wichtig: Sehen Sie das Essen nicht als "Problem". Vieles hängt mit Ihrer eigenen Einstellung zusammen. Denken Sie nicht mehr so an vergangene Esssituationen zurück. Wenn Sie skeptisch und zögerlich ans Essen gehen, spürt das Ihre Kleine. Versuchen Sie Freude und Sicherheit beim Essen zu vermitteln. Das überträgt sich auf Ihren kleinen Schatz. Ich wünsche Ihnen und der Kleinen, dass sich die Situation bald entspannt. Doris Plath