Was kann ich machen das meine Tochter wieder Brot isst?

Liebe Nicole, im ersten Lebensjahr hat ein Kind eine sehr enge Bindung zu seinen Eltern aufgebaut. Gegen Ende des ersten Lebensjahres werden sich die Kleinen mehr und mehr eigener Fähigkeiten und Fertigkeiten bewusst. Im zweiten Lebensjahr verlassen sie immer mehr den elterlichen Schutz und entwickeln eine immer größere Eigenständigkeit. Das ist mit Trotzreaktionen, Grenzen ausloten, Ängsten etc. verbunden. Diese Phase ist ganz normal, aber auch sehr anstrengend. Nun ist es wichtig, dass Sie möglichst gelassen bleiben, aber in Ruhe Ihren Standpunkt vertreten und sicher auftreten. Sie sorgen für die richtigen Voraussetzungen, also für regelmäßige Essenszeiten und geben vor was es zu essen gibt. Ihr Mädchen darf aus dem Angebot auswählen, was sie essen möchte. Lassen Sie sich nicht um den Finger wickeln oder durch Geschrei oder Getobe („manchmal wird sie echt schlimm“) dazu bringen auf die Sonderwünsche Ihrer Maus einzugehen. Bieten Sie das Essen weiterhin am gemeinsamen Esstisch an. Wird immer wieder zwischendurch genascht oder kann sich die Kleine wann immer sie möchte von Brotstückchen bedienten, führt das zu schlechten Essgewohnheiten. Auch bin ich ganz bei Ihnen, wenn Sie sagen 3-4 Quetschies sind zu viel. Ein bis zwei Mal am Tag einen Früchte-Spaß kann man tolerieren, aber machen Sie es der Kleinen nicht zu leicht. Sie soll ja auch frisches Obst und Gemüse essen. Es ist nicht schlimm, wenn der Hunger erst etwas später kommt, auch bei den Erwachsenen gibt es Morgenmuffel. Dann kann ja zum zweiten Frühstück etwas Brot gegeben werden. Bieten Sie weiterhin morgens und abends belegtes Brot kombiniert mit Gemüse und Obst an oder wählen Sie ein Müesli. Abends kann es immer wieder einmal kleine Mahlzeiten wie Suppen und eine Joghurtspeise, überbackener Toast, Pellkartoffeln mit Kräuterquark oder selbstbelegte Pizza geben. Essen Sie zusammen am Tisch. Isst Ihr Mädchen nur wenig gibt es bis zur nächsten Mahlzeit nichts, auch keine Lieblingsspeisen. Was Süßigkeiten oder Schokolade anbelangt, macht es keinen Sinn das ganz zu streichen. Vereinbaren Sie mit Ihrer Maus am besten eine feste Regel, z.B. eine feste „Naschzeit“. Auch was das Trinken anbelangt kann ich Ihnen nur ans Herz legen möglichst gelassen zu reagieren. Kinder spüren wie wichtig es Mama ist, dass ausreichend getrunken und gesund und abwechslungreich gegessen wird. Schnell kommt die Sorge auf der kleine Schatz könne Schaden nehmen. Wer möchte nicht im Mittelpunkt stehen und viel Aufmerksamkeit bekommen. Sorgen Sie wie beim festen Essen auch bei den Getränken für Voraussetzungen – etwas Trinkbares sollte immer zur Verfügung stehen – dann wird Ihr Kind bevor es Schaden nimmt, auch trinken. Je weniger Sie dem Verhalten Ihres Kindes Bedeutung beimessen und je weniger Sie ihr Aufmerksamkeit schenken, umso mehr wird sich das Essverhalten Ihres Mädchens wieder bessern. Diese Phasen unserer Kleinen kosten Nerven, aber Sie sind „normal“ und Gott sei Dank, sie gehen auch vorbei. Ich wünsche Ihnen gute Nerven, Kraft und Durchhaltevermögen Sonnige Grüße Veronika Klinkenberg

Danke für die schnelle ausführliche Antwort. Jetzt wo Sie es sagen ich hatte mal ne Zeitlang wenn sie nicht essen wollte und Schokolade wollte nicht reagiert und weiter gegessen. Sie hatte zwar gemeckert aber nach ein paar Minuten ihren Teller genommen und weiter gegessen. Aber kostet manchmal echt ganz schöne Nerven... Heute hat sie viel getrunken. Ja und bei der Hitze isst ja keiner wirklich gut... Danke und liebe grüße