Theater beim Füttern

 Doris Plath Frage an Doris Plath Ernährungsberaterin

Frage: Theater beim Füttern

Guten morgen, Mein Sohn ist fast sechs Monate alt und bekommt schon seit einigen Wochen mittags ein halbes glas Gemüse-Kartoffel-Brei. Als er sechs Monat alt war, habe ich begonnen abzustillen und rechts schnell hintereinander Abendbrei und nachmittags Obst eingeführt. Obst liebt er sehr, mit dem Abendbrei machen wir langsam Fortschritte. Wenn er Hunger hat, fängt er von 0 auf 100 an richtig Terror zu machen. Aus diesem Grund habe ich immer regelmäßig gefüttert, bevor er anfing, sich vor Hunger die Seele aus dem Leib zu schreien. Da fing er plötzlich an, den Abendbrei zu verweigern bzw sehr schlecht zu essen, weil es ja nachmittags jetzt Obst gab. Also habe ich überlegt, dass ich ihn jetzt erst füttere, wenn er motzt und das mit dem Abendbrei ist tatsächlich besser geworden. Ich habe oft das Gefühl, dass er wenn der allererste Hunger gestillt ist schnell die Lust am essen verliert. Mittags ist alles über 10 löffeln schon sehr anstrengend! Dazu muss ich sagen, dass mein Sohn sehr gross und schwer ist für sein Alter - Kleidergröße 80 und 10 kg- dass ich 10 Löffel nicht als viel erachte. Mein eigentliches Problem bzw Frage ist aber folgendes. Mein Sohn isst - ganz egal was - einige Löffel gut und dann fängt er an so richtig loszubrüllen bzw seinen rücken zu Überstrecken und den Kopf nach hinten zu werfen und dabei zu schreien. Hunger hat er aber nach wie vor, denn nach etwas Zureden, beruhigen und Wasser aus der Flasche, futtert er (teilweise gierig) weiter dh er hat also noch Hunger, will aber nicht mehr!? Ich verstehe einfach nicht, was er mir damit sagen will? Er ist ja nicht satt und hat noch Hunger, warum also weigert er sich kurzzeitig zu essen? Vielen dank schonmal, Julia und Tammo (24 Wochen alt)

Mitglied inaktiv - 25.07.2011, 09:34



Antwort auf: Theater beim Füttern

Liebe Julia, schön, dass Sie sich an uns wenden. Es kommt manchmal vor, dass es den Babys mit dem Löffeln nicht schnell genug geht und sie deshalb anfangen zu quengeln oder sich zu „wehren“. Dann ist es gut, wie Sie es schon gemacht haben, nicht so lange zu warten bis der Hunger zu doll geworden ist. Sondern einfach etwas früher anfangen. Bei manchen Babys hilft es zuerst noch etwas Milch zu füttern bis der erste Hunger gestillt ist. Natürlich sollte das Kind dann noch nicht satt sein. Letztlich kommt einfach dazu, dass das Löffeln an sich nun eine Esstechnik ist, die Konzentration und Mitarbeit erfordert. Das strengt Tammo mehr an als das Saugen. Lassen Sie sich nicht entmutigen. Ihr Kleiner ist noch jung, er steht erst am Anfang seiner Beikostkarriere. Er wird von Tag zu Tag reifer und immer besser mit dem Löffelessen zurechtkommen und größere Portionen mühelos schaffen. Haben Sie bis dahin Geduld mit Ihrem Schatz. Ich grüße Sie herzlichst Doris Plath

von Doris Plath am 25.07.2011