Hutschewitt
Hallo, meine Tochter ist fast 10 Monate alt. Zu Mittag isst sie schon stückige Kost, kaut aber nicht, schluckt nur. Stückiges Obst geht gar nicht - würgt nur. Brötchen beißt und kaut sie, Kekse auch. Reicht das aus zum Üben? Getreidestückchen gehen auch nicht. Nur würgen. Wann sollen die Kinder eigentlich vollkommen von dem Brei weg?
Veronika Klinkenberg
Liebe Hutschewitt, das Kauen ist ein Entwicklungsprozess, der über verschiedene Stadien abläuft und bei dem jedes Kind ein unterschiedliches Entwicklungstempo hat. Es gibt keine zeitliche Vorgabe, im Vordergrund stehen immer die Reife und die Bedürfnisse des jeweiligen Spatzes. Setzen Sie sich hier bitte nicht unter Druck oder sich hohe Ziele. Prima, dass Ihr Mädchen sich schon mit stückiger Kost angefreundet hat. Die weich gekochten Stückchen werden zunächst nicht wirklich gekaut, sondern mit dem Gaumen, der Kieferleiste oder der Zunge zerdrückt. Das ist der erste Anreiz zum Kauen und der erste Schritt zur Ausbildung der Mundmotorik. Ermuntern Sie Ihren kleinen Schatz immer schön langsam zu essen. Toll, dass Ihre Kleine mit Brötchen und Keksen das Kauen zusätzlich übt. So wird sie sicher ihrem Tempo entsprechend immer größere Fortschritte machen. Wenn Sie möchten, könnten Sie z.B. eine sehr weich gekochte Kartoffel vom Familientisch nur zerdrücken und zum stückigen Brei mischen. Kartoffel klebt leicht am Gaumen, muss so mit der Zunge weg befördert werden und unterstützt zusätzlich das Kauen. Versuchen Sie es mit einer ganz kleinen „Probierportion“. Tasten Sie sich behutsam voran: sehr weich gekochte Gemüsestückchen und sehr weich gekochte Beilagen wie Nudeln oder Kartoffelstückchen könnte Ihr Mädchen ebenfalls schon schaffen. Sie dürfen darauf vertrauen, dass sich das nach und nach entwickelt. Herzliche Grüße Veronika Klinkenberg