Frage im Expertenforum Milch & Fläschchen an Veronika Klinkenberg:

Sind Mandelmilch und Frischkornmilch geeignet?

Frage: Sind Mandelmilch und Frischkornmilch geeignet?

mathilda2011

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Ich habe seit geraumer Zeit von Aptamil 1 auf Kuhmilch umgestellt. Als mein Baby 8 Monate alt war etwa. Sie hat es super vertragen, mag es gerne und trinkt ohne Probleme. Ich mische häufig eine halbe Packung "Milchmahlzeit von Hipp" darunter in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen. Mag sie ebenfalls sehr gerne. Nun bin ich auf Mandelmilch gestoßen und auf Frischkornmilch. Was halten Sie davon? Ich habe Ihr bereits eine Flasche Mandelmilch angeboten und auch die hat sie sehr gerne getrunken. Ich muss dazu sagen, sie hat bereits seit sie 4 Monate alt ist, Zähnchen und isst schon seit einigen Monaten am Tisch mit. (etwa seit sie 8-9 Monate alt ist) Sie isst wirklich so gut wie alles, möchte auch alles probieren. Sie isst von Würstchen bis Brot oder Croissants, auch mal ein mit Tartex bestrichenes Brot, Nudeln mit Soße, Kartoffelpürree, Lammfleisch, Spinat (alles selbst zubereitet), sogar Salat mit relativ saurem Dressing. Sie probiert sehr gern alles durch. Was ihr nicht schmeckt spuckt sie wieder aus, aber sie will erst mal alles probieren. Sie mag keinen Käse. Nun möchte ich gerne mal die beiden Milchvarianten ausprobieren. Dass sie die nicht möchte steht nicht zur Debatte. Ich bin mir fast sicher, dass sie auch die Frischkornmilch trinken wird. Aber wie steht es mit der Frage nach dem Ersatz für die Babymilch? Ist sie ein adäquater Ersatz? Und was ist mit der Kuhmilch? Sie hat keinerlei Allergien. Sie lutscht sogar Erdnussmus aus der Verpackung heraus. Selbst eine Zitrone hat sie nicht abgeschreckt, an der sie mal lecken durfte. Sie verzieht dann zwar das Gesicht, aber dann lacht sie und leckt nochmal darüber. Soll ich Sie in ihrer Experiementierfreudigkeit stoppen oder machen lassen? Danke im Voraus für die Beantwortung meiner Fragen.


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Liebe Mathilda, es gibt Kinder, die experimentierfreudig und vollkommen offen für Neues sind. Da scheint sich Ihr Spatz ein zu reihen. Sie schreiben zwar kein konkretes Alter, aber aus Ihren Zeilen entnehme ich dass es sich bei Ihrer Kleinen um ein noch recht frisch gebackenes Kleinkind handelt. Mit der Vollendung des 1. Lebensjahres hat die Ausreifung des Verdauungsapparates bei der überwiegenden Mehrheit der Kinder einen gewissen Abschluss erreicht und ein Kleinkind kann größere Nahrungsmengen und auch verschiedenartiger zusammengesetzte Kostformen als ein Säugling bewältigen. Es sollte aber immer noch bedacht werden, dass das Verdauungssystem der Kleinkinder (1-3 Jahre) noch nicht die Funktionsbreite des Schulkindes oder gar des Erwachsenen erreicht hat. Auch macht die Kaufunktion im 2. Lebensjahr zwar große Fortschritte, ist aber von der in späteren Jahren noch weit entfernt. Die volle Funktionsfähigkeit der Nieren wird erst nach etwa 2 Jahren erlangt. „Langer Rede kurzer Sinn“: Im Kleinkindalter dürfen Kinder zwar nach und nach an den Familientisch herangeführt werden und schrittweise die Lebensmittel bekommen, die der Rest der Familie zu sich nimmt, ich würde aber vorerst noch möglichst kindgerechte, mild gewürzte und schonend zubereitete Speisen geben und ganz langsam vorantasten. Manchmal ist es sinnvoll die Experimentierfreudigkeit zu stoppen, Kinder brauchen ja noch nicht alles. Sie sind die Mutter und geben vor, was es zu essen gibt. Nach dem ersten Geburtstag darf es Kuhmilch auch zum Trinken geben, keine Frage. Wenn würde ich die Kuhmilch aber pur und nicht gemischt mit einer Säuglingsmilch anbieten. Beides sind ganz unterschiedliche Nahrungen. Durch ein Mischen wird das ausgewogene Nährstoffverhältnis jeder einzelnen Nahrung verschoben. Milch nimmt einen wertvollen Platz in der Ernährung ein. Sie liefert hochwertiges Eiweiß, wichtige Vitamine und Mineralstoffe - vor allem Calcium. Die Milch durch vegetarische Milchsorten (Reismilch, Mandelmilch) ganz zu ersetzen, davon wird abgeraten. Auch im Kleinkindalter besteht das Risiko eines Nährstoffmangels, wenn ausschließlich vegetarische Milchsorten verwendet werden. Rohes, nicht verarbeitetes Getreide ist sehr schwer verdaulich und kann zu Bauchschmerzen und Verdauungsbeschwerden wie starken Blähungen, Verstopfung etc. führen. Falls das verwendete Getreide mit Keimen belastet ist, kann es zudem zu Durchfällen kommen. Wenn Sie sich langsam auch an Frischkorn wagen möchten, ist es möglich im Laufe des zweiten Lebensjahres mit einer ganz kleinen Menge zu beginnen. Mein Vorschlag: eine kleine Menge Frischkornbrei, die falls das gut ankommt und vertragen wird, hin und wieder in den Speiseplan eingebunden werden kann. Einen schönen Abend Veronika Klinkenberg


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