KathrinJannis
Liebes Experten-Team, mein Sohn ist beinahe ein Jahr alt und wird nachts noch gestillt. Er hat monatelang sehr schlecht geschlafen und ließ sich oft nur dadurch beruhigen. Alternativ hat Papa ihn rumgetragen. Die Situation hat sich mittlerweile etwas gebessert, aber 2x stillen nachts muss noch sein, da hilft auch kein Tragen. Ich bin nun langsam aber wirklich an dem Punkt, dass ich ihn nicht mehr stillen möchte. Nun frage ich mich: mit was kann oder sollte ich die nächtlichen Mahlzeiten ersetzen? Da er sich durch Tragen teilweise einfach nicht beruhigen lässt, hab ich schon das Gefühl, dass er Hunger hat? Wasser nimmt er in der Situation nicht an, Durst allein scheint es dann nicht zu sein. Die zusätzliche Herausforderung ist leider: er hat nie die Flasche akzeptiert und erste Versuche, ihm jetzt alternativ dann doch Pre-Milch zu geben, scheitern - er mag es scheinbar einfach nicht. Jetzt frage ich mich, was tun? Eine Stillberaterin hat mir mal gesagt, dass sie wegen der Hirnreife nachts die Nährstoffe noch brauchen und selbst, wenn es kein Hunger wäre: weinen lassen möchte ich ihn nachts natürlich auf keinen Fall, aber weiterstillen ist für mich langsam einfach keine Option mehr. Haben Sie noch eine Idee, was wir machen könnten? im Voraus ganz lieben Dank! Herzliche Grüße Kathrin
Hallo, aus ernährungstherapeutischer medizinischer Sicht braucht ihr Kind nachts keine Mahlzeiten mehr. Mit einem Jahr sind Kinder in der Lage tagsüber alle Mahlzeiten oral aufzunehmen und nachts keine Mahlzeit mehr zu bekommen. Diese sind nicht für eine Hirnreife oder für den Hunger sinnvoll. Kinder sollen lernen tagsüber ihren Hunger und Durst zu stillen. Natürlich kann es sein, dass Kinder nachts zur Beruhigung eine Stillmahlzeit benötigen. Hier sollten Sie allerdings andere Möglichkeiten anwenden um eine Beruhigung zu erreichen. Ihr Kind hat bereits gelernt, sich an Mamas Brust zu beruhigen. Je älter die Kinder werden desto schwieriger wird es, dies abzugewöhnen. Versuchen Sie es weiter ohne Stillmahlzeit, mit kuscheln, mit Lied singen oder das Papa diesen Job nochmals übernimmt. Möglicherweise müssen die Kinder auch manchmal ein bisschen weinen. Ein Weinen ist bei Kindern nicht automatisch eine traumatische Erfahrung. Ich persönlich denke, Zuneigung und Konsequenz helfen dem Kind am meisten. Machen Sie sich überhaupt keinen Kopf wegen der Nährstoffe oder der Flüssigkeitszufuhr. Dies ist nicht nötig, wenn Ihr Kind tagsüber ausreichend isst und trinkt. Ganz viel Erfolg und Durchhaltevermögen, Alina Schwiontek