Frage im Expertenforum Milch & Fläschchen an Veronika Klinkenberg:

Mein Sohn mag kein Mittagessen...

Frage: Mein Sohn mag kein Mittagessen...

dino3711

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Hallo Frau Klinkenberg, Hallo Frau Plath, ich bin am verzweifeln. Es geht um 2 Punkte. Einmal um das Essen. Mein Sohn ist jetzt 16 Monate alt, wir hatten eigentlich von Anfang an nie Probleme mit dem Essen, die Gläschen hat er auch sofort mit Begeisterung gegessen. Seitdem er ca. 1 Jahr ist, wollte er dann (verständlicherweise) keine Gläschen mehr, er hatte auch zuvor schon immer richtiges Obst usw. bekommen. Allerdings macht uns das Mittagessen Sorgen. Gläschen ging gar nicht mehr, normales Essen anfangs noch. Seit ein paar Wochen würde er am liebsten gar nichts mehr warmes vom Löffel essen, AUßER das, was er direkt auf den Tisch bekommt. Er mag generell keine Kartoffeln (wieso auch immer). Reis müsste er ja vom Löffel essen, macht er also nicht. Er isst 2-3 Löffel, um den größten Hunger zu stillen und dann schlägt er drauf, auch, wenn ich ihm den Löffel in die Hand gebe. Wenn ich ihm Spaghetti oder andere Nudel auf den Tisch lege, schlingt er die rein, er kann sie ja selbst in die Hand nehmen und es macht Spaß die Nudel in den Mund zu ziehen. Dann mache ich Gemüse und lege es ihm hin, dann isst er ein paar Bissen (für den großen Hunger), sobald er dann ein Stückchen Bratwurst bekommt, rührt er nichts mehr anderes an. Und ich kann ihm ja nicht alle Sachen auf seinen Tisch legen. Ich habe gar keine Ideen mehr, was ich ihm noch kochen soll. Er verweigert so gut wie alles. Wie gesagt, er isst nur Sachen, die er vor sich liegen hat... wobei er auch Kartoffel und das meiste Gemüse nicht isst, auch, wenn es direkt auf seinem Tisch liegt. Ich bin am verzweifeln, er bekommt doch so gar nicht alles, was er braucht. Wenn es nach ihm ginge, würde er von Banane, Apfel und Fizebrötchen leben. Anfangs wollte er alles, was wir essen und hat es dann aber auch wenigstens gegessen, jetzt spuckt er alles "gesunde" aus und isst lieber gar nichts, als so etwas. Wenn ich ihm abends Brot mit Tomate gebe, dann isst er nur Tomate. Ich gebe ihm nun zuerst Brot und später die Tomate. Und warte Mittags, bis er großen Hunger hat, gebe ihm dann ein paar Löffel Gemüse (wenn es klappt) und dann kriegt er später erst bisschen Fleisch oder das, was ich weiß, das er gerne isst. SOnst würde er ne Bratwurst verspeisen und keinen Löffel anderes anrühren. Aber ich kann doch nicht getrennt Essen geben, erst Gemüse, dann Nudel, dann Fleisch. ??? !!! ???? Und meine 2. Frage wäre... Mein Sohn hat bis zum 1. Jahr keinen Schluck Trinken angerüht, NICHTS. Ich bin aus Sorge fast verrückt geworden. Aus der Not haben wir ihm dann Apfel-Bananen-Saft mit Wasser gemischt, irgendwann ging es dann. Das hat er dann bis vor 1 Woche getrunken. Er hatte es dann im Magen und ich habe es das erste Mal geschafft, das er Tee trinkt. Ich habe ihm Pfefferminz gemacht, dann gemischt Pfefferminz mit Kamille. Plötzlich trinkt er den. Ich möchte auch nicht mehr umsteigen. Allerdings hat mein PArtner jetzt gelesen, das Kamillentee und besonders Pfefferminztee NICHT gut wären für Kleinkinder auf Dauer, weil die auch einen Stoff, der auch im Kaffee ist, drin haben. Mein Sohn hat dann vorgestern abend erst ganz spät geschlafen und mein Partner war sauer auf mich und sagte, es käme vom Tee. Was soll ich meinem Sohn an Tee geben? Ich habe jetzt mal Pfefferminz mit Fenchel gemischt. Man merkt, schmeckt ihm nicht so gut und er trinkt wieder weniger. Kindertees kann man KOMPLETT vergessen, da habe ich alles probiert, da trinkt er keinen Schluck. Ist der Tee wirklich so "ungesund" und welchen Tee kann ich ihm mit gutem Gewissen jeden Tag geben? Ich bedanke mich vielmals für Ihre Antwort und entschuldige mich für den langen Text, ich wollte es aber genau schildern. Viele Grüße


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Liebe Dino, ich möchte Sie gleich beruhigen, verzweifeln Sie nicht, viele Eltern kennen diese Phasen und können ein Lied davon singen. Dass frischgebackene Kleinkinder ihr Essverhalten grundlegend ändern, kommt sehr häufig vor und ist für dieses Alter typisch. Sie als Mama haben natürlich hohe Ansprüche und möchten, dass die Ernährung weiterhin gesund und abwechslungsreich „klappt“. Und genau da machen uns die Kleinen einen Strich durch die Rechnung. Sie entwickeln einen eigenen Kopf mit ganz speziellen Vorlieben. Und was noch dazu kommt Sprösslinge im Alter Ihres Spatzes finden ein Gespür für die Schwachstellen der Mama, loten ihre Grenzen aus und suchen kleine Löwenkämpfe. Das liebevoll selbst gekochte, abwechslungsreiche Essen wird nicht so geschätzt wie es sollte. Aber ich weiß aus Erfahrung, das wird besser werden. Auch wenn Eltern bis dahin fast verzweifeln, wenn Kinder ihre Nahrungsvielfalt über so lange Zeit so sehr begrenzen. Auch wenn es sicher nicht leicht fällt und ich als Außenstehende natürlich gut Ratschläge geben kann, versuchen Sie das Essverhalten Ihres Jungen möglichst gelassen zu nehmen. Versteifen Sie sich nicht auf die Mahlzeiten, freuen Sie sich vielmehr darüber, dass es Ihrem Kind gut geht. Auch wenn die Ernährung für eine begrenzte Phase etwas einseitiger und unausgewogener ausfällt, Ihr kleiner Schatz wird keinen Schaden nehmen. Sobald das Essverhalten Ihres Söhnchens zum täglichen Thema wird und sich alles darum dreht spürt der Kleine nur, dass er mit seiner ablehnenden, eigenwilligen Verhaltensweise viel Aufmerksamkeit bekommt. Bieten Sie weiterhin zu geregelten Zeiten eine Auswahl an gesundem Essen an. Wir führen ein sehr schönes Sortiment für Kleinkinder. Ich kann mir vorstellen, dass hier hin und wieder etwas für Ihr Kind dabei ist. Gehen Sie mal nicht mehr auf die ausschließlichen Wünsche Ihres Spatzes ein. Bieten Sie ruhig auch die „unbeliebten“ Sachen an. Versuchen Sie es auch nicht mit „allen Tricks“ und „Ablenkungskünsten“. Wenden Sie sich auch den anderen Familienmitgliedern zu und essen mit Genuss von allem. Aus dem Angebot darf Ihr kleiner Schatz auswählen. Verweigert er das Essen oder mag er nicht mehr weiter essen, sagen Sie ihm ganz ruhig, dass das Essen jetzt für ihn beendet ist. Nehmen Sie Ihren Jungen aus seinem Stuhl und gehen Sie zur üblichen Tagesordnung über. Dann gibt es auch nichts Beliebteres und bis zur nächsten Mahlzeit gar nichts. Dass Kinder in diesem Alter sich zu wahren Trennköstlern entwickeln, kenne ich ebenfalls. Auch ist es nicht ungewöhnlich, dass das Essen mit den Fingerchen besonders Spaß macht. Haben Sie keine Angst, das ändert sich wieder. Leben Sie Ihrem Kind ein gesundes ausgewogenes Essverhalten vor, zeigen Sie ihm immer wieder zwanglos, wie man richtig isst und mit einem Löffel umgeht. Je weniger Sie dem Verhalten Ihres Kindes Bedeutung beimessen und je weniger Sie unbedingt erreichen möchten, desto mehr wird sich das Essverhalten Ihres Jungen schrittweise wieder bessern. Schön, dass es Ihnen gelungen ist Ihren Jungen mit etwas Tee vertraut zu machen. Mit „Baby-Tees“ haben Sie die Sicherheit, dass ausschließlich milde Kräuter enthalten sind, die keine natürlich vorkommenden Begleitstoffe enthalten, die sich negativ auf die Gesundheit auswirken können. In diesem Alter sind aber normale Mengen üblicher Teesorten möglich. Sie lassen die Kräuter ja sicher nicht sehr lange ziehen und der Kleine trinkt ja nicht so große Mengen. Natürliche Kräuter können anregend wirken, aber aus meiner Sicht waren es sicher nicht der Kamillen- und Pfefferminz-Tee, die das späte Einschlafen Ihres Spatzes verursacht haben. Wechseln Sie am besten zwischen den Teesorten ab, das kann milder Kräuter- oder Früchte-Tee, Kamillen- und Pfefferminz-Tee sein. Alternativ gibt es stark verdünnte Saftschorle und zwanglos immer wieder mal etwas Wasser. Ihr Racker hat sich zu einem Kleinkind gemausert, da müssen Sie nicht mehr ganz so vorsichtig sein. Allerdings ist man in diesem Alter vor kleinen Überraschungen nicht sicher. :) Ich wünsche Ihnen viel mütterliche Gelassenheit und Geduld Ein schönes Wochenende Veronika Klinkenberg


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