Mausihasi123
Meine Tochter ist jetzt 15 Monate alt. Sie hat, seit sie bei uns feste Nahrung ißt, immer gut gegessen, bei allen Mahlzeiten. Seit ein paar Wochen aber ißt sie teilweise sehr wenig bis nichts, trinkt nur Milch oder Saft. Manchmal schiebt sie die Nahrung gleich wieder aus dem Mund, ein andermal ißt sie es. Egal, ob die Nahrung eher fest (z.B. Brot) oder weich (Joghurt) ist. Sie ist eine schlanke Person, aber wirkt gesund und munter. Manchmal frage ich mich, wie es sein kann, daß sie so wenig ißt, Es gibt Tage, da trinkt sie zum Frühstück zwei Gläschen Milch, mittags isst sie drei Nudeln und trinkt Saft, nachmittags zwei Scheibchen Banane (wenn ich Glück habe) und abends trinkt sie nur noch Saft. Ein andermal futtert sie eine ganze mittelgroße Scheibe Brot zum Frühstück. Gerade abends habe ich oft Sorge, daß sie mitten in der Nacht aufwacht und Hunger hat. Das kommt nämlich auch öfters vor in letzter Zeit. Da weint sie dann irgendwann um halb drei und ich gebe ich ein Fläschchen Milch. Danach ist wieder Ruhe. Aber so kann das doch nicht weitergehen? Teilweise versuche ich es mit Joghurt, den ißt sie fast immer. Aber ich kann sie doch nicht nur von Joghurt und Flüssigkeit ernähren? Fleisch ist auch so eine Sache, sie kommt praktisch nur mit Hackfleisch zurecht und das gibts auch nicht ständig. Eine ausgewogene Ernährung sieht anders aus als das, was sie zur Zeit bekommt bzw. zulässt. Wie kann ich das ändern?
Veronika Klinkenberg
Liebe „Mausihasi“, ich möchte Sie erst einmal beruhigen. Dass die Ernährung von Kleinkindern für eine Phase aus der üblichen Bahn gerät und alles andere als ausgewogen ist, kommt häufiger vor. Da können viele Eltern ein Lied von singen. Und trotzdem gedeihen die Kleinen und kommt es nicht sofort zu Mangelerscheinungen. Ihre Maus ist ja wie Sie beschreiben gesund und munter. Verständlich, dass das keine Dauersituation bleiben soll und Sie eine Änderung suchen. Ihr Mädchen wird wieder in ein gesünderes, ausgewogeneres Essverhalten finden. Da bin ich mir sicher. Was die Menge anbelangt, die kann hin und wieder schon etwas geringer ausfallen. Die Grundmenge an Energiebedarf hat in diesem Alter eine enorme Spannbreite. Einige Kinder werden von Miniatur-Menüs satt, während andere beherzt wie kleine Bauarbeiter essen. Die Qualität der Nahrung ist viel wichtiger, als die Menge. Nehmen Sie die die Mahlzeiten möglichst immer gemeinsam mit Ihrem Kind ein, denn in Gesellschaft schmeckt es besser. Machen Sie das Essverhalten Ihres Spatzes nicht zum Thema. Eine mäkelige, ablehnende Essensweise ist im Kleinkindalter typisch. In diesem Alter wollen die Kleinen kleine Löwenkämpfe ausfechten und ihre Grenzen ausloten. Je weniger Aufhebens Sie um das Essverhalten machen, desto schneller wird sich Ihr Spatz auch wieder zum problemlosen „Esser“ entwickeln. Bieten Sie zu den Mahlzeiten eine Auswahl an Speisen an und lassen Sie Ihr Kind daraus auswählen. Bei jeden Essen sollte etwas dabei sein, das die Kleine kennt. Fleisch macht vielen Kindern in diesem Alter noch Schwierigkeiten. Jetzt im Kleinkindalter brauchen Kinder nicht mehr täglich Fleisch, 2-3 mal pro Woche reicht aus. Schmuggeln Sie unsere Fleischzubereitungen unter die Mahlzeiten, das lässt sich sehr gut bewerkstelligen. Kennen Sie unser Kleinkindsortiment? Hier gibt es sicher ebenfalls die ein oder andere Speise, die Ihrem Töchterchen schmeckt und die Sie hin und wieder dazu nehmen könnten. Die Konsistenz ist sehr kindgerecht und die Mahlzeiten schmecken lecker. Isst Ihr Kind nur eine Spatzenportion, gibt es nichts anderes. Ich kann mir vorstellen, dass Sie Ihrem Mädchen wenigstens Milch oder Joghurt (das immer geht) geben möchten, damit sie wenigstens etwas im Bauch hat. Machen Sie das aber nicht, so merkt die Kleine nur, dass sie mit ihrem Verhalten etwas erreichen kann. Hier schadet es nicht den Hunger für sich arbeiten zu lassen. Ihr Mädchen ist schlau, bevor sie Hunger leidet wird sie sich wieder mehr für festes Essen entscheiden. Natürlich geht das nicht von einen Tag auf den anderen, aber wenn die Kleine merkt, dass sich die Aufmerksamkeit nicht ausschließlich auf sie konzentriert, wird sich das schrittweise bessern. Ganz entscheidend scheint mir bei Ihrem Kind die viele Flüssigkeit zu sein. Kleine quirlige Mädchen nehmen sich oft nicht die Zeit in Ruhe zu essen, sie trinken sich satt. Schnell füllt Saft oder Milch das Bäuchlein und nimmt den Appetit auf festes Essen. Etwa 600ml an Getränken wird für dieses Alter empfohlen. Wenn es Ihnen gelingt Milch und Saft ein zu schränken, entwickelt Ihr kleiner Schatz mit Sicherheit mehr Hunger bei den Mahlzeiten. Nur immer kleine Portionen zwischen den Essenszeiten geben und nicht das feste Essen dadurch ersetzen. Ich bin mir sicher, wenn Sie die Kleine unterstützen und in Ruhe Ihren Standpunkt vertreten wird sie nach und nach wieder in eine gesunde ausgewogenere Essensweise finden. Alles Gute Veronika Klinkenberg
Mausihasi123
Vielen Dank für die ausführliche Antwort! Das mit dem Reduzieren des Getränks habe ich auch schon versucht. Ich habe mir schon gedacht, daß sie sich zeitweise einfach satt trinkt (was aber ja nicht lange vorhält). Aber wenn ich ihr weder was zu essen gebe (weil sie es verweigert) noch was zu trinken anbiete, dann isst sie nicht etwa mehr oder hat wenigstens bei der nächsten Mahlzeit mehr Hunger. Sie kann das wirklich tagelang durchziehen... Es ist dann so, daß sie zu schreien anfängt und ich merke, sie will was und hat Hunger. Aber dann verweigert sie alles. Sie streckt immer beide Hände aus oder schiebt den Bissen aus dem Mund. Ich habe schon überlegt, ob sie selber essen will (wegen der ausgestreckten Hände), aber das macht sie auch nicht. Sie knetet das Essen und wirft es durch die Gegend. Sie hat vor dieser Phase immer gut gegessen, wirklich wie ein "Bauarbeiter" ;-) Nun sind diese Mengen homöpathischen Spatzenportiönchen gewichen (wie erwähnt, sie kann sich den ganzen Tag ohne Übertreibung von drei Nudeln und zwei Stück Banane ernähren). Ich werde also weiterhin versuchen, ihr was einzuverleiben, was sich nicht Getränk oder Joghurt nennt...
Mausihasi123
Noch ein Nachtrag: zwischen den Mahlzeiten gibt es nichts, auch nichts zu trinken. Eben damit der Hunger noch da ist zur eigentlichen Mahlzeit ;-) Die Mahlzeiten nehmen wir immer gemeinsam ein, das ist mir auch wichtig. Aber dieser parallele Kampf (sie verweigert alles und ich will auch was essen) ist schon sehr anstregend und zieht sich jetzt über etliche Wochen...
Veronika Klinkenberg
Liebe „Mausihasi“, vielen Dank für Ihre Rückmeldung. Entschuldigen Sie, dass ich erst heute antworte, aber ich durfte mich gestern weiterbilden und bin nicht zum Schreiben gekommen. Als Außenstehende ist es für mich schwer die Situation genau zu erfassen. Was mir auffällt ist, dass sich das Essverhalten ganz plötzlich umgekehrt hat. Für mich kommen zwei Möglichkeiten in Frage: vielleicht kündigen sich Zähnchen an und die Zahnungsbefindlichkeiten fallen dieses Mal sehr heftig aus. Oder es ist eine für dieses Alter typische sehr ausgeprägte entwicklungsbedingte Phase. Womöglich treffen auch mehrere Faktoren zusammen. Können Sie sich an irgendetwas erinnern, ist irgendwann etwas vorgefallen? Hat die Kleine eine schlechte Erfahrung gemacht, sich heftig verschluckt, hat sie etwas unter Druck oder Zwang gegessen? Es sieht so aus, als würde das Verhalten eng mit der neuen Entwicklungssituation – der Umstellung vom Babyessen auf den Familientisch zusammen hängen. Manche Kinder wollen schon mehr als sie können und sind sehr ungeduldig. Was ebenfalls sehr wichtig ist, Kinder essen mit allen Sinnen, bei ihnen ist das Essen ein experimentelles Lernen. Sie müssen das Essen fühlen, hören und mit Augen und Händen essen. Lassen Sie die Kleine also so viel es geht selbstständig essen. Geben Sie ihr ein eigenes Tellerchen und Löffelchen. Zeigen Sie ihr immer zwanglos, wie man isst. Sie darf auch einmal matschen, kneten. Endet das Essen allerdings in einer einzigen Spielerei, sollten Sie Ihr Töchterchen kurz in ruhigem Ton ermahnen und dann die Mahlzeit für sie beenden. Machen Sie das Essverhalten Ihres Mädchens auf keinen Fall zum Thema, denn dann setzt sich das meistens fest. Sehen Sie die Mahlzeiten vor allem nicht als Kampf. Bieten Sie weiterhin ruhig und möglichst gelassen etwas zum Essen an. Bei jeder Mahlzeit sollte etwas dabei sein, das Ihre Maus kennt. Essen Sie selbst ganz in Ruhe und mit Genuss und richten Sie Ihre Aufmerksamkeit nicht ausschließlich auf Ihr Kind. Fallen die Essensmengen momentan sehr klein aus, nehmen Sie das möglichst gelassen. Kein Kind verhungert vor vollem Teller. Versuchen Sie heraus zu finden, ob Ihr Töchterchen vielleicht im Moment mit einer Kombination aus Baby- und Familienessen besser zurechtkommt. Um Ihren Spatz wieder mehr vom Essen zu überzeugen hilft es sie bei den Einkäufen und bei der Zubereitung der Speisen teilhaben und so gut es geht mithelfen zu lassen. Es ist richtig wenn Sie die Flüssigkeitsmengen – Getränke und Milch – auf ein gewöhnliches Maß einschränken. Ihr Mädchen ist munter und aktiv und wird diese Phase mit Ihrer Unterstützung bald überstehen. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist, dass sich nicht alles um dieses Thema dreht und Sie gelassen und ruhig damit umgehen. Ich wünsche Ihnen, dass die Kleine bald wieder in eine gesunde ausgewogene Essensweise findet Veronika Klinkenberg
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